Die Diebstähle von Photovoltaik-Wechselrichtern und Solarmodulen aus Solarparks in Deutschland sind keine Seltenheit. Oft verschwinden sie dann über die Grenze nach Polen und werden dort oder noch weiter östlich weiterverkauft. Zur Absicherung ihrer Photovoltaik-Anlagen setzen viele Projektierer und Betreiber auf die Sicherheitstechnologie von Viamon. Diese erlaubt es, die Komponenten, die mit der Lösung ausgestattet sind, rund um die Uhr zu überwachen. Dabei werden Lage, Erschütterungen und die aktuelle Position der Photovoltaik-Komponenten überwacht.
Die Technologie brachte in diesem Fall die Polizei auf die Spur der Diebe, da bei der Diebstahllösung ein GPS-basierten Geofencing in die Produkte integriert wird. Nach Angaben von Viamon ereignete sich der Diebstahl in der Nacht auf den 1. Mai in einer Photovoltaik-Anlage, die sich im Großraum Leipzig befindet. Er habe nur wenige Minuten gedauert. Die Diebe hatten es auf die Wechselrichter der Photovoltaik-Anlage abgesehen. Während der Tat schlug das Viamon-System Alarm und startete bereits automatisch die elektronische Fahndung. Dabei wurde schnell klar, dass die Diebe Richtung Polen unterwegs waren. Die Polizei sei über die Fahrtroute der Diebe informiert gewesen. Sie glaubte an einen größeren, koordinierten Diebeszug, der in den vergangenen Wochen mehrere Diebstähle in Photovoltaik-Anlagen in Sachsen und Brandenburg gemeldet wurden.
Mit der Viamon-Sicherheitslösung konnte nachverfolgt werden, dass die Wechselrichter zu einem Ort etwa 50 Kilometer nordwestlich von Lodz gebracht und dort ausgeladen wurden, wie Viamon weiter berichtet. Das Unternehmen sei im täglichen Kontakt mit der polnischen Polizei gewesen und habe sie an die Zielregion herangeführt. Der Zugriff erfolgte dann an diesem Mittwoch auf einem Logistik-Firmengelände. Die Polizisten stellten Dabei mehr als 100 Photovoltaik-Wechselrichter verschiedener Typen im Wert von mehr als 300.000 Euro sowie weitere industrielle Güter sicher. Das Diebesgut soll nun an die ursprünglichen Besitzer zurückgeliefert werden. Die Polizei habe zudem Verdächtige vorläufig festgenommen und verhört, hieß es weiter.
Bereits im August 2016 war die Operative deutsch-polnischen Ermittlungsgruppe (OEG) Helios in Brandenburg gegründet worden, um gegen die organisierte Kriminalität vorzugehen. Bei der Auflösung der Sonderermittlungsgruppe im September 2017 hieß es, dass rund 100 Ermittlungsverfahren zum Diebstahl von Solarmodulen und Wechselrichtern stattgefunden hätten. Der Gesamtschaden für die Photovoltaik-Betreiber wurde damals mit mehr als 3,6 Millionen Euro beziffert.
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Technische Begeisterung an Solaranlagen kennt keine Grenzen.