Photovoltaik-Heimspeicher in Europa am Wendepunkt – Wirtschaftlichkeit in Deutschland und Italien in Sicht

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Wood Mackenzie erwartet, dass sich die installierte Kapazität von Photovoltaik-Heimspeichern in Europa bis 2024 auf 6,6 Gigawattstunden verfünffachen wird. In dem Jahr werde sich der jährliche Zubau auf 0,5 Gigawatt/1,2 Gigawattstunden gegenüber den aktuellen Installationen in der Region mehr als verdoppeln, heißt es im aktuellen Bericht „Europe Residential Energy Storage Outlook 2019″.

Dabei sehen die Analysten die deutsche Politik als maßgeblichen Treiber für die wachsende Nachfrage. „Deutschlands weltweit führender Vorstoß in den privaten Speichermarkt hat es Europa ermöglicht, den Titel des größten privaten Speichermarktes weltweit zu erringen“, sagt Rory McCarthy, Wood Mackenzie Senior Research Analyst. „Vor dem Hintergrund des deutschen Erfolgs beginnt sich der Markt für private Photovoltaik-Heimspeicher in anderen europäischen Ländern zu entwickeln, insbesondere dort, wo Marktstrukturen, steigende Strompreise und schwindende Einspeisevergütungen ein günstiges Umfeld für den Einsatz schaffen.“

Lange Zeit sei die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik-Heimspeicher eine große Herausforderung gewesen, so der Analyst weiter. Aktuell befinde sich die Branche aber „inmitten eines wirtschaftlichen Wendepunktes“. „Die großen europäischen Märkte Deutschland, Italien und Spanien bewegen sich in Richtung Netzparität für Photovoltaik-plus-Speicher im Heimbereich – also wenn die Kosten pro Kilowattstunde Strom aus dem Netz die Kosten pro Kilowattstunde des Photovoltaik-plus-Speichersystems abdecken“, erklärte McCarthy.

„Unsere Modellierung zeigt positive ökonomische Effekte – Barwerte (NPVs) und interne Renditen (IRRs) – in Italien bis 2021 und in Deutschland bis 2022.“ Obwohl diese beiden Länder beim Einsatz von privaten Speichersystemen führend seien, sei zu erwarten, dass sich der Trend in ganz Europa ausbreitet. Der Kauf eines Photovoltaik-Heimspeichers von einem emotionalen Kauf zu einer soliden Investitionsentscheidung werde, so der Analyst. Entscheidend für die baldige Wirtschaftlichkeit der Systeme sei vor allem die rasch sinkenden Speicherkosten und die steigenden Stromrechnungen der Privathaushalte. „Bei anhaltender Senkung der Systemkosten gehen wir davon aus, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und das Marktwachstum weiter verbessern werden“, erklärt der Analyst.

Der wirtschaftliche Wendepunkt in Großbritannien und Frankreich sei noch weiter entfernt als in Italien und Deutschland. Die Märkte dort würden derzeit noch durch hohe Systemkosten sowie ungünstige oder nicht vorhandene Rahmenbedingungen behindert. Wood Mackenzie geht derzeit davon aus, dass in beiden Ländern die Wirtschaftlichkeit bis 2024 – dem betrachteten Analysezeitraum – nicht erreicht wird. Spanien wird dagegen als aufstrebender Markt betrachtet. Die Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für Photovoltaik-Eigenverbrauch durch die neue Regierung werde auch die Nachfrage nach privaten Dachanlagen wieder beleben und in der Folge den Weg für Photovoltaik-plus-Speicher ebnen.

Insgesamt sehen die Analysten die Notwendigkeit, noch innovativere Geschäftsmodelle zu entwickeln. Sie müssten helfen, die hohen Vorlaufkosten für die Endkunden zu absorbieren und Heimspeicher zu einem Massenprodukt für alle zu machen, die an der europäischen Energiewende teilhaben wollen. „Steigende Strompreise und der Wunsch der Verbraucher, in einem ökologisch nachhaltigeren Haushalt zu leben, können ausreichen, um den Business Case für Privatkunden über die Linie zu bringen“, sagte McCarthy.

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