Yingli diskutiert mit Gläubigern die Zerschlagung des Unternehmens

Teilen

von pv magazine global

Yingli Green Energy führt mit seinen Kreditgebern Gespräche über eine mögliche Übernahme seiner wichtigsten chinesischen Geschäftseinheiten. Wie der chinesische Photovoltaik-Konzern am Freitag auf seiner Webseite mitteilte, führt das Ausmaß seiner Schulden dazu, dass die Kreditgeber die Kontrolle über die chinesischen Tochtergesellschaften der Muttergesellschaft übernehmen oder diese Einheiten stattdessen von „strategischen Investoren“ erworben werden können. Bereits seit der SNEC im März waren pv magazine Gerüchte bekannt, dass der größte Solarhersteller der Welt von der staatlichen China Development Bank übernommen werden könnte, die Gerüchte ließen sich jedoch nicht belegen.

Die am Freitag veröffentlichte Mitteilung war wenig detailliert und enthielt keine Angaben zu Schuldensummen, Gläubigern oder potenziellen staatlich unterstützten Weißen Rittern. Wörtlich hieß es jedoch: „Das Unternehmen geht davon aus, dass verschiedene Parteien, einschließlich der zuständigen Regierungsbehörden, konzertierte Anstrengungen unternehmen, um die Umschuldung der wichtigsten Tochtergesellschaften des Unternehmens in der Volksrepublik China voranzutreiben.“

In seinem im Mai veröffentlichten Jahresbericht 2018 hatte Yingli das Ausmaß der finanziellen Notlage des Unternehmens beschrieben und die Zerschlagung des Herstellers zur Befriedigung der Gläubiger eingeräumt.

Hoher Schuldenberg

Ein bei der US-Börsenaufsicht eingereichtes Formular 20-F ergab, dass Yinglis Tochtergesellschaft in Baoding Tianwei überfällige mittelfristige Schuldverschreibungen im Wert von 4,45 Milliarden Renminbi (628 Millionen US-Dollar) hatte. Laut dem Antrag hatte die Muttergesellschaft Yingli Green Energy Holding zu diesem Zeitpunkt ein Kapitaldefizit von 11,9 Milliarden Renminbi sowie überfällige kurzfristige Kredite in Höhe von 4,77 Milliarden Renminbi, konnte im April und Mai fällige Verbindlichkeiten in Höhe von 2,39 Milliarden Renminbi nicht tilgen und verzeichnete weitere Fälligkeiten in Höhe von acht Milliarden Renminbi bis Mai 2020. Darüber hinaus hatten drei Gläubiger gerichtlich Zahlungen in Höhe von insgesamt 468,4 Millionen Renminbi erstritten, 110 Millionen Renminbi sind noch vor Gericht anhängig, und Yingli hat gerade eine Forderung über weitere 106 Millionen Renminbi erhalten. Das Unternehmen wurde im Juli 2018 an der New Yorker Börse ausgelistet.

Yingli machte am Freitag keine Angaben zu den chinesischen Tochtergesellschaften, die in neuen Besitz übergehen könnten. Zu den bekannten Tochterfirmen gehören folgende Hersteller: Baoding Tianwei Yingli New Energy Resources Co Ltd, Tibet Keguang Industries and Trading Co Ltd, Lixian Yingli New Energy Resources Co Ltd, Tibet Tianwei Yingli New Energy Resources Co Ltd, Jiangsu Yingli New Energy Co Ltd, Chengdu Yingli New Energy Resources Co Ltd, Baoding Zhongtai New Energy Resources Co Ltd, Xinjiang Yingli New Energy Resources Co Ltd, Yingli Energy (Beijing) Co Ltd, Tianjin Yingli New Energy Resources Co Ltd und Yingli Green Energy Hong Kong Trading Limited.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Bayern will 0,3 Cent/kWh Abgabe für große Solarparks verbindlich machen
19 Dezember 2024 Photovoltaik-Freiflächenanlagen ab fünf Megawatt sowie Windkraftanlagen sollen unter die heute vom bayrischen Kabinett verabschiedete Regelung fallen...