Grüner Wasserstoff könnte 2030 günstiger sein als Wasserstoff fossilen Ursprungs

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Wasserstoff wird heute in der Regel aus Erdgas oder Kohle gewonnen. Das ist sehr klimaschädlich: Insgesamt 830 Millionen Tonnen CO2-Emissionen verursachten die Produktionsprozesse im Jahr 2017 weltweit, mehr als der gesamte Ausstoß Deutschlands. Nicht einmal ein Prozent des Wasserstoffs stammt derzeit aus Elektrolyseuren, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Einem neuen Bericht des US-Analystenhauses Wood Mackenzie zufolge beläuft sich die kumulierte Leistung von Anlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff auf 252 Megawatt. Bis 2025 sollen Elektrolyseure mit einer Leistung von 3205 Megawatt dazu kommen – ein Plus von 1272 Prozent.

Die Marktforscher prognostizieren zudem, dass es in Deutschland, Japan und Australien in zehn Jahren günstiger sein wird, grünen Wasserstoff zu erzeugen als solchen fossilen Ursprungs. Voraussetzung dafür ist, dass die Gestehungskosten für Solar- und Windstrom bis 2030 auf umgerechnet maximal 2,7 Eurocent pro Kilowattstunde fallen werden. Heute liegen die Preise dort in PPA-Verträgen zwischen umgerechnet 4,8 und 13,7 Cent pro Kilowattstunde.

Ben Gallagher, leitender Analyst bei Wood Mackenzie, nennt als einen Grund für die rasante Zunahme der Elektrolyse-Leistung in den nächsten Jahren, dass hier nun ein echter Markt entsteht. „Ambitionierte Ziele in Ostasien sowie das wachsende Interesse großer, internationaler Stakeholder werden in naher Zukunft für großes Wachstum sorgen“, erklärt Gallagher.

Zugleich weist er darauf hin, dass der grüne Wasserstoff bei den Kosten in den allermeisten Fällen bis 2025 nicht mit solchem aus Erdgas oder Kohle mithalten kann. Nationale Ziele und Pilotprojekte werden aber dazu führen, dass dennoch ein erheblicher Zubau erfolgt. Mit steigenden Anlagenstückzahlen sinken die Investitionskosten, auch über 2025 hinaus. Allerdings betont Gallagher auch, dass längst nicht sicher ist, ob die PPA-Preise für Solar- und Windstrom tatsächlich schnell genug fallen werden, um die Produktion von grünem Wasserstoff wettbewerbsfähig zu machen.

Insgesamt zeigt sich der Analyst aber optimistisch. „Wir haben mit dem Umbau des Energiesystems gerade erst begonnen“, sagte Gallagher. „Es gibt eine Reihe von Faktoren, die die Einführung von grünem Wasserstoff weiter vorantreiben können: eine veränderte politische Dynamik, die Bepreisung von CO2, neue Wege zur Monetarisierung der Netzflexibilität und einen Kostenverfall bei den erneuerbaren Energien, der die Erwartungen übertrifft.“

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