Deutlich günstiger als die Angebote am Markt bei gleicher Leistungsfähigkeit, umweltfreundlich produziert und gut mit Photovoltaik- und anderen regenerativen Erzeugungsanlagen koppelbar: Diese Eigenschaften soll der „Weltspeicher“ haben, für dessen Entwicklung das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) jetzt einen Wettbewerb gestartet hat. Zum Einsatz kommen soll der Speicher vor allem in den Ländern südlich der Sahara sowie auf dem indischen Subkontinent. In Industrienationen wiederum würde die Verbreitung erschwinglicher Speicher die Energiewende unterstützen, so das Ministerium.
Der Wettbewerb gliedert sich in zwei Phasen: In der ersten Phase konkurrieren die besten Konzepte um die Förderung der eigentlichen Projektphase. Diese einjährige Phase fördert das BMBF mit bis zu 250.000 Euro. Die Bewerbungsfrist für die Konzeptphase endet am 15. Juli 2019. Die beiden vielversprechendsten Konzepte werden für die Projektphase ausgewählt. Sie fördert das Ministerium mit bis zu fünf Millionen Euro für eine Laufzeit von maximal drei Jahren. In der Projektphase entwickeln die Wissenschaftler den „Weltspeicher“ mindestens bis zum Stadium des Labor-Demonstrators und legen Konzepte zur Markteinführung in den Zielmärkten vor.
In den Richtlinien zum Wettbewerb heißt es, die Wahl der Speichertechnologie sei freigestellt. Die Größe und das Gewicht seien nachrangig, sie dürften jedoch kein Anwendungshindernis darstellen – von maximal „Kühlschrankgröße“ ist dort die Rede. Die Lebensdauer im täglichen Betrieb soll zehn Jahre betragen. „Auch Konzepte, bei denen die Bereitstellung erneuerbarer Energie integrierter Bestandteil des Systems ist, beispielsweise direkte Sonnenenergienutzung, sind zugelassen“, heißt es in den Richtlinien.
Die Lösung solle sich vor allem durch einen erheblichen Fortschritt hinsichtlich Kosten auszeichnen. Die Systemkosten (Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität) sollen den Richtlinien zufolge um mindestens die Hälfte unter dem zum Bewertungszeitpunkt aktuellen Stand einschließlich erwartbarer Entwicklungen liegen. Angestrebt wird eine Reduzierung um den Faktor 5 bis 10. Nicht förderfähig seien Vorhaben, die ausschließlich neue Geschäftsmodelle ohne wissenschaftlich-technische Innovation vorschlagen.
Mit diesem und zwei weiteren Wettbewerben will das BMBF ein neues Instrument zur Förderung von Sprunginnovationen erproben. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sollen in die geplante Gründung einer Agentur für Sprunginnovationen einfließen. Sprunginnovationen sollen gezielt gefördert werden, damit aus bahnbrechenden Ideen innovative Produkte, Prozesse und Dienstleistungen entstehen, mit denen neue Hochtechnologiefelder, Märkte und Geschäftsmodelle erschlossen werden.
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