Kein Passagier ist glücklich, wenn er nach einer langen Flugreise noch in einen Bus steigen muss, um vom Flugzeug zum Gate zu gelangen. Am Flughafen Oslo erfolgt der Transport zumindest oftmals elektrisch: Acht Elektrobusse des niederländischen Herstellers VDL sind dort im Einsatz. Das geht zwar auch nicht schneller als mit einem Diesel-Fahrzeug; und für den Klimaschutz ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein, gemessen an den gewaltigen CO2-Emissionen der Flugreise. Die Stromer zeigen aber immerhin, dass die Elektromobilität, wenn auch schneckenlangsam, auf dem Vormarsch ist.
Die Elektrobusse mit ihren 216-Kilowattstunden-Batterien werden nachts im Depot an vier Stationen des Herstellers Heliox mit je zwei 30-Kilowatt-Ladepunkten voll geladen. Zusammen ergibt das eine Ladeleistung von 240 Kilowatt – der Netzanschluss ist jedoch nur auf 150 Kilowatt ausgelegt. Um den Anschluss nicht für viel Geld nachrüsten zu müssen, steuert der Flughafenbetreiber Avinor die Ladevorgänge jetzt mit dem Lade- und Energiemanagementsystem „ChargePilot“ des Münchener Unternehmens The Mobility House.
Das System verhindert teure Lastspitzen, indem die einzelnen Ladevorgänge effizient gereiht oder parallelisiert werden. So schafft es der Algorithmus trotz des beschränkten Netzanschlusses, alle Busse immer rechtzeitig zum Abfahrtszeitpunkt voll zu laden. Bei Bedarf können weitere Fahrzeuge und Ladestationen in das System eingebunden werden. Standardisierte Schnittstellen sorgen dafür, dass Avinor nicht auf bestimmte Bus- oder Hardwarehersteller festgelegt ist.
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