Agora Energiewende hat auf Basis der Empfehlungen der Kohlekommission die energiewirtschaftlichen Folgen berechnen lassen. So zeige sich, dass der weitere Ausbau von Photovoltaik, Windkraft und Co. kaum Einfluss auf die Entwicklung der Strompreise hätte. Wenn – wie von der Kohlekommission vorgeschlagen – die Kohleverstromung in Deutschland bis 2030 um rund zwei Drittel reduziert wird und die Erneuerbaren auf 65 Prozent-Anteil erhöht werden, steigt der Strompreis nur etwa ein Prozent an. Dies sichere auch für die energieintensive Industrie hierzulande weiterhin wettbewerbsfähige Preise, hieß es vom Berliner Think-Tank am Freitag.
In der Modellierung sei das Kohleausstiegsszenario mit einem Szenario ohne Kohleausstieg und zusätzlichen Erneuerbaren-Ausbau verglichen worden. Schätzungsweise 0,4 Cent pro Kilowattstunde würden die Strompreise dann 2030 höher sein als aktuell. Der größte Kostenfaktor blieben die Netzentgelte.
Für die energieintensive Industrie sei der Kohlekompromiss sogar vorteilhaft, da die zusätzlichen Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen vermehrt günstigen Strom bereitstellen, heißt es weiter. Als Folge sinke der Börsenstrompreis im Jahr 2030 um 0,5 Cent je Kilowattstunde gegenüber einem „Weiter-wie-bisher“-Szenario. Damit sei ein schneller Ausbau der Erneuerbaren eine Absicherung der energieintensiven Industrie gegenüber hohen Strompreisen, sofern diese auch künftig von der Zahlung der EEG-Umlage weitgehend befreit blieben, erklärte Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende.
In der Vergangenheit hat Deutschland deutlich mehr Strom exportiert als importiert. Bis 2023 sei durch den Atomausstieg in Deutschland zunächst von einem Rückgang der aktuell jährlich rund 50 Terawattstunden auf 5 Terawattstunden auszugehen. Danach werden die Exporte nach der Analyse von Agora Energiewende bis 2030 wieder auf 25 Terawattstunden anwachsen. Dabei wird von einer Steigerung der inländischen Stromproduktion um 11 auf rund 630 Terawattstunden bis 2030 ausgegangen. „Auch mit Kohleausstieg produziert Deutschland weiterhin mehr Strom als hierzulande benötigt wird. Der günstige Strom aus erneuerbaren Energien verdrängt langfristig sogar Teile der konventionellen Stromerzeugung im Ausland“, so Graichen.
Offiziell hat die Kohlekommission vorgeschlagen, dass Deutschland bis 2038 komplett aus der Kohleverstromung aussteigen sollte. Allerdings sind regelmäßige Überprüfungen des Enddatums vorgesehen und auch ein früherer Zeitpunkt ist damit möglich. „Auch wenn der Kohlekompromiss erst 2038 als Enddatum nennt, dürfte der tatsächliche Kohleausstieg im Zuge der alle drei Jahre stattfindenden Überprüfungen früher kommen“, glaubt Graichen. Gemäß dem Ausstiegsfahrplan der Kohlekommission werden in Deutschland im Jahr 2030 noch Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von 17 Gigawatt laufen, aktuell sind es 41 Gigawatt. Damit verbunden wäre eine Reduktion der CO2-Emissionen im Stromsektor von 319 auf 182 Millionen Tonnen jährlich und die Einhaltung des Klimaziels.
Die Analyse „Die Kohlekommission. Ihre Empfehlungen und deren Auswirkungen auf den deutschen Stromsektor bis 2030“ kann kostenfrei unter www.agora-energiewende.de heruntergeladen werden. Die Modellierungsarbeiten hat Aurora Energy Research im Auftrag von Agora Energiewende vorgenommen.
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Schaut man in die Details wird ein massiver Ausbau von Wind onshore und offshore bis 2030 angenommen. Auch PV wächst bis auch knapp unter 100 GWp. Derzeit in der Realität reines Wunschdenken.
Nun- der Windausbau Onshore ist kollabiert und das liegt nicht an den Ausschreibungen. Denn dort gewinnen alle mit Höchstgebot und sehr guten Renditen was auch ok ist denn das Gro der Entwicklungen „verreckt“ vor Ort in Klagewellen. Das ist ein knallharte Realität.
Offshore ist wie PV gedeckelt im EEG und auch mit PPA wird Offshore nicht so leicht was- die Netzkosten sind hoch, der Ausbau ist im Norden ganz real brutal hintendran (ich meine den Abtransport zum Verbrauch im Süden).
Wenn das also was werden soll muss sich in Sachen Wind landauf, landab ein extremer Wandel vollziehen und die Deckel müssen weg- ok, bei PV werden auch viele GWp mit PPA kommen aber dennoch funktionieren ambitionierte Ziele so nicht. Kommt der Wind nicht, brauchen wir schneller viel mehr PV.
Gleichen wir das alle mal mit den nicht- monetären Rahmenbedingungen von Dach- und Freilandanlagen ab kommt man zum Ergebnis das es schwer wird. Zumal die Ziele der EU 32% Endenergie aus EE von uns verlangen bis 2030- woher das wohl dann kommen soll außer aus dem Strombereich?
Wird Zeit die Fähigkeiten von PV und Wind in allen Belangen noch deutlicher zu machen – und über Details zu reden, nicht über 0,5 Cent Festvergütung mehr oder weniger.
Theoretisch müssten die reicheren Staaten dieses Planeten nach kürzerer Nutzungszeit der Erneuerbaren Energien Kraftwerke, wie Windkraft- und Photovoltaikanlagen, mit deren Repowering beginnen, um für finanzschwächere Staaten einen soliden Markt für Altanlagen zu schaffen. Damit würde die Erweiterung der Produktionskapazitäten für Neuanlagen angeregt und häufigere Produktreihenverbesserungen und Innovationswagnisse ermöglicht.
Wer sich für den Aufbau der Überkapazitäten (sowohl Kraftwerksleistung, als auch Kapazitäten für Zwischenspeicherung/synthetische Kraftstoffe) im Netzverbund verantwortlich zeigt, scheint ungeklärt in Europa?
„woher das wohl dann kommen soll außer aus dem Strombereich?“
Es ist eine der Selbsttäuschungen der Energiewendebefürworter, dass sich mit dem Strom schon alles richten ließe. Im Wärmebereich geht sicher auch viel, wenn Wärmepumpen stromangebotsgesteuert laufen und mit kleineren Wärmespeichern auch mal ein paar Tage überbrücken können. Aber bei der berüchtigten Dunkelflaute, in der über mehrere Wochen das Stromangebot immer zu knapp und gleichzeitig der Wärmebedarf hoch ist, verschärfen Wärmepumpen das Problem.
Also sollte man zunächst einmal alle sinnvollen Einsparmöglichkeiten nutzen. Bloß bedeutet Einsparung auch negatives Wachstum und hat damit eine schwache Lobby. Den Restenergiebedarf kann man bestens in Nahwärmenetzen mit Solarthermie und saisonaler Speicherung abdecken. Von einem Tag auf den anderen lassen sich Nahwärmenetze allerdings nicht einrichten. Seit 20 Jahren ist das Passivhaus marktgängig, genauso lange hätte man sich schon um Nahwärmenetze in ALLEN Neubaugebieten kümmern können – geschehen ist fast nichts, außer in Baden-Württemberg, wo seit einigen Jahren einzelne engagierte Ortschaften auch im Bestand Nahwärmenetze aufbauen.
Das gleiche gilt für den Verkehr: Das E-Auto mit fest eingebauten Batterien wird nach derzeitigem technischen Stand (und für den notwendigen Quantensprung bedürfte es einer Innovation, die bisher niemand kennt) nie eine Alternative zum kraftstoffbetriebenen Fahrzeug sein. Es ist zu teuer und zu schlecht (Gewicht, Rohstoffbedarf, Heizung, …). Echte Alternativen liegen in Stromschienen (auf Autobahnen) und in Wechselbatterien. Beides wird nur langsam bzw. halbherzig angepackt. Die weitere Alternative Wasserstoff hat einen bescheidenen Wirkungsgrad und wird ohne eine deutliche Preissenkung auch nicht konkurrenzfähig werden. Eine echte Alternative könnte in direkt in Biosolarkollektoren erzeugten chemischen Treibstoffen aus Algen bestehen – die Entwicklungen sind schon ziemlich weit. Preislich im Augenblick knapp nicht konkurrenzfähig, aber da dürfte eine erheblich Lernkurve zu realisieren sein.
E-Mobilität:
https://www.pv-magazine.de/2019/08/16/die-entlarvung-der-zwei-grossen-mythen-der-e-mobilitaet/
Wenn bei 65% EE Strom der Preis gerade mal um 1% steigen soll, müsste bei 75% EE Strom oder mehr, der Preis eigentlich sinken.
Ich gehe da von aus, dass man mit einem gerechter Kosten/Nutzen System, mit 75% Strom ohne Rohstoffkosten, locker einen Kapazitätsmarkt finanzieren kann, ohne das deswegen die 100% teurer werden.
Der EX Innogy Chef war mal auf dem besten Wege da hin
Schaut mal hier:
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article125425602/RWE-setzt-jetzt-voll-auf-die-Energiewende.html
Terium forderte die Schaffung eines „dezentralen Kapazitätsmarktes“, auf dem sich ein Preis für gesicherte Erzeugungsleistung bilden könne. Damit könnten Kraftwerke refinanziert werden, die derzeit wegen des Ökostrom-Vorrangs kaum noch zum Einsatz kommen und deshalb vor der Stilllegung stehen.
„Die Feuerwehr wird auch nicht allein für das Löschwasser bezahlt“, erklärte Terium: „Sie wird genauso dafür bezahlt, dass sie rund um die Uhr mit ihren Geräten in Bereitschaft ist – das wollen wir auch!“ Zitat Ende.
Mit den vor der Stilllegung stehenden Kraftwerken meint er Gaskraftwerke, die nach dem Merit Order Prinzip vom Markt gedrängt wurden.
Diese Gaskraftwerke könnten dann – reaktiviert – bei der Preisbildung auf diesem Kapazitätsmarkt mit den dezentralen Großspeichern so lange in Konkurrenz treten, bis sie erneut nach dem Merit Order Prinzip von denen verdrängt werden. Ganz im Sinne einer kontinuierlichen, und somit versorgungssicheren Energiewende.
Dezentral und in Bürgerhand. Ob das der Grund war warum Terium gehen musste.???
Es mag an meiner schlechten Cum-Ex-Betriebswirtschaftskenntnis liegen, aber ich verstehe bei dieser 1%-Preissteigerung nicht so ganz, wer den eigentlich die Kosten für die notwendige Speicherung, Umwandlung und Verteilung, Regelung, …. trägt?
Während beim Atomstrom (wie erlebt) ein großer Teil enthalten war und auch bei der Kohle zumindest einiges zurückgelegt wird (Rekultivierung, bezahlte Bergschäden), sind diese erforderlichen Kosten wo enthalten?
Da reichen also die 1% Preissteigerung aus?
Oder argumentiert hier wieder jemand mit den „verborgenen Kosten“ der dreckigen Energien, die unerkannt mein persönliches Budget belasten?
Diese Fragen sind völlig irrelevant in einem Markt, in dem man nicht einmal von Jahr zu Jahr die erforderliche Höhe der EEG-Zulage zuverlässig berechnen kann. Ich halte es für unseriös, solche Abschätzungen 10 Jahre im Voraus abzugeben.
Für die Fossilen weiß man genauso wenig, wieviel die in 10 Jahren kosten werden.
Was die inkludierten Kosten angeht: Bei der Kernkraft fehlen bisher die Kosten für die Endlagerung. Und die Bergschäden sind auch nur bezahlt, wenn die dafür angelegten Rücklagen werthaltig bleiben, was angesichts der deutschen Demographie zumindest zweifelhaft ist. Wenn die Babyboomer ins Rentenalter kommen und ihre Vermögenswerte flüssig machen müssen um ihren Lebensunterhalt und Pflegebedearf zu bestreiten, wird die zu kleine nachfolgende Generation diese Werte zum Schnäppchenpreis übernehmen – und die Babyboomer in die Röhre gucken. Dieses Thema wird ungern angesprochen. Jeder hofft, dass es doch vielleicht nicht so schlimm kommen wird, und man für sich selbst vielleicht ein Schlupfloch findet. Im Durchschnitt wird es aber keine Schlupflöcher geben.
Peter Rentfort sagt.
Es mag an meiner schlechten Cum-Ex-Betriebswirtschaftskenntnis liegen, aber ich verstehe bei dieser 1%-Preissteigerung nicht so ganz, wer den eigentlich die Kosten für die notwendige Speicherung, Umwandlung und Verteilung, Regelung, …. trägt?
@Peter Rentfort.
Kosten/Nutzen ist die Devise.
Sie haben bei Ihrer Überlegung vergessen, dass Sonne und Wind für 65% keine Rohstoffrechnung schicken.
OK, wenn das so ist, dann schlage ich vor, dass Sie mal der Uni Bescheid geben, damit man keinen Unfug verbreitet:
https://www.ier.uni-stuttgart.de/publikationen/arbeitsberichte/downloads/Arbeitsbericht_04.pdf
Sie müssen nicht alles lesen, aber das Bild 3-1 auf Seite 14 ansehen um die Proportionen zu sehen.
Und das die Kosten für die übrigen 7500 oder 6500 Jahresstunden Stromerzeugung die Kohlenkosten aufwiegen und durch die rechnungslose Sonne ausgeglichen werden, dürfen Sie ruhig weiter behaupten. Jeder so gut er kann.
Sie sind also der Meinung die von Agora hätten alles aus der Luft gegriffen.
Ich habe mir die Seite 14 angesehen. Das erste was mir aufgefallen ist, dass die als Back-up-Kraftwerke Steinkohle und Gaskraftwerke betrachten.
Mit Steinkohle können die natürlich die rechnungslosen Sonne und Wind nicht nützlich machen.
Selbst der Ex Chef von Innogy hatte schon Speicher in seinem dezentralen Back-up- Markt geplant. Speicher von Sonne und Wind mit „Null“ Rohstoffkosten gefüllt.
@Herr Diehl :
sie scheinen gar nicht verstanden zu haben was “ Kapazitätsmarkt“ bedeutet. Hier für sie zur Information Herr Terium , der ehemalige Vorsitzende von RWE forderte in diesem 5 Jahre alten Artikel , den sie in ihrem Post vom 10. August 2019 um 0:49 Uhr verlinkten , Subventionen für die Betreiber von Gaskrafterken für die Bereitstellung dieser Kraftwerke Diesem Vorschlag von Herrn Terium ist die Politik aber nicht gefolgt . Und den folgenden Satz von Herr Terium aus dem obigen Artikel scheinen sie auch nicht gelesen zu haben “ „Ich bin ein Freund und Förderer der erneuerbaren Energien“, sagte Terium: „Aber eine sichere Versorgung können die Erneuerbaren allein nicht gewährleisten.“
Fünf Jahre alter Artikel , oder Herr Diehl sie scheinen nicht verstanden zu haben.
Fehlt nur noch, „Das liest doch ohnehin keiner in Berlin“
Das klingt mir so nach Grün/Schubert unter neuer Flagge.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass in der Untersuchung ein Back-up-System betrachtet wird, ohne Speicher. Speicher die von Sonne und Wind ohne Rohstoffkosten gefüllt werden..
Wenn die Betreiber von Speichern die von Sonne und Wind gefüllt werden , diesen Strom dann zum Maktwert zu Verfügung stellen können , dann können sie das doch gerne tun
@ Harry
Es geht doch darum, dass das in der Studie gar nicht berücksichtigt wurde , sondern Gas und Steinkohle zu Grunde gelegt wurde.
Auch nicht zum Marktwert, sondern zum Kapazitätsmarktwert, müssen die den Strom bereitstellen.
In der Studie die Rentfort verlinkt hat, ist doch von Back-up Kraftwerken die Rede mit denen die
stochastischen Erneuerbaren leistungsfähig gemacht werden müssen.
Dabei haben die bei der Kostenbetrachtung, Gas und Steinkohlekraftwerke angenommen, und Speicher – für deren Inhalt Sonne und Wind keine Rechnung schicken – gar nicht erwähnt.
Herr Diehl diese uralte Studie ist von 2008 und macht wenig Sinn. Nur zur Erinnerung damals lag die Einspeisevergütung für PV-Anlagen noch deutlich über 40 Cent/KWh. Im übigen gibt es bis heute keinen „Kapazitätsmarkt“ und von daher auch keinen „Kapazitätsmarktwert“. Und dass Strom aus PV und Windanlagen nichts kostet ist doch Unsinn, oder weshalb denken sie versucht der BSW derzeit mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die Aufhebung des 52-GW-Deckels aus § 49 EEG zu erreichen bei dessen Überschreiten die Förderung vom neuen PV-Anlagen bis 750 KW mit gesetzlich festgelegten Einspeisevergütungen ausläuft ?
Harry H. Sagt.
Herr Diehl diese uralte Studie ist von 2008 und macht wenig Sinn.
@ Harry.
Danke, das ist mir entgangen.
Diese Studie von 2008 hat der Peter Rentfort ins Spiel gebracht, um damit der aktuellen Untersuchung von Agora zu widersprechen. Dann hat sich das ja erledigt.
Harry H. sagt
Im übigen gibt es bis heute keinen „Kapazitätsmarkt“ und von daher auch keinen „Kapazitätsmarktwert“.
@ Harry.
Wir reden nicht von Heute, sondern laut dem Artikel von 2030 dem Kohleausstieg.
Herr Diehl ,
das ändert aber nichts daran, dass es bis heute keinen „Kapazitätsmarkt“ in Deutschland gibt und auch keine der im Bundestag vertretenen Parteien das auf der Agenda hat .
Den Kapazitätsmarkt gibt es „noch“ nicht, da haben Sie wohl Recht.
Darum geht es aber auch nicht. Es geht um diese Ihre Aussage.
Zitat Harry: Wenn die Betreiber von Speichern die von Sonne und Wind gefüllt werden , diesen Strom dann zum Maktwert zu Verfügung stellen können , dann können sie das doch gerne tun Zitat Ende.
Warum soll ein Speicher Betreiber zum „Marktwert“ Strom zur Verfügung stellen.??
Herr Diehl ,
welche Subventionen halten sie denn für angemessen ? Und wer soll nach ihre Meinung dafür aufkommen , der Staat oder private Endverbraucher ?
@ Harry
Der Strom muss nicht subventioniert werden, das regelt der Markt.
Der Ex Chef von RWE hat doch schon einen Plan gehabt wie das funktionieren könnte.
Schauen Sie mal hier:
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article125425602/RWE-setzt-jetzt-voll-auf-die-Energiewende.html
Zitat: Eigener Markt für gesicherte Energieleistung
Terium forderte die Schaffung eines „dezentralen Kapazitätsmarktes“, auf dem sich ein Preis für gesicherte Erzeugungsleistung bilden könne. Zitat Ende
Warum sollen Speicherbetreiber da nicht anbieten.? Anbieten zu einem Back-up Preis, das ist sicher nicht der Marktpreis.
Den Kapazitätsmarkt haben wir gegenwärtig noch nicht. Aber Regelleistung haben wir, und die ist auch nicht zum Marktpreis zu haben.
@Herr Diehl
Herr Terium , der damalige Chef von RWE hat in dem von ihnen verlinkten Artikel vom 04.03.2014 unter dem Schlagwort „Kapazitätsmarkt “ Subventionen für seine auf Grund der schlechten Auslastung nicht mehr rentablen Gaskraftwerke gefordert . Die Politik ist dieser Froderung von Herrn Teruim aber nicht gefolgt und und auch keine der im Bundestag vertretenen Parteien hat die Schaffung eines solchen „Kapazitätsmarkt“ auf der Agenda . Und Herr Terium ist lange schon in der Versenkung verschwunden . Im übrigen haben die stark gestiegen Preise für CO2 -Zertififikate zuletzt zu einem deutlichen Anstieg der Stromproduktion aus Gaskraftwerken geführt , während die Stromproduktion aus Kohlekraftwerken zurück ging, worüber auch PV-Magzine hier berichtet hat
Harry sagt.
@Herr Diehl
Herr Terium , der damalige Chef von RWE hat in dem von ihnen verlinkten Artikel vom 04.03.2014 unter dem Schlagwort „Kapazitätsmarkt “ Subventionen für seine auf Grund der schlechten Auslastung nicht mehr rentablen Gaskraftwerke gefordert .
@ Harry.
Genau so ist es, wohl wissend, dass Gaskraftwerke die die idealen Partner für Sonne und Wind sind..
Allerdings spricht Terium von einem „Dezentralen“ Kapazitätsmarkt.
Auf diesem dezentralen Kapazitätsmarkt, bieten dann auch die dezentralen Speicherbetreiber an ,
Das Folgende hat er nämlich auch gesagt.
Zitat: Der Niederländer will die Reste der einstigen Konzerngröße dazu nutzen, die RWE zu einem „ganzheitlichen Energiemanager“ umzubauen, der all die kleinen, dezentralen Einzelinitiativen und Marktteilnehmer der Energiewende „technisch und wirtschaftlich vernetzt und sie zu einem großen Ganzen zusammenführt“, sagte Terium: „Wir fügen die vielen Mosaiksteine zu einem Bild zusammen.“ Zitat Ende.
Nach dem Merit Order Prinzip könnte sich da ein Preis bilden der über dem Marktpreis liegt.
Bei zunehmenden Speichern würde sich dann zeigen, wie lange sich die reaktivierten Gaskraftwerke gegen die von Sonne und Wind kostenlos gefüllten Speicher halten können. Ganz im Sinne einer kontinuierlichen Energiewende mit Versorgungssicherheit.
Terium war meiner Meinung nach auf dem richtigen Wege im Sinne der Energiewende.
Wahrscheinlich hat das den Bremsern nicht gefallen, und war der Grund warum er gehen musste
@Herr Diehl :
Eher grotesk ist ihre Aussage „von Sonne und Wind kostenlos gefüllten Speicher“, als ob Strom aus Wind und PV-Anlagen nichts kosten würde. Bekomen sie etwa keine Einspeisevergütung für ihre PV-Anlage , die weit höher liegt als die Stromgestehungskosten von konventionellen Kraftwerken ?
Herr Terium ist auch schon lange in der Versenkung verschwunden und die Politik hat seinen fragwürgdigen Vorschlag von vor 5 Jahren mit dem er seine Bilanz sanieren wollte zu Lasten der Staatskasse oder der Endverbraucher abgelehnt , nach dem unter seiner Führung RWE im Jahr 2013 zum ersten Mal in seiner Firmengeschichte einen Verlust ausweisen muste und das in Milliardenhöhe . Da auch keine der im Bundestag vertreten Parteien einen von Herr Terium damals vorgeschlagenen „Kapazitätsmarkt“ auf der Agenda hat machen ihre Ausführung hierzu auch sehr wenig Sinn .
Tara!
Kein Kapazitätsmarkt, kein dezentraler Kapazitätsmarkt, dafür seit 1. August 2019 die Ankündigung der Kapazitätsreserve (nicht dezentral und nicht gehandelt) für Winter 2020/2021:
„Kapazitätsreserve
01. August 2019 – Bayreuth, Berlin, Dortmund, Stuttgart.
Die ÜNB veröffentlichen die von der BNetzA genehmigten Standardbedingungen und Teilnahmevoraussetzungen für die erste Ausschreibung zur Kapazitätsreserve“
https://www.netztransparenz.de/EnWG/Kapazitaetsreserve
Dazu bitte ein Statement der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und Ökostromanbieter Lichtblick?
Ach nein….bitte nicht schon wieder Schubert und Grün.
@ Herr Diehl ,
wenn sie keine Argumente mehr haben, dann kommen wohl bei ihnen Verschwörungstheorien, aber das ändert nichts an den oben genannten Fakten, dass die Politik nicht auf die fragwürdigen Vorschläge von Herrn Terium vor 5 Jahren herein gefallen ist , mit der er seine Bilanz zu Lasten der Steuerzahler oder Endverbraucher sanieren wollte, und diese Vorschläge zu einem „Kapazitätsmarkt“ keinerlei Rolle mehr spielen in der politischen Dikussion auch keine der im Bundestag vertreten Parteien das auf der Agenda hat
PS: Interessierte können sich hier informieren weshalb diese Vorschläge von Herr Terium wenig sinvoll waren https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kraftwerke-darum-braucht-deutschland-keinen-teuren-reservemarkt-a-929302.html
Harry H. sagt:
Interessierte können sich hier informieren
Zitat. Doch sind Kapazitätsmärkte wirklich zwingend nötig?
Auch darauf gibt es eine klare Antwort: Die Stromversorgung lässt sich auf absehbare Zeit auch mit den bestehenden Mitteln sichern, ohne dass der Blackout droht. Man muss nur die Regeln konsequent anwenden.
@ Harry
Na schön… wenn das so ist, gibt es ja keinen Grund zur Panik, wenn mal an einem oder zwei Tagen die Sonne nicht scheint, und der Wind nicht weht.
Muss man nur den Leuten deutlich machen, die da gleich das scheitern der Energiewende sehen.
@ Herrr Diehl :
offensichtlich haben sie auch den verlinkten Artikel aus meinem letzten Post nicht richtig verstanden weil sie nicht mit der Materie vertraut sind , sonst hätten sie dem entnehmen können, welches die bestehenden Werkzeuge sind um die Stromversorung sicher zu stellen ohne den von Herrn Terium und seinen Kollegen von EON vor 5 Jahren vorgeschlagenen teuren „Kapazitätsmarkt“ um ihre Bilanzen zu Lasten der Stromverbraucher zu sanieren.
Das Werkzeug ist die „Netzreserve“. Die Betreiber von Karftwerken müssen sich vor einer Stillegung diese genehmigen lassen und die Bundesnetzgentur kann diese Genehmiung versagen , wenn nicht genügt Reserven für Engpässe in solchen Phasen zur Verfügung stehen. Diese Kraftwerke gehen dann in die Netzreserve und die Berteiber dieser Kraftwerke erhalten dann dafür eine Entschädigung dafür , dass sie diese Karftwerke in Bereitschaft halten , aber sie können diese Kraftwerke , anders als in dem teuren „Kapazitätsmarkt“ von Herrn Terium , nur dann in Betrieb nehmen wenn der ÜNB für das Netzgebiet diese anfordert. Die Bundesnetzagentur hat in ihrem aktuellen Bericht vom 30. April 2019 für die Ermittlung des Bedarfs an Netzreservekraftwerken für den Winter 2019/2020 und das Jahr 2022/2023 den Bedarf von aktuell von 5,126 GW für 2022/2023 mehr als verdoppelt auf 10,642 GW, wegen des Atomausstiegs bis Ende 2022 ( https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unternehmen_Institutionen/Versorgungssicherheit/Netzreserve/netzreserve-node.html )
Von daher dürfte wohl ein Teil der Steinkohlekraftwerke die laut den Empfehlungen der „Kohlekommission“ bis 2022 aus dem Markt genommen werden sollen, nicht entgültig still gelegt werden , sondern in die Netzreservere wandern , um auch in einer Dunkelflaute wenn Wind und Sonne kaum etwas zur Stromversorung beitragen können , die Stromversorung in Deutschland sicher zu stellen.
Harry sagt
Die Betreiber von Karftwerken müssen sich vor einer Stillegung diese genehmigen lassen und die Bundesnetzgentur kann diese Genehmiung versagen , wenn nicht genügt Reserven für Engpässe in solchen Phasen zur Verfügung stehen. Diese Kraftwerke gehen dann in die Netzreserve und die Berteiber dieser Kraftwerke erhalten dann dafür eine Entschädigung dafür , dass sie diese Karftwerke in Bereitschaft halten , aber sie können diese Kraftwerke , anders als in dem teuren „Kapazitätsmarkt“ von Herrn Terium , nur dann in Betrieb nehmen wenn der ÜNB für das Netzgebiet diese anfordert.
@ Harry.
Der Terium wollte doch auch nur in Betrieb nehmen wenn es nötig wäre.
Schauen Sie mal was der gesagt hat.
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article125425602/RWE-setzt-jetzt-voll-auf-die-Energiewende.html
Zitat. Die Feuerwehr wird auch nicht allein für das Löschwasser bezahlt“, erklärte Terium: „Sie wird genauso dafür bezahlt, dass sie rund um die Uhr mit ihren Geräten in Bereitschaft ist – das wollen wir auch!“