Aebi Schmidt entwickelt Transporter mit Elektroantrieb für steiles Gelände

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Wanderer kennen das: Beim Anstieg zur Almhütte rumpelt plötzlich ein Diesel-Transporter über den Weg, beladen mit Weißbier und Spezi für die durstigen Kehlen oben am Berg. Doch der Lärm und die Abgase müssen nicht sein, meint die Schweizer Firma Aebi Schmidt – sie hat einen Transporter mit vollelektrischem Antrieb entwickelt, der speziell auf die Anforderungen in bergigen Regionen ausgelegt ist. Damit hat das weltweit tätige Unternehmen viel Erfahrung, baut es doch unter anderem Fahrzeuge für die Grünpflege in anspruchsvollem Gelände.

Der Transporter „Aebi eVT 450 Vario“ verfügt über einen Allradantrieb, ein stufenloses mechanisch-hydrostatisch-leistungsverzweigtes Getriebe und ein wahlweise wechselbares Raupen- oder Reifenfahrwerk. Letzteres schont den Untergrund – dem Unternehmen zufolge ein Vorteil gegenüber dem Einsatz von Traktoren vor allem beim Transport auf Skipisten und verschneiten Straßen. Die Nutzlast beträgt bis zu fünf Tonnen.

Die von der Schweizer Firma Ecovolta zugelieferte Nickel-Mangan-Kobalt-Batterie (NMC) des „Aebi eVT 450 Vario“ umfasst zwölf Batteriepacks mit je 840 Zellen, die Kapazität beträgt insgesamt 120 Kilowattstunden. Das Getriebe wird mit 80 Kilowatt Leistung angetrieben. Mit Bereifung liegt die maximale Geschwindigkeit bei 45 Kilometer pro Stunde, mit Raupenfahrwerk sind es 25 Kilometer pro Stunde.

Seit Anfang Februar 2019 wird der Transporter im autofreien Schweizer Bergdorf Stoos getestet. Erste Erfahrungen zeigen Aebi Schmidt zufolge, dass das Fahrzeug mit geladener Batterie vier Stunden lang seinen Dienst tun kann. Da der „Aebi eVT 450 Vario“ in der Testphase mit einem Raupenfahrwerk ausgerüstet war, erwartet das Unternehmen, dass sich diese Leistungswerte mit einer Bereifung im Sommer-Einsatz noch deutlich verbessern werden. Das Nachladen auf 80 Prozent dauert ebenfalls vier Stunden.

„Der eVT 450 wird nun in einer weiteren Phase auf Herz und Nieren geprüft“, sagt Tobias Weissenrieder, bei der Aebi Schmidt Group für das Produktmanagement und für Forschung und Entwicklung zuständig. „Die sehr guten und über den Erwartungen liegenden Resultate machen uns zuversichtlich. Nun wollen wir noch prüfen, ob sich das Fahrzeug auch über eine längere Zeit so verhält, wie wir es erwarten.“ Wann das Fahrzeug auf den Markt kommen könnte, teile Aebi Schmidt nicht mit.

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