Eine Hürde muss Eon noch überwinden, um Innogy übernehmen zu können: die Fusionskontrollfreigabe durch die EU-Kommission. Der Energiekonzern ist jedoch weiterhin zuversichtlich, diese Freigabe noch im September zu erhalten, wie aus einer am Mittwochabend herausgegebenen Mitteilung hervorgeht. Danach will Eon Innogy zügig und vollständig integrieren – und dafür die verbliebenen Minderheitsaktionäre über eine Zwangsabfindung ausschließen.
Wie Eon erläutert, will das Unternehmen zunächst im Zuge des Anteilskaufvertrages knapp 76,8 Prozent aller Innogy-Aktien von RWE erwerben, danach mit Vollzug des Übernahmeangebots weitere gut 9,4 Prozent. Zudem habe Eon an der Börse inzwischen weitere knapp 3,8 Prozent der Innogy-Anteile gekauft. Insgesamt halte die Eon Verwaltungs SE dann 90 Prozent aller Innogy-Aktien. Das sei nach dem Gesellschaftsrecht die notwendige Voraussetzung für den umwandlungsrechtlichen Squeeze-out.
Für diesen Squeeze-out will Eon mit Innogy über einen Verschmelzungsvertrag verhandeln. Die genaue Höhe der Barabfindung soll eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ermitteln, dann soll ein gerichtlich bestellter Prüfer die Angemessenheit der Barabfindung bestätigen. In einer außerordentlichen Innogy-Hauptversammlung soll dann die Übertragung der Aktien für den entsprechenden Gegenwert beschlossen werden. Sollte dieser Beschluss nicht zustande kommen, behält sich Eon vor, die Minderheitsaktionäre über einen aktienrechtlichen Squeeze-out auszuschließen.
Laut Eon-Chef Johannes Teyssen will das Unternehmen so die in den vergangenen Monaten mit Innogy erarbeiteten Integrationspläne so schnell wie möglich umsetzen. „Wir werden damit allen Kunden schon bald verbesserte Leistungen und Produkte aus einer Hand anbieten können. Die wirtschaftlichen Vorteile aus der Integration werden Kunden und Investoren zugutekommen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können dann zudem in gemeinsamen Teams die Weichen auf Zukunft und Wachstum stellen“, so Teyssen.
Bereits im Januar hatten Eon und RWE den angestrebten Tausch von Geschäftsbereichen in Brüssel angemeldet. Während RWE die Genehmigung bereits im Februar erhielt, wartet Eon bis heute auf grünes Licht. Die EU-Kartellbehörde hat mittlerweile eine vertiefte Prüfung gestartet.
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