Im ersten Quartal haben die Stein- und Braunkohlekraftwerke in Deutschland insgesamt rund 51 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist. Dies seien 19 Prozent oder etwa 12 Milliarden Kilowattstunden weniger als noch im Vorjahreszeitraum, so der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Montag auf Basis vorläufiger Berechnungen. Als Hauptgrund führt der Verband „das nahezu durchgängig hohe Windaufkommen zu Beginn des Jahres 2019“ an. Die erneuerbaren Energien haben demnach im ersten Quartal insgesamt 9,3 Milliarden Kilowattstunden Strom mehr eingespeist. Dies sei eine Steigerung um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Aufgrund dessen habe sich der Bedarf an konventionell erzeugtem Strom reduziert.
Mit 67,5 Milliarden Kilowattstunden kamen Windkraft, Photovoltaik und Co. auf einen Anteil von knapp 39,6 Prozent an der Bruttostromerzeugung im ersten Quartal, wie aus den vorläufigen Berechnungen weiter hervorgeht. Der Anteil von Braun- und Steinkohlekraftwerken zusammen lag bei 29,9 Prozent. Weitgehend unverändert war der Beitrag von Gas- und Atomkraftwerken an der Stromerzeugung im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Der BDEW erklärte weiter, dass die Monate Februar und März im Vergleich zum Vorjahr besonders mild ausgefallen seien. Daher sei weniger Energie für Heizwärme benötigt worden. Der Stromverbrauch ging dem BDEW zufolge um 1,7 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2019 auf 170,5 Milliarden Kilowattstunden zurück.
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Zitat aus dem Artikel.
Im ersten Quartal haben die Stein- und Braunkohlekraftwerke in Deutschland insgesamt rund 51 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist. Dies seien 19 Prozent oder etwa 12 Milliarden Kilowattstunden weniger als noch im Vorjahreszeitraum, so der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Montag auf Basis vorläufiger Berechnungen. Als Hauptgrund führt der Verband „das nahezu durchgängig hohe Windaufkommen zu Beginn des Jahres 2019“ an.Zitat Ende.
Nähern wir uns gerade dem Punkt, wo nach Meinung von Fachleuten , ohne dringenden Netzausbau die Energiewende ins Stocken gerät, oder gar scheitert ???
Ein Experte gibt da schon seit Jahren Antworten.
Zum Beispiel hier ein Interview mit Prof. Jarras, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule RheinMain.
https://tinyurl.com/y6aby3y9
Milk the Sun: Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler hat vor kurzem den Netzentwicklungsplan der Bundesnetzagentur entgegen genommen und vorgestellt. Der Plan sieht gewaltige neue Trassen für den Stromtransport vor. Ist dieser Ausbau notwendig?
Jarass: Der Bundesbedarfsplan fordert einen weit überdimensionierten Netzumbau mit vielen neuen Leitungen, der zudem die Ziele der Energiewende – Reduzierung der CO²-Emissionen durch verminderten Einsatz fossil befeuerter Kraftwerke – konterkariert.
Die resultierenden unnötigen Kosten müssten vom Stromverbraucher getragen werden zusätzlich zu den enormen kurzfristigen Belastungen für die Energiewende.
Milk the Sun: Werden durch den Netzentwicklungsplan bewusst die fossilen Energieerzeuger gefördert?
Jarass: Genauso ist es. Das Stromnetz soll so stark ausgebaut werden, dass z.B. auch bei Starkwindeinspeisung alle Kohlekraftwerke, die das wollen, gesichert ins Netz einspeisen können. Dies steht im klaren Widerspruch zur Energiewende.
Über dieses Interview ist aber die technische und politische Entwicklung ganz schön hinweggegangen. Wir brauchen Kompromisse zwischen den gefühlten Wahrheiten der Akteure. Wenn Herr Altmeier an seinen Leitungen hängt, dann soll er sie halt bauen, ob sie in 30 Jahren dann auch noch da sind und gebraucht werden, wird man ja sehen. Der Kohleausstieg ist trotzdem beschlossen, die Erneuerbaren werden weiter ausgebaut, und wenn Herr Altmeier seine Leitungen hat, dann müsste er sich ein neues Argument einfallen lassen, um sie zu bremsen. Klar wird dafür unnötiges Geld ausgegeben, aber es schafft doch auch Arbeitsplätze 🙂 .
Wichtiger ist doch der Anteil am Netto-Stromverbrauch und da stehen die Erneuerbaren schon bei fast 47% (Fraunhofer online Zahlen unter Energy Charts): https://www.energy-charts.de/ren_share_de.htm
Der BDEW schreibt, dass die Bruttostromerzeugung von Stein- und Braunkohlekraftwerken in das Netz eingespeist wird. Das ist nicht richtig. Die Eigenverbräuche der Kraftwerke werden nicht eingespeist, sondern direkt im Kraftwerk verbraucht:
Braunkohle: 7,1% Eigenverbrauch
Steinkohle: 8,3% Eigenverbrauch
Nur die Nettostromerzeugung wird eingespeist und an der Strombörse gehandelt. Deshalb sollten auch die Anteile der Erneuerbaren Energien an der Nettostromerzeugung und nicht an der Bruttostromerzeugung berechnet werden.
Wenn sich die vom BDEW veröffentlichten Zahlen verstetigen, bekommen wir physikalisch nun die Situation, die wir vor 2010 gesetzlich schon mal hatten.
Vor 2010 wurden die Erneuerbaren gesetzlich den Versorgern zwingend zugeteilt, und Kohlestrom wurde entsprechend ab geregelt, oder auch nicht, wenn man die Kosten für das am Netz bleiben, selbst übernehmen wollte.
Nun scheinen die Netze diese Regelung zu übernehmen. Denn EE Strom hat ja physikalisch immer noch Vorrang, und wenn bei zunehmenden EE die Netze öfter voll sind, wird es kontinuierlich weniger mit Kohlestrom.
Da nutzt auch der 2010 beschlossene Taschenspielertrick nichts mehr in der Form, dass die Erneuerbaren nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt werden, oder genauer gesagt ins Ausland verscherbelt werden können. Die Natur bringt alles an den Tag.
Vor diesem Hintergrund liegt der Prof. im obigen Interview gar nicht so falsch, wo er das Folgende sagt:
Zitat Prof. Jarras. Das Stromnetz soll so stark ausgebaut werden, dass z.B. auch bei Starkwindeinspeisung alle Kohlekraftwerke, die das wollen, gesichert ins Netz einspeisen können. Dies steht im klaren Widerspruch zur Energiewende. Zitat Ende.
Als Freunde der Energiewende müsste man eigentlich zu frieden sein, wenn sich der Netzausbau so lange wie möglich hinaus zieht.
Bestimmten Lesern wird sicher nicht entgangen sein, dass sich unsere „Beiden“ User Grün und Schubert, von der konventionellen Seite zu diesem Thema auffallend zurückhalten, wo sie doch sonst immer gleich konträr bei der Sache sind. Der Klaus Grün hat auch allen Grund dazu.
Hat er doch in anderen Threads irreführend erzählen wollen, die Erneuerbaren wären noch zu keiner Zeit vorrangig verbraucht worden.
Es hätte niemals eine gesetzliche Regelung dafür gegeben, so wollte er seine Nebelkerze untermauern.
Nun wo der vorrangige Verbrauch von amtlicher Stelle deutlich gemacht wurde, haben die „Beiden“ offenbar stillschweigend was dazu gelernt. Die Realität hat sie wieder mal eingeholt.
@Herr Diehl: zu ihrer Aussage „Nun wo der vorrangige Verbrauch von amtlicher Stelle deutlich gemacht wurde“ von welcher amtlicher Stelle wurde denn “ der vorrangige Verbrauch“ deutlich gemacht? Alles was hier deutlich gemacht wurde sind die Daten zur Stromerzeugung in Deutschland. Wie viel davon in Deutschland auch verbraucht wurde und wie viel exportiert wurde geht aus diese Daten nicht hervor.
Und es bleibt dabei es hat zu keiner Zeit einen „Verbrauchsvorrang“ im EEG geben und es gab auch zu keiner Zeit eine rechtliche Reglung im EEG , dass im Strommix der an Endkunden geliefert wird eine bestimmte Quote an EE enthalten sein muss. Und daran ändern auch ihre Wortklaubereien hier nichts. Belegen aus welchen rechtlichen Reglungen im EEG sich ihre Märchen vom „Verbrauchsvorgang“ ableiten lassen soll konnten sie ohnehin noch nie , und das werden sie auch in Zukunft nicht können , da es nie eine solche rechtliche Reglung gab .
@ Herr Diehl . Zu ihre Aussage „Nun wo der vorrangige Verbrauch von amtlicher Stelle deutlich gemacht wurde“ von welcher amtlicher Stelle wurde hier „vorrangiger Verbrauch“ deutlich gemacht ?
Alles was hier deutlich gemacht wurde sind die Daten zu Stromerzeugung in Deutschland. Es wurde weder deutlich gemacht wie viel davon in Deutschland verbraucht noch wie viel davon ins Ausland exportiert wurde. Und daran ändern auch ihre Wortklaubereien nichts !
@ Herr Diehl :
ihre Behauptung die Stromproduzenten wären vor 2010 rechtlich verpflichtet gewesen ihre Produktion zu drosseln bei hohen Einspeisemengen von EE ist ein Märchen. Es gab zu keiner Zeit im EEG eine solche Verpflichtung im EEG und sie konnte auch noch nie belegen aus welchen rechtlichen Reglungen im EEG oder einem anderen Gesetz die sich herleiten lassen sollte .
Herr Jarass, der ehemalige Kandidat der „Grünen“ bei der Bundestagswahl 1994 im Wahlkreis Wiesbaden, ist im übrigen auch alles andere als ein Experte für Stromwirtschaft und Netze, sondern er ist Wirtschaftswissenschaftler ohne jegliche technische und naturwissenschaftliche Kompetenz