Langfristige Stromabnahmeverträge sind auch unter dem Akronym PPA bekannt und derzeit in aller Munde. Diese privatwirtschaftlichen Verträge sollen in Zukunft den Bau von Photovoltaik-Anlagen ermöglichen, die dann ohne staatliche Förderungen auskommen. Einige derartige Projekte sind in jüngster Vergangenheit für Deutschland angekündigt worden, zunächst von EnBW und Energiekontor, zuletzt auch von Baywa re.
Maxsolar hat nach eigenen Angaben vom Donnerstag zu Monatsbeginn den Testbetrieb für eine 1,5 Megawatt-Freiflächenanlage aufgenommen. Der dort erzeugte Solarstrom soll nach dem Probelauf an die Axpo Deutschland GmbH verkauft werden. Zusammen mit Axpo Deutschland und SEAC Holding sei dafür kürzlich der erste PPA unterschrieben worden, hieß es weiter. Die vereinbarte Vergütung für den erzeugten Solarstrom wollte Maxsolar nicht nennen. Geschäftsführer Christoph Strasser erklärte auf Nachfrage von pv magazine aber, dass der Abnahmevertrag für zweimal drei Jahre mit einer festen Vergütung fixiert sei.
Mit dem Projekt will Maxsolar vor allem praktische Erfahrung mit PPA-Projekten sammeln. Daher sei die Freiflächenanlage mit 1,5 Megawatt bewusst kleingehalten worden. „Die Komplexität von PPA-Projekten erfordert starke und erfahrene Projektpartner sowie einen detaillierten Projektzeitplan“, hieß es weiter. Das bayerische Unternehmen habe eine „PPA Task Force“ gegründet, um künftig über PPA finanzierte Photovoltaik-Anlagen auch in größeren Dimensionen zu realisieren und zielgerichtet auf das sich wandelnde Marktumfeld reagieren zu können.
Während in anderen europäischen Ländern, allen voran Spanien, bereits zahlreiche Photovoltaik-Großprojekte mit PPAs realisiert oder im Bau sind, steht das Geschäftsfeld in Deutschland noch eher am Anfang. Die privatwirtschaftlichen Stromabnahmeverträge werden aber als ein Weg gesehen, um die herrschenden Restriktionen beim EEG zu umgehen, etwa die Begrenzung der förderfähigen Photovoltaik-Anlagen auf zehn Megawatt Leistung oder die beschränkte Flächenkulisse, auf denen die Solarparks gebaut werden dürfen. Zudem kann die Branche mit den PPAs zeigen, dass sie konkurrenzfähig Strom erzeugen und am Markt verkaufen kann.
Als eines der ersten Institute hatte die Umweltbank kürzlich auch ein standardisiertes Finanzierungsprogramm für PPA-Anlagen in Deutschland aufgelegt.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
„Ein kleiner Schritt für den Menschen- ein großer Schritt für die Menschheit!“
Oder?
Klasse!
Wohl kaum , erst recht nicht wenn wie man dem Artikel entnehmen kann es in Spanien schon zahlreiche Photovoltaik-Großprojekte mit PPAs realisiert oder im Bau sind. Dort sind natürlich die Bedingungen auch besser als in Deutschland. Und man wird auch sehen ob sich das Projekt in 6 Jahren noch rechnet wenn die Abnahmeverträge auslaufen
Ob bzw. wie sich das Projekt nach 6 Jahren noch rechnen muss, kann man als Außenstehender gar nicht wissen, weil wir die Konditionen der ersten 6 Jahre nicht kennen. Und die Auswirkungen der sich ändernden Marktbedingungen (CO2-Preis, Kernenergieausstieg, Kohleausstieg) können wir auch nur sehr ungenau abschätzen. Die Abnehmer wären wahrscheinlich gut beraten gewesen, sich eine Verlängerungsoption zu sichern.
Kernkraftwerk Grohnde ist gerade knapp an der Abschaltung wegen Überwärmung der Weser vorbeigeschrabbt, und der Sommer ist noch nicht vorbei. So sieht dann die „gesicherte Leistung“ des BDEW aus? „Grundlastfähigkeit“ wäre etwas anderes. Aber in der nächsten Stufe der Energiewende brauchen wir keine unflexiblen Grundlastkraftwerke mehr, sondern Gaskraftwerke, die flexibel einspringen können, wenn Wind, PV und Speicher nicht genug Leistung bringen. Im Juni haben wir das schon gesehen: Kohle wurde ganz ohne Ausstiegsbeschluss stark reduziert, durch Gas und Erneurbare ersetzt und der Exportüberschuss gleichzeitig massiv reduziert – wunderbar, wenn der Markt auf die Anreize richtig reagiert!
@JCW: das war jetzt eher dürftig und aus der Rubrick „Hätte , hätte Fahrradkette“ .
Und dass das Kernkraftwerk Grohnde im Dezember 2021 stillgelegt wird scheinen sie auch verpasst zu haben