Wood Mackenzie: Deutschland bis 2024 der größte Photovoltaik-Markt in Europa

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Nicht nur Solarpower Europe ist zuversichtlich, was die Entwicklung des europäischen Photovoltaik-Marktes in naher Zukunft angeht. Wood Mackenzie veröffentlichte am Mittwoch seine Analyse, wonach in den nächsten drei Jahren eine Verdopplung der Nachfrage auf jährlich rund 20 Gigawatt Photovoltaik zu erwarten ist. Bis 2024 könnte nach der jüngsten Analyse die installierte Gesamtkapazität die Marke von 250 Gigawatt in der Regierung übersteigen.

Den größten Zubau in Europa erwarten die Analysten zwischen 2019 und 2024 in Deutschland. Sie gehen von einer neu installierten Leistung von 21 Gigawatt aus. Damit werde Deutschland der größte europäische Photovoltaik-Markt bleiben. Auf Platz zwei erwartet Wood Mackenzie Spanien, dass in den nächsten fünf Jahren knapp 20 Gigawatt Photovoltaik-Leistung neu installieren wird. Der Zubau sei dabei stark auf den Großanlagen-Bereich konzentriert. Mit 17 Gigawatt folgt Frankreich den Analysten zufolge auf Platz drei. Für die Niederlande werden knapp 13 Gigawatt und für Italien mehr als 11,6 Gigawatt Photovoltaik-Zubau bis 2024 erwartet, wie Wood Mackenzie auf Nachfrage von pv magazine erklärte. Insgesamt neun europäische Länder würden mindestens 5 Gigawatt bis 2024 zubauen und weitere 18 Staaten mehr als ein Gigawatt, so die Analysten weiter.

Als wesentlicher Markttreiber wird die Dekarbonisierung des Stromsektors gesehen. Mehrere EU-Staaten hätten sich bereits Ziele für 100 Prozent Erneuerbare gesetzt. Auch gebe es derzeit Diskussionen über ein Netto-Null-Emissionsziel bis 2050 in der EU. Wood Mackenzie ist überzeugt, dass bis 2040 rund 170 Gigawatt an Gas-, Kohle- und Atomkraftwerken in Europa aus dem Markt gedrängt werden. Der Anteil der Photovoltaik werde sich bis dahin von derzeit 4 auf dann 13 Prozent erhöhen.

Marktmechanismen im Wandel

Die Analysten stellen auch einen Wandel fest. „Wettbewerbliche Ausschreibungen haben Einspeisetarife als beliebteste Unterstützung für Solarstrom in Europa abgelöst“, erklärt Tom Heggarty, Wood Mackenzie Power & Renewables Senior Analyst. Zuschläge für Photovoltaik-Anlagen mit 24 Gigawatt Gesamtleistung seien bis Ende 2018 vergeben worden. Die Bestätigung für weitere 47 Gigawatt in mehr als einem Dutzend Märkte sei zu erwarten. Dazu kämen Vorschriften der EU, auch technologieneutrale Ausschreibungen abzuhalten. In diesen Fällen konkurriere die Photovoltaik meist mit der Windkraft an Land um die Zuschläge.

Für die kommenden fünf Jahre erwarten die Analysten einen weiteren Rückgang bei den staatlichen Solarförderungen. „Die Investoren beginnen, neue Wege zur Vermarktung zu erschließen, wie etwa Stromabnahmeverträge (PPAs) und Handelsbeteiligungen“, sagt Heggarty weiter. Die meisten Investoren würden dabei auf steigende Großhandelspreise setzen. „Die Preis-Kannibalisierung wird mit zunehmender Verbreitung erneuerbarer Energien zu einem wachsenden Problem werden. In den entwickelten europäischen Strommärkten sehen wir bereits, dass die Strompreise unter 30 Euro pro Megawattstunde und schnell gegen Null sinken können, wenn die Verbreitung erneuerbarer Energien um etwa 50 Prozent steigt“, so Heggarty.

Neben den Großanlagen sei vor allem der Markt für Eigenverbrauchslösungen ein weiter großer Treiber. Diese würden fast 40 Prozent des erwarteten Photovoltaik-Zubaus in den kommenden Jahren ausmachen. Auch in diesem Fall führe die sinkende staatliche Unterstützung zu einer Erhöhung der Attraktivität von Photovoltaik-Eigenverbrauch für die Nutzer. In diesem Zuge werde sich sie Kopplung mit Batteriespeichern auch immer weiter durchsetzen.

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