Die Wacker Chemie AG hat im Geschäftsjahr 2018 wie bereits gemeldet den Umsatz leicht gesteigert, beim Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) jedoch die eigene Prognose nicht erreicht. Bei der Vorlage des Geschäftsberichts bestätigte der Münchner Chemiekonzern am Dienstag die im Januar veröffentlichten vorläufigen Zahlen – beim Umsatz ein Plus von ein Prozent auf 4,98 Milliarden Euro, beim EBITDA ein Minus von acht Prozent auf 930 Millionen Euro. Dazu hat vor allem das Polysiliziumgeschäft beigetragen, dessen Umsatz laut Wacker 2018 um 27 Prozent auf 823,5 Millionen Euro sank. Das EBITDA knickte sogar um 75 Prozent auf 72,4 Millionen Euro ein.
Als wesentliche Gründe für diese Entwicklung nennt Wacker die Kosten der Betriebsunterbrechung am US-Standort Charleston und die noch nicht erhaltenen Versicherungsleistungen aus dem Schadensfall. Hinzu kämen deutlich niedrigere Absatzmengen und geringere Durchschnittspreise für Polysilizium. Ausschlaggebend für diesen Markttrend sei die Entscheidung Chinas Ende Mai 2018 gewesen, die Einspeisevergütungen zu verringern und den Zubau von Photovoltaik-Anlagen zu begrenzen.
Im Geschäftsjahr 2019 will Wacker seinen Umsatz um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigern, erwartet jedoch gleichzeitig einen Rückgang des EBITDA um zehn bis 20 Prozent. Ursachen seien niedrigere Durchschnittspreise für Polysilizium, Preisrückgänge bei Standardprodukten und steigende Energiekosten. Diese Rahmenbedingungen spiegeln sich bereits in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres wider: Insgesamt hat sich demnach das Chemiegeschäft von Wacker positiv entwickelt. Im Geschäft mit Polysilizium habe jedoch der Umsatz der ersten beiden Monate leicht unter dem Niveau des Vorjahres gelegen, da die Absatzmengen zwar deutlich gestiegen, die Durchschnittspreise jedoch gesunken seien.
„2019 wird aus heutiger Sicht kein einfaches Jahr werden“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Dienstag in München. Bei den Absatzmengen gehe Wacker im Polysiliziumgeschäft von einem deutlichen Anstieg aus. Überkapazitäten für Solarsilizium in China würden jedoch weiterhin die Ergebnisentwicklung im Polysiliziumgeschäft und damit im Konzern dämpfen. Eine zusätzliche Herausforderung für Wacker als energieintensives Unternehmen seien die stark steigenden Strompreise in Deutschland.
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