In Österreich wurde das in diesem Jahr 4,3 Millionen Euro umfassende Förderpaket für Photovoltaik-Kleinanlagen bereits zur Hälfte angerufen – nach nur knapp sieben Wochen und obwohl der Förderzeitraum bis Ende November angelegt ist. Das teilte am Freitag der Branchenverband Photovoltaik Austria (PVA) mit. Dieser geht davon aus, dass bis zum Sommer das gesamte Budget vergeben und damit die Realisierung vieler Anlagen gefährdet sein wird. Kritisch sei die Situation auch für das Gewerbe, das unter der schwankenden Auftragslage stark leide, was Arbeitsplätze in einer wichtigen Branche gefährde. Dabei würden für die Energiewende in den kommenden Jahren starke Betriebe gebraucht.
Der österreichische Solarverband kritisiert die Widersprüche der österreichischen Erneuerbaren-Politik. Obwohl Österreich bis 2030 die Energiewende schaffen und vollständig auf erneuerbare Energien setzen wolle, werde die Unterstützung für die tragende Säule Photovoltaik vernachlässigt. 2018 habe die Regierung zwar ihr Energiewende-Ziel verkündet, aber zugleich das Förderbudget für Photovoltaik-Kleinanlagen von 8,5 auf 4,5 Millionen Euro gekürzt. 2019 sei eine weitere Kürzung auf 4,3 Millionen Euro gefolgt. Der Verband geht für 2018 davon aus, dass der Photovoltaik-Zubau stagnierte, obwohl die endgültigen Zahlen noch nicht vorliegen. „Die Auswirkungen dieser Kürzungen und die zögerliche Herangehensweise der Regierung sind somit bereits sichtbar“, schreibt der PVA. Statt der essenziellen Mitmachbewegung komme es eher zu Frustration und Unsicherheit.
Der PVA fordert angesichts der angestrebten Energiewende bis 2030, das Ausbautempo deutlich zu erhöhen. Der Verband setzt seine Hoffnungen auf das österreichische „Erneuerbaren Ausbau Gesetz“, das zurzeit erarbeitet wird. Um das enorme Ausbaupotenzial der Photovoltaik auszuschöpfen, seien dringend die entsprechenden Rahmenbedingungen sowie praxisnahe und endlich kontinuierliche Fördersysteme notwendig. Der Ausbau der Erneuerbaren stecke in einer Warteschleife, die rasch aufgelöst werde müsse.
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