ABB wird sein Wechselrichter-Geschäft an den italienischen Inverter-Produzenten Fimer verkaufen. Den Abschluss einer entsprechenden Vereinbarung teilte der Schweizer Konzern am Dienstag mit. Ziel der Transaktion sei es, die Zukunftsperspektiven der Wechselrichter-Sparte zu verbessern und es ABB zu ermöglichen, sein Geschäftsportfolio „weiter konsequent auf andere Wachstumsmärkte auszurichten“. Beide Unternehmen wollen demnach einen reibungslosen Übergang für Kunden und Beschäftigte sicherstellen. „Fimer wird alle bestehenden Garantieverpflichtungen erfüllen, und ABB wird Fimer für die Übernahme des Geschäfts und der damit verbundenen Verbindlichkeiten entschädigen“, schreibt ABB. Der Abschluss der Transaktion sei für das erste Quartal 2020 geplant und noch von mehreren Bedingungen abhängig.
Wie ABB weiter mitteilt, beschäftigt der Konzern in seiner Wechselrichter-Sparte rund 800 Mitarbeiter in mehr als 30 Ländern und unterhält Produktions- und F&E-Standorte in Italien, Indien und Finnland. Zu der Sparte gehöre auch das Wechselrichter-Geschäft von Power-One, das ein umfassendes Portfolio an Produkten, Systemen und Dienstleistungen für verschiedene Arten von Photovoltaik-Anlagen anbiete. Den Umsatz seines Wechselrichter-Geschäfts beziffert ABB mit rund 290 Millionen US-Dollar im Jahr 2018.
ABB geht davon aus, mit Fimer einen sehr guten Käufer für sein Geschäfts mit Photovoltaik-Wechselrichtern gefunden zu haben. Fimer ist demnach seit 1983 im Bereich Wechselrichter aktiv und der achtgrößte Wechselrichter-Hersteller der Welt. Grundsätzlich von der Solarenergie verabschieden will sich ABB demnach nicht: Sie soll in zahlreiche smarte Lösungen des Schweizer Konzerns integriert werden, beispielsweise in intelligente Gebäude, Energiespeicher und Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Fimer-Chef Filippo Carzaniga bezeichnet die Transaktion als Meilenstein in Fimers Entwicklung. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens auf das Solargeschäft werde durch diese Übernahme deutlich verstärkt.
ABB kündigte für das zweiten Quartal 2019 infolge der Transaktion eine nicht-operative Belastung nach Steuern von rund 430 Millionen US-Dollar und eine entsprechende Belastung des Halbjahresergebnis 2019 an. Etwa 75 Prozent der Belastung würden sich im Cashflow von ABB widerspiegeln – in Form von Mittelabflüssen an Fimer vom Abschluss der Transaktion bis ins Jahr 2025. Zudem rechnet ABB ab dem zweiten Halbjahr 2019 mit Separations- und Abwicklungskosten von bis zu 40 Millionen US-Dollar. Nach Abschluss der Transaktion geht das Unternehmen aber von einem positiven Effekt auf die operative EBITA-Marge des Geschäftsbereichs Elektrifizierung aus.
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