Die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin hat die Ergebnisse ihrer „Stromspeicher-Inspektion 2019“ veröffentlicht. Zum zweiten Mal nach 2018 haben die Berliner Experten die Effizienz von Photovoltaik-Heimspeichern verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass ein hoher Batteriewirkungsgrad noch kein Garant für eine hohe Systemeffizienz sei. Entscheidender sei, dass die Speicher geringe Umwandlungs- und Stand-by-Verluste aufwiesen, so die Forscher am Montag.
Insgesamt acht Unternehmen hätten Labormesswerte für 16 Heimspeicher geliefert. Die Messungen seien von unabhängigen Prüfinstituten entsprechend dem Effizienzleitfaden für Photovoltaik-Speichersysteme durchgeführt worden. Der SPI bewertet die Gesamteffizienz des Systems und fast alle getesteten Photovoltaik-Heimspeicher hätten mit mehr als 88 Prozent sehr gut abgeschnitten, wie es weiter hieß. Mit Werten zwischen 91,4 und 90,3 Prozent erreichten drei Geräte von BYD, Kostal und RCT Power sogar Werte über 90 Prozent und lagen damit an der Spitze. Insgesamt sei allerdings festzustellen, dass die Effizienzunterschiede zwischen den sehr guten System sehr gering seien, erklären die Forscher. Der SMA Sunny Boy Storage scheiterte nur knapp an der Marke von 90 Prozent Gesamteffizienz, ebenso der neue Photovoltaik-Heimspeicher von Siemens und lagen über 89 Prozent. Die ebenfalls getestete Sonnenbatterie des Allgäuer Unternehmens Sonnen kam auf 88,6 Prozent.
Zur Einordnung der Testergebnisse erklärt HTW-Professor für Regenerative Energiesysteme und Studienautor, Volker Quaschning, mit Blick auf den Batteriewirkungsgrad: „Wichtig ist ein mittlerer Wirkungsgrad über 95 Prozent – sowohl beim Laden als auch beim Entladen der Batteriespeicher.“ Dazu dürfe der Stand-by-Verbrauch nicht unterschätzt werden. Da Photovoltaik-Heimspeicher üblicherweise 2000 bis 4000 Stunden pro Jahr im entladenen Zustand verweilen, sollte die Leistungsaufnahme im Stand-by-Modus unter 5 Watt liegen, wie es von den Berliner Forschern heißt.
Daneben wurde auch untersucht, ob der Betrieb von Batteriespeichern in Wohngebäuden mit Photovoltaik-Anlagen die CO2-Emissionen verringert. Dazu sei die CO2-Bilanz der Stromversorgung in Wohngebäuden mit sehr effizienten und mit weniger effizienten Photovoltaik-Speichersystemen analysiert worden. Das Ergebnis zeige, dass die Höhe der Systemverluste entscheidend sei, ob ein Heimspeicher einen Beitrag zum Klimaschutz leiste oder nicht.
Die Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) förderte die „Speicher-Inspektion 2019“. Mit der zweiten Runde soll aber noch nicht Schluss sein. Bis Ende des Jahres können sich die Systemanbieter mit ihren Labormesswerten an der nächsten Ausgabe des Vergleichs beteiligen, die dann im Frühjahr 2020 veröffentlicht wird.
Die ausführlichen Testergebnisse sowie weitere Hintergründe zur Methodik und Teilnahme an der „Stromspeicher-Inspektion“ sind auf der Seite der HTW Berlin verfügbar.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
2 comments
Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.
Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.
Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.