Einen Anstieg bei Umsatz und EBITDA meldet die Wacker Chemie AG für das dritte Quartal. Demnach ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf knapp 1,268 Milliarden Euro gestiegen und hat den Wert des Vorquartals erreicht. Das EBITDA beziffert das Unternehmen mit 272,9 Millionen Euro; das sind 13 Prozent mehr als im Vorjahr und 30 Prozent mehr als im Vorquartal. Von der Summe entfallen laut Wacker jedoch 112,5 Millionen Euro auf Versicherungsleistungen aufgrund der Explosion am US-Standort Charleston. Bereinigt um diesen Betrag beträgt das EBITDA 160,4 Millionen Euro; dieser Wert liege 34 Prozent unter dem Quartalsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen des Vorjahres und 24 Prozent unter dem des Vorquartals. Als Gründe für den Rückgang nennt der Konzern vor allem die erheblich geringeren Durchschnittspreise für Solarsilizium, niedrigere Preise für Standardsilikone und Effekte aus Bestandsbewertungen. Das EBIT beziffert Wacker Chemie mit 137,1 Millionen Euro (Q3 2018: 106,5 Millionen Euro).
An der Prognose für das Gesamtjahr 2019, die das Unternehmen erst Mitte Oktober gesenkt hatte, hält Wacker fest. Erwartet wird demnach für 2019 ein Konzernumsatz auf dem Niveau des Vorjahres (4,978 Milliarden Euro), ein EBITDA etwa 30 Prozent unter dem Vorjahreswert (930 Millionen Euro) und ein leicht positives Jahresergebnis. Versicherungsleistungen aus dem Schadensfall am Standort Charleston seien wie bisher nicht Bestandteil der Jahresprognose. Eigentlich hatten Marktbeobachter für das zweite Halbjahr 2019 einen Anstieg der Polysilizium-Preise erwartet. „Bislang jedoch haben sich die Durchschnittspreise für dieses Material nicht verbessert, sondern sie sind im Gegenteil im dritten Quartal auf Grund von Überkapazitäten chinesischer Wettbewerber weiter zurückgegangen“, sagte Wacker-Chef Rudolf Staudigl bei der Veröffentlichung der Gewinnwarnung. Hinzu komme, dass die weltweit schwächelnde Konjunktur alle Geschäftsbereiche von Wacker Chemie bremse.
Auf den Geschäftsbereich Wacker Polysilicon entfiel den Zahlen zufolge im dritten Quartal ein Umsatz von 173,5 Millionen, das sind 22 Prozent mehr als im zweiten Quartal. Als wesentlichen Grund für den Zuwachs nennt der Konzern stark gestiegene Absatzmengen. Das EBITDA ist mit 85,1 Millionen Euro jedoch nur wegen der erhaltenen Versicherungsleistungen positiv, bereinigt um diesen Effekt würde es bei -27,4 Millionen Euro liegen. Im Vorjahr hatte das EBITDA noch 4,3 Millionen Euro betragen, im Vorquartal 5,7 Millionen Euro. Zusätzlich zu den niedrigeren Durchschnittspreisen für Polysilizium hätten Bestandsabwertungen das EBITDA gemindert.
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