Eine Rekordvergabe der diesjährigen Speicherförderung meldet der österreichische Branchenverband Photovoltaic Austria (PVA). Innerhalb von 46 Sekunden wurde demnach der mit sechs Millionen Euro gefüllte Fördertopf geleert – doppelt so schnell wie bei der ersten Förderrunde im Jahr 2018. Innerhalb weniger Minuten hätten mehrere tausend Antragsteller versucht, eine finanzielle Unterstützung für einen Stromspeicher zu beantragen. Als Grund für die schnelle Ausschöpfung des Budgets gebe die Förderstelle OeMAG an, dass in diesem Jahr für mehr besonders große Speicherprojekte mit mehreren Megawatt eine Förderung beantragt worden sei.
Das Kernproblem ist laut PVA die noch bis Ende 2019 gültige Förderrichtlinie, die eine Förderung für bis zu zehn Kilowattstunden Speicherkapazität pro Kilowatt Photovoltaik vorsieht. Diese großzügige Deckelung der maximalen Speicherkapazität mache es möglich, dass ein paar wenige sehr große Speicher das Budget besonders stark beanspruchen. Bereits 2018 habe sich gezeigt, dass die Kombination aus geringen Fördermitteln, zu hohen Fördersätzen und beinahe unbeschränkter Speichergröße problematisch ist.
„Die Regierung muss nun aus dem Desaster lernen und im EAG die Fördergelder maßgeblich aufstocken, die Fördersätze sowie Anlagengröße zielführend gestalten und mehrere Antragszeitpunkte im Jahr ermöglichen“, sagt PVA-Geschäftsführerin Vera Immitzer. Besonders problematisch sei, dass unzählige kleinere Projekte nun keine Chance mehr auf eine positive Zusage hätten. Viele Betriebe würden viel Arbeit in die Projektierung von Stromspeichern stecken, die letztendlich durch die fehlgesetzten Anreize der Förderung nicht umgesetzt werden könnten. Zur Überbrückung bis Inkrafttreten des EAG appelliert der PVA an alle österreichischen Bundesländer, wie bereits im Vorjahr, ihren Bürgern eine Unterstützung anzubieten.
Vor wenigen Wochen hatte der Branchenverband zudem darauf hingewiesen, dass in Österreich das in diesem Jahr 4,3 Millionen Euro umfassende Förderpaket für Photovoltaik-Kleinanlagen bereits zur Hälfte angerufen worden sei – nach nur knapp sieben Wochen und obwohl der Förderzeitraum bis Ende November angelegt ist. Wahrscheinlich sei bis zum Sommer das gesamte Budget ausgeschöpft und damit die Realisierung vieler Anlagen gefährdet.
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