Die Meldung ist noch keine Woche alt, als die EU-Kommission eine vertiefte Prüfung der geplanten Übernahme der RWE-Tochter Innogy durch Eon ankündigte. Hintergrund sind befürchtete Auswirkungen auf Einzelhandelsmärkten für Strom und Erdgas in Deutschland, Tschechien, der Slowakischen Republik und in Ungarn, in dessen Folge mit steigenden Preisen zu rechnen sei. Eon reagierte am Dienstag auf seine eigene Weise. Der Energiekonzern erklärte, er wolle „unmittelbar nach der erfolgreichen Übernahme von Innogy“ seinen Aufsichtsrat – befristet bis 2023 – um sechs auf 20 Mitglieder erhöhen. Dies solle den Integrationsprozess von Innogy bei Eon unterstützen.
Nach den derzeitigen Planungen will Eon drei der zusätzlichen Vertreter kurz nach dem Vollzug zunächst gerichtlich bestellen. Die Bestätigung der neuen Aufsichtsratsmitglieder sei dann auf der Hauptversammlung 2020 vorgesehen. Die drei anderen Sitze auf der Arbeitnehmerseite sollen durch Vertreter der heutigen Innogy besetzt werden, wie es weiter hieß. Die Erweiterung des Gremiums sei ein gemeinsamer Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat von Eon. Darüber, ob es wirklich kommt, entscheiden die Aktionäre auf der Hauptversammlung Mitte Mai. Ab dem Jahr 2023 sei dann geplant den Aufsichtsrat dauerhaft auf zwölf Mitglieder zu reduzieren.
Während RWE bereits grünes Licht von der EU-Kommission für die Übernahmen der Erneuerbaren-Geschäfte von Eon und Innogy hat, muss Eon weiter warten. Die Konkurrenz – wie etwa Lichtblick – hatte die Entscheidung der EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager begrüßt. Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft beim Ökostrom-Anbieter, erklärte: „Wenn die Energiemarkt-Liberalisierung nicht wieder zunichte gemacht werden soll, darf das Vorhaben nicht ohne erhebliche, wettbewerbsstärkende Auflagen genehmigt werden.“
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