Einen deutlichen Ausbau der erneuerbaren Energien sieht die Energieversorgungsstrategie für das Land Nordrhein-Westfalen vor, die Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart am Mittwoch dem Landtag vorgelegt hat. „Die Landesregierung strebt bei Wind onshore und besonders bei der Photovoltaik bis 2030 ein starkes Wachstum der installierten Leistung an“, heißt es in dem Papier, das pv magazine vorliegt. Demnach sei bei der Photovoltaik ein Zubau von 4,6 auf 11,5 Gigawatt möglich, bei Wind an Land von 5,4 auf 10,5 Gigawatt. Für 2035 hält die Landesregierung sogar 13 Gigawatt Photovoltaik und zwölf Gigawatt Wind an Land für möglich. Zudem sollen dem Papier zufolge „zwei Gigawatt Offshore-Windenergieerzeugungsleistung unmittelbar in Nordrhein-Westfalen angeschlossen werden und zum Erzeugungsmix beitragen“.
Weitere Kernelemente der Energieversorgungsstrategie sind ein zügiger Netzausbau, moderne Speichertechnologien, eine flexiblere Nachfragegestaltung und die Nutzung von Gas als Brückenenergie. So will NRW laut Pinkwart trotz des Kohleausstiegs „das Land für sichere und bezahlbare Energie“ bleiben und die CO2-Emissionen im Energiesektor bis 2030 um bis zu 70 Prozent reduzieren. Bis 2050 soll die Energieversorgung vorrangig über Wind, Photovoltaik, Gaskraftwerke in Kraft-Wärme-Kopplung, Geothermie und grünen Wasserstoff gesichert werden. Vor diesem Hintergrund spricht sich die Landesregierung für die Abschaffung des 52-Gigawatt-Deckels für die Photovoltaik aus.
In ihrer Strategie betont die Landesregierung, dass Nordrhein-Westfalen nur dann führendes Industrieland auch für energieintensive Industrien bleiben könne, wenn die sichere Versorgung mit Energie zu wettbewerbsfähigen und bezahlbaren Preisen langfristig gewährleistet bleibe. „Die Landesregierung verfolgt das Ziel, die Stromverbraucher insgesamt durch eine spürbare Reduzierung des Anteils von Steuern, Abgaben und Umlagen zu entlasten, ohne eine Entlastung einzelner Verbrauchergruppen auf Kosten der übrigen Verbraucher zu erzielen“, heißt es in dem Papier. Zu den politischen Forderungen gehören unter anderem eine deutliche Senkung der Stromsteuer sowie eine Strompreiskompensation zur Vermeidung von Carbon Leakage auf europäischer Ebene.
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Sehr ambitioniert ist das nicht, wenn NRW, das bisher an der Bevölkerungszahl gemessen mit seiner PV-Leistung deutlich unterrepräsentiert ist, gerade mal dieses Zahlenverhältnis halten möchte. Aber es kommt ja sowieso alles anders, als sich das der durchschnittliche FDP-Politiker denkt.