Im ersten Halbjahr 2019 sind die Stromexporte von Deutschland in die Nachbarländer gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,8 Milliarden Kilowattstunden zurückgegangen. Dies veröffentlichte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Dienstag als „Zahl der Woche. Insgesamt hat Deutschland demnach in den ersten sechs Monaten des Jahres immer noch 21,1 Milliarden Kilowattstunden mehr ins Ausland exportiert als importiert. Allerdings sei im Juni erstmals seit fünf Jahren wieder mehr importiert als exportiert worden – wenn auch nur geringfügig. Dies sei letztmals im Juli 2014 der Fall gewesen, heißt es beim BDEW.
Der Verband führt die Preisentwicklungen an, die zu diesen Ergebnissen geführt habe. So sei der CO2-Preis im ersten Halbjahr deutlich gestiegen – phasenweise auf rund 27 Euro* pro Tonne. Damit sei insbesondere die Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken verteuert worden. Dazu seien einige Kohlekraftwerke in die Sicherheitsbereitschaft überführt und stillgelegt worden. Gleichzeitig habe sich der Gaspreis erheblich verbilligt, was einen preisdämpfenden Effekt für die kurzfristige Beschaffung von Gas für Industrie und Kraftwerke.
Auch die Energy Charts des Fraunhofer ISE hatten kürzlich auf den „Fuel switch“ im Juni in Deutschland hingewiesen. Damit verbunden war auch eine Reduktion der CO2-Emissionen im Vergleich zum Juni 2018 um rund ein Drittel. Dabei geholfen hat wohl auch, dass die Photovoltaik erstmals auf Monatsbasis die stärkste Erzeugungsquelle war. Nach den Daten von Energy Charts kam sie auf einen Anteil von 19,1 Prozent an der Nettostromerzeugung im Juni. Die Photovoltaik-Anlagen erzeugten 7,18 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom. Die Braunkohle kam auf 18,7 Prozent Anteil und die Windkraft auf rund 18 Prozent. Insgesamt lag der Anteil erneuerbarer Energien bei 51,6 Prozent im Juni, wie aus den Zahlen von Energy Charts hervorgeht.
*Anmerkung der Redaktion: Hier hatte sich ein Tippfehler eingeschlichen. Es sind 27 und nicht 17 Euro pro Tonne als Höchstwert erreicht worden. Danke für den Hinweis an einen aufmerksamen Leser.
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Ja, und das mit den Importen wird auch so bleiben und sogar mehr werden, weil wir ja weder gescheite Leitungen zum Verteilen des Windstroms aus Norden hinkriegen noch die Speichertechnik im industriellen Maßstab geregelt. Was tun wir, wenn die Belgier die zwei uralten AKW-Meiler abschalten müssen, selbst nicht mehr genug Saft haben und die Polen und Tschechen keine neuen bauen bzw. wir immer mehr von Stromhändlern erpreßbar werden? Aber egal, CO2-Zertikate brauchen wir nicht – ein wesentlicher Immittent, die Zementindustrie, will ihr Zeug zukünftig „vermehrt“ aus der Türkei importieren, die hat mit sowas überhaupt keine Probleme. Deswegen ist es auch nicht zweckmäßig, die Leute in die EU aufzunehmen… Na also. Hauptsache im „grünen“ Deutschland alles klar mit Energiewende und „Klimaschutz“.