KIT testet zwei seriennahe Großspeicher im praxisnahen Betrieb

Großspeicher mit innovativer Kühlung am KIT

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Im Energy Lab 2.0 des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) sind seriennahe Prototypen zweier Energiespeichersysteme und ein optimiertes Steuersystem in Betrieb gegangen. Dabei handelt es sich um einen neuen Lithium-Ionen-Speicher sowie einen neuen Redox-Flow-Speicher, mit denen die Wissenschaftler das Zusammenspiel der Energiespeichersysteme mit anderen Netzkomponenten im praxisnahen Betrieb demonstrieren wollen. Wie Roland Dittmeyer, der wissenschaftliche Koordinator des Energy Lab 2.0 erläuterte, war das Ziel bei der Entwicklung, kostenoptimierte und effiziente Großspeicherlösungen für das Energiesystem der Zukunft bereitzustellen.

Der Lithium-Ionen-Speicher liefert dem KIT zufolge insgesamt 1,5 Megawattstunden nutzbare Energie bei bis zu 800 Kilowatt elektrischer Leistung und soll durch einen neuen Systemaufbau besonders niedrige Betriebs- und Wartungskosten verursachen. Laut Projektleiter Michael Mast wurde die Kühlung energetisch optimiert und das Energiemanagementsystem auf einen effizienten Betrieb getrimmt. „Eine detaillierte Charakterisierung der verwendeten Lithium-Ionen-Zellen ermöglicht es uns, die Batterien sehr schonend zu betreiben, was die Lebensdauer erhöht und die Gesamtkosten weiter sinken lässt“, so Mast. Neben Kühlwasser aus Erdsonden werde auch die Betonhülle zur passiven Kühlung eingesetzt, zudem habe man durch ein teilweises Versenken im Boden den Platzbedarf reduziert. Um die Akzeptanz als Quartierspeicher in Wohngebieten zu erhöhen, sei neben der Effizienz besonders auf die Sicherheit, ein ansprechendes Design und geringe Geräuschemissionen geachtet worden. Bereits im März wurden die Pläne des KIT für den neuen Lithium-Ionen-Batteriespeicher bekannt. Solarwatt hatte damals mitgeteilt, die Batteriemodule für das Projekt zu liefern. Dem Dresdner Unternehmen zufolge handelt es sich dabei um 609 Myreserve-Batteriemodule.

Der neue Vanadium-Redox-Flow-Batteriespeicher im Energy Lab 2.0 mit 0,8 Megawattstunden Energie und einer Leistung von 200 Kilowatt kann dank einer übergeordneten Steuerung mit dem Lithium-Ionen-Speicher zu einem Hybridspeicher kombiniert werden. Ziel ist laut KIT eine Speicherlösung, welche die Vorteile der beiden Technologien vereint. Das Zusammenspiel der verschiedenen Speichertechnologien ermögliche zudem die Nutzung unterschiedlicher Rohstoffe bei der Produktion. So könne man bei zunehmendem Ausbau Lieferengpässe vermeiden.

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