300 Kilowatt Photovoltaik, ein Lithium-Ionen-Speicher mit 1027 Kilowattstunden Kapazität und ein Dieselgenerator mit 150 Kilovoltampere Leistung – auf diese Komponenten setzt die Cheetah Plains Lodge in Südafrika ab sofort für ihre Stromversorgung. Der deutsche Offgrid-Spezialist Dhybrid und das südafrikanische Photovoltaik-Unternehmen Blockpower haben das autarke Energiesystem für das Feriendomizil im Krüger Nationalpark geliefert.
Im Rahmen einer Modernisierung wurde die Lodge mit ihrem eigenen Stromnetz ausgestattet. Wie Dhybrid mitteilt, kann das Microgrid auch große dreiphasige Energieverbraucher wie etwa Kühlanlagen und Motoren zuverlässig mit Strom versorgen. Die verfügbare Spitzenleistung liegt demnach bei 250 Kilowatt, das sei das Vierfache der ursprünglichen Energieversorgung des lokalen Netzversorgers Eskom. Für eine stabile Netzspannung und Netzfrequenz soll die von Dhybrid entwickelte Universal Power Plattform (UPP) sorgen. Laut Dhybrid überwacht das System fortlaufend alle wichtigen Netzparameter, optimiert den Einsatz der angeschlossenen Energieerzeuger sowie des Energiespeicher und soll eine ununterbrochen hohe Versorgungssicherheit garantieren. Die Echtzeit-Überwachung und Fernwartung des Netzes soll über VPN über ein SCADA-System erfolgen.
„Anders als bei herkömmlichen unabhängigen Microgrids, bei denen entweder der Dieselgenerator oder die Solaranlagen laufen, ist die UPP in der Lage, verschiedene Erzeuger gleichzeitig und aufeinander abgestimmt zu steuern“, heißt es bei Dhybrid. Das mache das Gesamtsystem effizienter und ermögliche es, dass der Dieselgenerator nur in Zeiten mit außergewöhnlich hohem Energieverbrauch oder in Schlechtwetterperioden eingeschaltet werden müsse.
Die Photovoltaik-Leistung setzt sich den Unternehmen zufolge aus einer Dachanlage mit 160 Kilowatt, einem Carport mit 100 Kilowatt und weiteren 40 Kilowatt auf zweiachsig nachgeführten Trackern zusammen. Sechs Stringwechselrichter mit je 60 Kilowatt Leistung werden demnach eingesetzt, außerdem ein netzbildender, bidirektionaler Batteriewechselrichter mit 250 Kilowatt Leistung und der Lithium-Ionen-Speicher mit gut einer Megawattstunde Kapazität. Diese beiden Komponenten seien in einem klimatisierten 20-Fuß-Seecontainer untergebracht.
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Ein schön anschauliches Beispiel, wie intelligente Kombinationen mit Photovoltaik und Speichern sichere Stromversorgung schaffen können.
Der Dieselmotorzusatz ist vermutlich unnötig, er ist vermutlich nur zur Beruhigung der Angst der so Versorgten geschuldet.
Fragt sich allerdings auch wieso dort solche Ausstattungan Speichern ausgewählt wurde und die Nachführ-PV. Was müsste geändert werden um es für Norddeutschland anzupassen?
Wie wurden die Kosten berechnet?
Der Dieselgenerator hat nicht 1kVA Leistung sondern 150kVA, laut Unternehmenswebseite.
Danke für den Hinweis, ist korrigiert!