Steuern sparen dank Photovoltaik-Anlage und Elektrofahrzeug

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Bis Ende Mai muss die Steuererklärung abgegeben sein, so sind wir es in Deutschland gewohnt. In diesem Jahr gibt es nun eine Neuerung: Für die Abgabe der Steuererklärung 2018 gilt erstmals eine Frist bis zum 31. Juli 2019. Wer sich bei der Erstellung der Steuererklärung beraten lässt, hat sogar bis zum 28. Februar 2020 Zeit.

Für Eigenheimbesitzer ist die gelernte Steuersaison im Frühjahr dennoch ein günstiger Zeitpunkt, einmal über eine staatlich unterstützte Investition nachzudenken, die sich mittelfristig rechnet, private Unabhängigkeit schafft und die Umwelt schont: eine eigene Photovoltaik-Anlage. Der eigenproduzierte Solarstrom kann nicht nur ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden, sondern in Kombination mit dem eigenen Elektrofahrzeug sinnvoll genutzt werden.

Tipp 1:  Bei Immobilienkauf mit bestehender Photovoltaik-Anlage Grunderwerbssteuer mindern

Wer in Erwägung zieht, eine Bestandsimmobilie zu erwerben, bei der eine Solaranlage bereits installiert ist, kann sich eine Besonderheit zu Nutze machen. Ist die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach montiert, kann der Wert der Anlage vom Kaufpreis abgezogen werden. Damit wird die Grunderwerbsteuer, die beim Erwerb der Immobilie anfällt, gemindert. Die Grunderwerbsteuer beträgt zum Beispiel in Berlin 6.5 Prozent. Wird die Solaranlage mit einem Wert von 15.000 Euro mit gekauft, spart sich der Käufer immerhin fast 1000 Euro Steuern.

Wurde die Photovoltaik-Anlage jedoch im Dach integriert als Indach-Anlage, wird sie als Bestandteil des Daches gewertet. Somit fällt für den Kauf der Photovoltaik-Anlage selbst ebenfalls Grunderwerbsteuer an. Planen Sie darüber hinaus, die Immobilie zu vermieten, können diese als Kaufnebenkosten für beide Varianten betrachtet, steuerlich geltend gemacht werden.

Tipp 2: Ladesäule für Elektrofahrzeuge fördern lassen

Bauen sich Eigenheimbesitzer eine eigene Ladesäule auf das Grundstück, so können je nach Bundesland verschiedene Förderprogramme genutzt werden. Beispielsweise gibt es in Nordrhein-Westfalen „progres.nrw“, das sich auch an private Antragsteller richtet, die stationäre öffentliche und nicht-öffentliche Ladepunkte (AC-Ladepunkte) errichten lassen. Die Ladepunkte müssen dabei über eine Leistung von 11 – 22 Kilowatt verfügen, außerdem muss die Installation und Prüfung durch einen Elektrofachbetrieb durchgeführt werden.

Auch im beruflichen Kontext gibt es attraktive Vergünstigungen: Stellt der Arbeitgeber eine Ladesäule zur Verfügung, um das private Elektrofahrzeug auftanken zu können, muss dies nicht als geldwerter Vorteil versteuert werden und spart dem Arbeitnehmer damit bares Geld. Denn anders bei Essens- oder Tankgutscheinen kann der Arbeitnehmer diese Leistungen steuerfrei in Anspruch nehmen, sofern er ein reines Elektro- oder Hybridfahrzeug besitzt.

Tipp 3: “Solarbenzin” tanken
Rund 70 Prozent der Ladevorgänge für Elektroautos finden zu Hause statt. Kombiniert man die eigene Ladesäule auf dem privaten Grundstück mit der eigenen Photovoltaik-Aanlage auf dem Dach, werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die fehlende Infrastruktur für Elektroladesäulen im öffentlichen Raum schaffen sich Eigenheimbesitzer selbst und darüber hinaus lässt sich mit dieser Kombination bares Geld sparen.

Im Schnitt kostet eine Kilowattstunde Strom nach Angaben des Portals „Verivox“ derzeit in Deutschland 29,42 Cent. Die Einspeisung von Solarstrom wird dagegen aktuell mit 11,11 Cent vergütet. Es lohnt sich also, eigens erzeugten Strom, wo immer möglich, selbst zu verbrauchen. Das Elektroauto ist der ideale Verbraucher für Strom, der auch über Zeitschaltuhren . von Waschmaschine, Spülmaschine und Warmwasseraufbereitung nicht vollends verwendet werden konnte. Der selbst produzierte Strom macht unabhängig von Stromversorgern sowie Öl-Konzernen und lohnt sich doppelt: Auf zugekauften Strom zahlt der Stromkunde hohe Abgaben wie Stromsteuer, EEG-Umlage und Konzessionsabgabe – auf selbst erzeugten Strom aus Anlagen bis zu 10 Kilowatt nicht. An öffentlichen Ladesäulen kostet der Strom zudem häufig deutlich mehr als an der heimischen Ladestation.

Tipp 4: Besitzer von Elektrofahrzeugen profitieren von Steuervergünstigungen

Die meisten Menschen pendeln täglich durchschnittlich 20 Kilometer zur Arbeit und zurück, was in der Regel bedeutet, dass ein Elektroauto für die Mehrheit der Arbeitnehmer bereits heute einen finanziellen Anreiz gegenüber dem Verbrennungsmotor bieten kann. Die Anschaffung eines rein elektrisch betriebenen Fahrzeuges wird mit 4000 Euro von der Bundesregierung gefördert, der Kauf eines neuen Plug-in Hybrids mit 3000 Euro. Außerdem fällt für erstmalig zugelassene Elektrofahrzeuge für die nächsten zehn Jahre die Kfz-Steuer weg, wenn das Auto im Zeitraum bis Ende 2020 angeschafft wurde.

— Der Autor Alex Melzer, Gründer und CEO von Zolar, schloss sein Studium an der Technischen Universität Dresden mit einem Master in Wirtschaftsingenieurwesen ab. Seine berufliche Laufbahn war von Anfang an der Solarindustrie gewidmet: Zunächst arbeitete er als Produktmanager bei der Solarwatt AG, anschließend in Kanada als Geschäftsführer bei der Soventix Canada Inc. 2016 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er zusammen mit Gregor Loukidis das Greentech Startup Zolar gründete. Seine Vision: Die Energieerzeugung der Welt auf 100 Prozent erneuerbar umstellen. https://www.zolar.de/

Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com.

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