Sunfire und Ensol Systems werden künftig exklusiv zusammenarbeiten. Der kanadische Hersteller und Anbieter autarker Energielösungen werde die Sunfire-Brennstoffzellen in Nordamerika in seine Systeme integrieren sowie vertreiben und warten, hieß es von den Unternehmen. Die Systeme von Ensol arbeiten mit Erd- und Flüssiggas und wurden speziell für die Tauglichkeit für den kanadischen Winter entwickelt, als um bei Umgebungstemperaturen bis zu -40 Grad Celsius noch zuverlässig zu funktionieren.
„Wir sind vom Sunfire-Remote 400 begeistert und freuen uns auf die enge Zusammenarbeit mit dem Sunfire-Team bei der Entwicklung und dem Bau integrierter hybrider Energiesysteme für die zuverlässige netzferne Stromversorgung in diesem Bereich“, sagte Jim Brasset, Business Developer bei Ensol Systems. Diese Brennstoffzelle hat eine elektrische Leistung von bis zu 400 Watt. Damit sei sie nahezu doppelt so effizient wie herkömmliche Gas- und Dieselgeneratoren, hieß es von den Unternehmen. Die Leistung lasse sich zuverlässig und dauerhaft abrufen. „Wir haben unser Brennstoffzellengerät so entwickelt, dass es für alle Umweltbedingungen und weltweit einsetzbar ist. Es ist der ideale und saubere Ersatz für Dieselgeneratoren“ erklärte Matthias Boltze, technischer Geschäftsführer von Sunfire Fuel Cells.
Kanada sei ein wichtiger Markt für Sunfire, da es ein Vorreiter bei der Nutzung nachhaltiger Energiesysteme sei. Zugleich erhoffe sich das deutsche Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit Ensol neue Impulse für die weitere Entwicklung und Optimierung unserer Systeme, um die weltweit wachsende Nachfrage nach netzfernen Energielösungen mit innovativen Produkten bedienen zu können. Das kanadische Unternehmen konzipiere seine Lösungen dabei so, dass sie autonom in neue oder bestehende Installationen integrierbar seien.
Die beiden Unternehmen ergänzen sich optimal. Ensol ist bekannt für die Entwicklung zuverlässiger, robuster, innovativer und vor allem umweltfreundlicher Energiesysteme auf höchstem Niveau. Die Lösungen von Ensol sind so konzipiert, dass sie autonom und emissionsarm in neue oder bestehende Installationen integrierbar seien.
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Zur Ergänzung: Sunfire-Brennstoffzellen sind SOFC-Zellen (Festkörperelektrolyt), die bei höheren Temperaturen arbeiten. Ihren elektrischen Wirkungsgrad gibt die Firma mit >30% an, was etwas mager ist für eine Brennstoffzelle. Immerhin können sie auch mit Flüssiggas betrieben werden, und könnten damit für Passivhäuser interessant sein. In der Kombination mit PV wird in der gemäßigten bis polaren Zone ein funktionierendes System daraus: Im Sommer bis weit in die Übergangszeit reicht der Strom aus den PV-Modulen, im Winter hat man dann den Strom aus der Brennstoffzelle, während man die Abwärme für Heizen und Warmwasser nutzt. Leider ist das System noch nicht zu 100% regenerativ, denn der Brennstoff muss ja irgendwo herkommen – Erd- oder Flüssiggas sind bisher noch (und werden es lange bleiben) fossilen Ursprungs.
Für Passivhäuser sind Brennstoffzellen prinzipiell interessant, weil sie kaum Heizenergie verbrauchen. Ein Erdgasanschluss ist dann unverhältnismäßig teuer, weil die verbrauchsunabhängige Grundgebühr etwa die Hälfte dessen ausmacht, was ein schlecht gedämmtes Haus an Erdgasbedarf hat. Das Passivhaus braucht zwar fast kein Erdgas, die Grundgebühr muss man aber trotzdem zahlen, so dass die Heizkosten immer noch mehr als 50% des konventionellen Hauses betragen. Da ist sogar heizen mit Direktstrom noch günstiger. Deutlich günstiger ist Flüssiggas aus dem Tank oder aus Flaschen, nur gab es dafür bisher keine Brennstoffzellen. Die Brennstoffzelle ist für das Passivhaus deshalb interessant, weil sie bei gegebenem Stromverbrauch weniger Abwärme produziert als ein Minikraftwerk mit Explosionsmotor, für dessen Abwärmemenge man im Passivhaus keine Verwendung hätte. Die Brennstoffzelle von Viessmann kann nur Erdgas verarbeiten. Ein Konverter für Flüssiggas ist nicht geplant. Da wäre das Sunfire-System also möglicherweise eine Alternative. Noch besser ist nur eine Nah- oder Fernwärmeversorgung aus einem KWK-Kraftwerk, das dann noch mit regenerativen Brennstoffen betrieben wird. Oder eine PVT-Anlage mit saisonalem Wärmespeicher. Da könnte allerdings im tiefen Winter der Strom trotzdem knapp werden.