Die erneuerbaren Energiequellen Photovoltaik, Wind, Wasser und Biomasse haben im ersten Halbjahr 2019 rund 127,4 Terawattstunden Strom erzeugt: 6,7 Prozent mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres. Ihr Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung – also an dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt – lag bei etwa 47 Prozent, der Anteil an der gesamten Bruttostromerzeugung bei circa 41 Prozent. Das zeigen die jetzt veröffentlichten Daten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE. In der letzten Juniwoche und damit vor Ende des ersten Halbjahres hatten bereits das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vorläufige Berechnungen veröffentlicht und den erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr einen neuen Halbjahresrekord attestiert. Laut Fraunhofer ISE war die Photovoltaik im Juni mit 7,17 Terawattstunden sogar die stärkste Energiequelle des Monats, gefolgt von Braunkohle mit 7,02 Terawattstunden und Wind mit 6,59 Terawattstunden.
Wie das Fraunhofer ISE weiter mitteilt, speisten Photovoltaik-Anlagen im ersten Halbjahr etwa 25,1 Terawattstunden Strom in das öffentliche Netz ein, eine Steigerung von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Windenergie produzierte demnach in diesem Zeitraum rund 67,1 Terawattstunden und war damit die stärkste Energiequelle vor Braunkohle (53 Terawattstunden), Kernenergie (34,7 Terawattstunden), Steinkohle (26,4 Terawattstunden) und Erdgas (24,6 Terawattstunden). Die Wasserkraft produzierte laut Fraunhofer ISE im ersten Halbjahr etwa 12,8 Terawattstunden und lag damit um 4,1 Terawattstunden unter der Erzeugung im ersten Halbjahr 2018. Aus Biomasse seien rund 22,4 Terawattstunden produziert worden, was dem Niveau des Vorjahres entspreche.
Den ISE-Zahlen zufolge betrug die Nettostromproduktion aus Kernkraftwerken im ersten Halbjahr 2019 etwa 34,7 Terawattstunden und lag damit genau auf dem Vorjahresniveau. Die Stromproduktion von Braun- und Steinkohlekraftwerken habe hingegen um 20,7 beziehungsweise 20,2 Prozent abgenommen. Der starke Rückgang hänge möglicherweise mit den gestiegenen Kosten für CO₂-Zertifikate zusammen. Gaskraftwerke haben demnach etwa 24,6 Terawattstunden netto für die öffentliche Stromversorgung produziert, 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Den Exportüberschuss im ersten Halbjahr 2019 beziffert das Fraunhofer ISE mit rund 19,9 Terawattstunden, ein Rückgang um 11,6 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2018. Im Saldo seien im ersten Halbjahr während 1097 Stunden beziehungsweise 25 Prozent der Zeit Strom importiert worden, Exporte habe es während 3244 Stunden beziehungsweise 75 Prozent der Zeit gegeben. Diese Zahlen stellen die physikalischen Flüsse dar, also den Strom, der direkt über die Grenzen fließt. Die Daten zum europäischen Stromhandel hat das Fraunhofer ISE nicht ausgewertet. Der Day-Ahead-Börsenstrompreis sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 34,75 auf 36,81 Euro pro Megawattstunde gestiegen.
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