Eine 230 Quadratmeter große Fläche eines Getreidesilos ist in Donauwörth mit der speziellen Solarfolie beklebt worden. Es handele sich um 120 Photovoltaik-Elemente des Dresdner Herstellers Heliatek. Gemeinsam mit den Lechwerken wolle man in dem Pilotversuch Langzeittests mit der Technologie auf raurem Beton machen, hieß es von den Unternehmen. Die Leistung der Photovoltaik-Anlage beziffern sie mit zehn Kilowatt. Die jährliche Stromproduktion werde bei etwa 6700 Kilowattstunden* erwartet. Der erzeugte Solarstrom solle dabei zum Eigenverbrauch in dem Getreidesilo verwendet werden.
Heliatek will die Ergebnisse in die eigene Produktentwicklung einfließen lassen. Vor dem Start der geplanten Serienproduktion der Solarfolien im kommenden Jahr solle das Produkt weiter optimiert werden. Zudem erwarteten die Unternehmen Erkenntnisse zu weiteren Einsatzmöglichkeiten, wie etwa Photovoltaik-Fassadeninstallationen an Fabrik- und Lagerhallen. Auch dort könnte der erzeugte Solarstrom dann für den Eigenverbrauch genutzt werden. Die Solarfolien könnten gegenüber herkömmlichen kristallinen Solarmodulen Vorteile bringen. „Unsere bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass Aufwand und Kosten für die energetische Aufwertung von Gebäuden geringer sind als bei herkömmlichen PV-Modulen“, erklärt Michael Meißner, Ingenieur Produktentwicklung bei Heliatek.
Nach Angaben des Dresdner Photovoltaik-Hersteller bestehen die flexiblen Solarmodule aus ultradünnen Schichten organischer, kohlenstoff-basierter Moleküle, die bei sehr niedrigen Temperaturen auf eine flexible PET-Folie aufgetragen werden. Im Fall des Getreidesilos erfolgte dies auf der Südseite in einer Höhe von rund 20 Metern, um keinen Schattenwurf umliegender Gebäude zu haben.
Im vergangenen Jahr hatte Heliatek mit dem Energiekonzern Innogy ein anderes Pilotprojekt im Duisburger Hafen realisiert. Dort sind 185 Quadratmeter Solarfolie auf der Metallfassade einer Lagerhalle aufgeklebt worden.
*Anmerkung der Redaktion: Die Lechwerke haben am 28.5.2019 den Ertrag aus der Photovoltaik-Anlage nach oben korrigiert. Wir haben die Meldung mit der neuen Angabe aktualisiert.
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