Wacker Chemie senkt wegen extrem niedriger Polysilizium-Preise seine Prognose für 2019

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Die Wacker Chemie AG muss ihre Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr zurückschrauben. „Ausschlaggebend für unsere reduzierten Erwartungen sind die nach wie vor extrem niedrigen Preise für Polysilizium“, erklärte Vorstandschef Rudolf Staudigl am Dienstag. Daher werde der Münchner Konzern in diesem Jahr voraussichtlich nicht die anstrebte Erhöhung des Umsatzes erreichen, sondern gehe von einem Umsatz auf Vorjahresniveau aus. Auch das EBITDA werde statt um die prognostizierten rund 30 Prozent wachsen, wohl um 10 bis 20 Prozent schrumpfen. Das Jahresergebnis sieht Wacker im leicht positiv sein, hieß es weiter. Sondererträge aus Versicherungsleistungen seien weiterhin nicht in den Prognosen enthalten.

Eigentlich war von Marktbeobachtern ein Anstieg der Polysilizium-Preise für das zweite Halbjahr erwartet worden. Darauf basierte auch die Prognose von Wacker Chemie. „Bislang jedoch haben sich die Durchschnittspreise für dieses Material nicht verbessert, sondern sie sind im Gegenteil im 3. Quartal auf Grund von Überkapazitäten chinesischer Wettbewerber weiter zurückgegangen“, erklärte Staudigl weiter. Hinzu komme, dass die weltweit schwächelnde Konjunktur alle Geschäftsbereiche von Wacker Chemie bremse.

Das Unternehmen erklärte weiter, dass angesichts der allgemeinen Entwicklung ein „umfassendes Programm“ erstellt werde, um sich „für zukünftige Herausforderungen effizienter und leistungsfähiger aufzustellen und Kosten in signifikantem Umfang einzusparen“. Details nannte Staudigl allerdings noch nicht.

Nach noch ungeprüften Zahlen lag der Umsatz von Wacker Chemie im dritten Quartal bei 1270 Millionen Euro. Das EBITDA gibt das Unternehmen mit 270 Millionen Euro an. Darin enthalten sei ein Sonderertrag von rund 112 Millionen Euro aus Versicherungsleistungen. Diese hat Wacker Chemie wegen des Zwischenfalls in seinem Polysilizium-Werkes in Charleston in den USA erhalten. Dies musste nach einer Explosion für mehrere Monate geschlossen werden. Die endgültigen Zahlen für das dritte Quartal will der Konzern am 24. Oktober vorlegen.

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