Der Aufstieg der Elektromobilität Elektromobilität und die Nachfrage nach stationärer Speichern werden die Kosten für Lithium-Ionen-Batterien bis 2040 um weitere 50 Prozent senken, wie es im aktuellen „Energy Storage Outlook“ von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) heißt. Da die Kosten für die Technologie zwischen 2010 und 2018 bereits um 85 Prozent gesunken sind, prognostizieren die Analysten, dass in 21 Jahren Energiespeicher mit insgesamt 1095 Gigawatt/2850 Gigawattstunden installiert sein werden. Ende 2018 waren es gerade einmal Energiespeicher mit 9 Gigawatt/17 Gigawattstunden.
2040 werden China und die USA dem Bericht zufolge den Markt dominieren. Einen signifikanten Anteil der Energiespeicher werden auch Indien und Deutschland haben. BNEF erwartet ebenfalls nur wenig niedrigere Zubaumengen in Lateinamerika, Südostasien und Frankreich. Australien, Großbritannien und Japan werden ebenfalls über bedeutende Märkte verfügen, ebenso wie der derzeitige Weltmarktführer für Energiespeicher Südkorea, heißt es weiter.
Photovoltaik-plus-Speicher
Die Rolle der Photovoltaik bei der Revolution der Energiespeicher hob Logan Goldie-Scot besonders hervor. „Kurzfristig sind erneuerbare Energien – insbesondere Photovoltaik-plus-Speicher – zu einem wichtigen Treiber für den Speicherzubau geworden“, sagt der BNEF-Leiter für Energiespeicher. Bis 2040 prognostiziert BNEF jedoch, dass die Energiespeicherung zu einer praktischen Alternative zu neu gebauten Erzeugungsanlagen jeglicher Art werden wird.
Als wichtiger Indikator für die schnelle Geschwindigkeit, mit der stationäre Speicher den Energiemarkt verändern, prognostiziert der aktuelle Bericht nun, dass Großbatterien im Versorgungsbereich bis 2040 den Großteil der Installationen ausmachen werden. Bislang haben die Analysten erwartet, dass die kleine Speichersysteme – ob zu Hause oder im Gewerbe – den größten Anteil ausmachen werden. BNEF überarbeitete auch die Prognose für die bis 2040 zu erwartenden Investitionen in Energiespeicher. Sie gehen mittlerweile von 40 Milliarden US-Dollar mehr als die bislang prognostizierten 662 Milliarden US-Dollar aus. Die Hersteller seien arbeiteten bereits daran, den erwarteten stationären und PKW-getriebenen Bedarf an Energiespeichern bis 2040 zu decken.
Der BNEF-Analyst prognostiziert weiter, dass Photovoltaik und Windenergie bis 2040 fast 40 Prozent des weltweiten Energiebedarfs liefern werden. Derzeit sind es rund sieben Prozent. Dies wird die Nachfrage nach Dienstleistungen wie Peak Shaving oder Frequenzhalten treiben, die Netzbetreibern über Batteriespeicher zur Verfügung stehen. Zudem geht BNEF davon aus, dass Elektrofahrzeuge in 21 Jahren ein Drittel der weltweiten Personenverkehrsflotte ausmachen werden. Heutzutage sind es weniger als ein halbes Prozent.
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Der Wert der Studien des BNEF scheint mir sehr begrenzt zu sein: Sie haben keinerlei Vorhersagequalität, sondern sie laufen einfach dem Markt hinterher. Das ist das einfachste, insbesondere für Betriebswirte, die von Technik und Physik keine Ahnung haben. Die hier beschriebene Verschiebung vom Heimspeicher hin zu Großanlagen konnte man schon vor 10 Jahren als das wahrscheinlich sinnvollere vermuten. Entsprechend haben die Akteure gehandelt, und jetzt hat es auch BNEF gemerkt.
In weiteren 10 Jahren werden wir dann eine Studie bekommen, die feststellt, dass man in Mitteleuropa gar nicht so viele Batteriespeicher braucht, weil ein großer Teil der Anpassung von Erzeugung und Verbrauch über die Steuerung der Power-to-Gas-Anlagen erfolgt. Bei Defiziten im Netz werden zuerst die so weit runtergefahren, bis es passt, wenn das nicht reicht, die Rückverstromung eingeleitet. Batterien werden hier dann nur noch für die Minutenreserve, etwas Primärregelleistung und je nach PV-Anteil im Netz auch in geringem Umfang (etwa das, was im Winter aus der PV-Produktion regelmäßig für die Nacht übrigbleibt) für den Tag-Nacht-Ausgleich sinnvoll sein. Je nach Weltgegend kann das allerdings anders aussehen – zwischen den Wendekreisen wird man mit Batterien mehr anfangen können.