Das französische Energiewende-Ministerium hat neue Statistiken über den Zubau von Photovoltaik-Anlagen für die neun Monate bis Ende September veröffentlicht. In dem Land sind demnach 707 Megawatt neue Photovoltaik-Leistung ans Netz gegangen, wobei der größte Zubau mit rund 300 Megawatt im dritten Quartal zu verzeichnen war. Die kumuliert installierte Photovoltaik-Leistung beläuft sich damit auf 9,6 Gigawatt. In den ersten drei Quartalen 2018 lagen die Neuinstallationen mit 711 Megawatt nur leicht höher.
Mehr als die Hälfte der zugebauten Kapazität entfiel in diesem Jahr auf Projekte mit einer Größe von über 250 Kilowatt Leistung, obwohl diese Anlagen in der Anzahl weniger als 1 Prozent aller neu angeschlossenen Projekte ausmachten. Andererseits machten Anlagen unter 9 Kilowatt Leistung insgesamt 86 Prozent der neu angeschlossenen Projekte aus. Deren Gesamtleistung sind aber nur neun Prozent der neu installierten Photovoltaik-Leistung.
Die Statistik zeigt auch, dass 5,7 Gigawatt an genehmigten Photovoltaik-Projekten noch auf einen Netzanschluss warten. Darunter sind Photovoltaik-Anlagen mit 1,5 Gigawatt, die bereits Netzanschlussverträge abgeschlossen haben. Dieser Wert hat sich seit Anfang des Jahres um 27 Prozent erhöht.
Geographische Verteilung
Die französische „Photovoltaik-Flotte“ von 9,64 Gigawatt verteilt sich auf 9,26 Gigawatt Projekte im Inland und 391 Megawatt in den Überseegebieten, wo im dritten Quartal 2019 nur 2 Megawatt neue Leistung installiert wurden. Auf dem französischen Festland entfielen 69 Prozent des Zubaus seit Jahresbeginn auf die Regionen New Aquitaine, Occitanie, Auvergne-Rhône-Alpes und Provence-Alpes-Côte d'Azur.
Die Solarstromerzeugung stieg im Zeitraum Januar bis September gegenüber dem Vorjahr um fast 9,2 Prozent auf 9,5 Terawattstunden. „Dieser Anstieg ist vor allem auf die sehr hohe Sonneneinstrahlung zu Beginn des Jahres zurückzuführen, insbesondere im Februar, der im ganzen Land ungewöhnlich sonnig war“, sagte das Ministerium.
Die Solarproduktion deckt derzeit rund 2,8 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Frankreich und liegt damit 0,3 Punkte höher als im gleichen Zeitraum 2018. Um sein Ziel von 18,2 Gigawatt installierter Photovoltaik-Leistung bis Ende 2023 zu erreichen, müsste Frankreich einen durchschnittlichen Zubau von mehr als 500 Megawatt pro Quartal erreichen.
Im Vergleich dazu: In Deutschland sind allein im Oktober neue Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 377 Megawatt zugebaut worden. Damit war der eine Monat mengenmäßig stärker als das komplette dritte Quartal in Frankreich. In den ersten neun Monaten sind in Deutschland rund drei Gigawatt Photovoltaik neu installiert worden.
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Das ist viel zu wenig für Frankreich. So viel sollte schon die viel kleinere Schweiz zubauen, wenn sie das erklärte Ziel von 25% der Elektrizitätserzeugung bis 2035 erreichen möchte.