Was für eine windige Woche: In der Zeit vom 4. bis zum 10. März 2019 übernahmen die erneuerbaren Energien fast zwei Drittel der deutschen Nettostromerzeugung. Dabei entfiel mit 48,4 Prozent der Löwenanteil auf die Windenergie, 7,6 Prozent auf die Biomasse, 5,1 Prozent auf die Photovoltaik und 3,5 Prozent auf die Wasserkraft. Das geht aus den Energy Charts des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE hervor, einer der umfassendsten Datenbanken für Energiedaten in Deutschland.
„Diese Zahlen zeigen, dass der für 2030 angestrebte Anteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien technisch möglich ist. Ziel muss es sein, diesen Anteil über ein ganzes Kalenderjahr zu halten«, erklärte Bruno Burger, der am Fraunhofer ISE die Energy Charts betreut. Die starke Windkraft reduzierte den Anteil der fossilen Energieträger sowie der Kernkraft am Strommix: „Steinkohle- und Gaskraftwerke laufen nachts nur mit Minimalleistung, auch Kernkraftwerke wurden in der Woche nachts abgeregelt“, so Burger. Der Anteil der Braunkohle wurde durch die Windkraft gegenüber dem Jahresmittel 2018 von 24 auf 12 Prozent halbiert. Die Braunkohlekraftwerke wurden variabel mit einer Leistung zwischen 4,5 und 15,5 Gigawatt betrieben.
Das Fraunhofer ISE legt seiner Statistik die Nettostromerzeugung zugrunde – also den Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt. Nicht berücksichtigt werden die elektrischen Verluste der Kraftwerke sowie die Eigenerzeugung von Industrie und Bergwerken, die nicht in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Andere Institute und Organisationen verwenden für ihre Statistiken die Bruttostromerzeugung. In der Folge weisen sie einen niedrigeren Erneuerbare-Energien-Anteil aus.
Bereits im Februar konnten die Betreiber von Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen hervorragende Erträge erzielen: Dem Informationsdienst IWR zufolge speisten die Photovoltaik-Anlagen rund 20 Prozent mehr Strom ins Netz als im Vorjahresmonat. Bei der Windenergie an Land lag das Plus sogar bei 36 Prozent, bei der Offshore-Windenergie war es ein Zuwachs um 26 Prozent. In den ersten zehn Wochen dieses Jahres lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der Netto-Stromerzeugung bei insgesamt 43,3 Prozent, teilt das Fraunhofer ISE mit. Für das vergangene Jahr hatte Energy Charts einen Anteil von 40,4 Prozent für die Erneuerbaren ermittelt. Gleichzeitig vermeldete es kürzlich, dass die Photovoltaik in diesem Jahr so früh wie noch nie die Marke von sechs Prozent an der Netto-Stromerzeugung überschritten hat. Dies sei bereits Mitte Februar erreicht worden. In den Vorjahren gab es diesen Wert meist erst im März.
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Sehr spannend- damit ist JETZT gezeigt worden was heute schon (in den Netzen) geht und nicht erst 2030ff.
Ist das wahr?
Wer würde denn bezweifeln, dass schon jetzt unter günstigen Umständen ein beachtlicher Anteil aus EE kommen kann. Leider ist das aber nicht der Punkt, sondern wie wir absehbar den Wegfall der konventionellen Leistung auffangen, wenn mal für zwei Wochen kaum Wind weht und wenig Sonne scheint.
Wenn ich es richtig gelesenen habe, geht es hier um etwa 70 bis 80 GW Residuallast in den Spitzen.
Unser Gasnetz hat angeblich Reserven für 2-3 Wintermonate. Das sollte eigentlich reichen. Ich wüsste nicht das wir in D schon mal bundesweit zwei Wochen lang Flaute hatten?
Ich kann nur eines sagen: mir geht es nicht schnell genug!! schauen wir mal auf den nahen und mittleren Osten und was für Kriege dort wegen Erdlöl betrieben wurden und ev. noch anbahnen!
Lasst uns die Abhängigkeit von Öl, fossilen Energien überwinden und deren Machhaber überwinden.
Übt druck auf die Regierung aus mehr zu tun, mehr zu investieren und Regelungen zu schaffen die uns in Richtung EE treiben.
Was spricht dagegen, dass beim Neubau eines Hauses oder Villa die Montage einer PV-Anlage Pflicht wäre?! Wer das Verhältnis zwischen dem Neubau und der Anlage analysiert, erkennt dass es kein Akt wäre. Am besten noch staatlich gefördert mit 0% Zinsen..
Es hört sich sehr gut an. Wenn wir unseren Strom mit alternativen Mitteln erzeugen können. Auch das die Betreiber von PV Anlagen und Windräder gute Einnahmen erzielen. Der Verlieren ist die Wasserkraft in diesem Spiel.. Ich bekomme für meinen Wasserkraft Strom gerade Mal um die 12 Cent
vor Steuer und habe eine Menge Arbeit damit das Gewässer von den gigantischen Mengen an Humus freizuhalten die durch den immer größer werdenden Anbau von Mais für Biogas Anlagen in die Flüsse gewaschen werden. Ausserdem kann ich den Sinn nicht verstehen wenn ich meinen Strom für 12 Cent verkaufen muss um und dann für das dreifache zurückzukaufen.
Das ganze System ist lobenswert aber unterstützt ausschließlich die Wirtschaft und alle Verbraucher zahlen dafür
Und wie war es in der Woche davor. Da lag die Windkraft über mehrere Tage deutlich unter 10 GW und die Solarenergie konnte das auch nicht retten. Schauen Sie unter Agorameter mal nach, wer dann geliefert hat.
Fazit: Je mehr volatile Erzeugungsarten instaliert werden, umso mehr herkömmliche Kraftwerke müssen bereitstehen. Bin ja gespannt, wohin dieser ideologische Irsinm uns noch hinführt.
@ Antpn.
Sie haben eine total falsche Vorstellung von der Energiewende.
Der Schlüssel für die Energiewende heißt „Logistik“
Schauen Sie mal hier.
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Was glauben Sie wie viel neue Geschäftsmodelle „Logistisch“ gerade darauf ausgerichtet werden , diese Phasen – wo Sonne und Wind keine Rechnung schicken, lukrativ zu nutzen. Die neue EON mit dem vielsagenden Namen, „Netze, Handel und Vertrieb lässt grüßen.
Leider hat der Jürgen Menner Recht, profitieren tut die Wirtschaft. Die Verbraucher bekommen da offiziell nichts ab. Im Gegenteil die finanzieren das Ganze, wenn Sonne und Wind keine Rechnung schicken, und deswegen die Börsenpreise sinken. Für die steigt bei niedrigen Börsenpreisen die EEG Umlage.
Was hat ihr dubiose Zitat ohne Quellenangabe mit dem was Herr Antpn“ gesagt hat zu tun?
Logik und Physik scheinen auch nicht so ihre Sache zu sein. Wenn Wind und Sonne wenig liefern dann kann das nur durch konventionelle Kraftwerke ausgeglichen werden und nicht durch dumme Sprüche von Logistik , die eher zeigen das sie nichts von Elektrizität und Physik verstehen .
PS: Sonne und Wind mögen zwar keine Rechnung schicken, aber die Betreiber der Anlagen den Anlagen, die über das EEG gefördert werden , sonst brauchten sie ja auch keine Förderung über das EEG
Klaus Grün sagt.
Wenn Wind und Sonne wenig liefern dann kann das nur durch konventionelle Kraftwerke ausgeglichen werden und nicht durch dumme Sprüche von Logistik , die eher zeigen das sie nichts von Elektrizität und Physik verstehen .
@ Klaus Grün.
Das ist aber nur die halbe Logistik. Es gibt ja auch Zeiten wo Sonne und Wind Viel liefern, und das auch noch ohne Rohstoffrechnungen.
Ich würde Sie als Manager eines Versorgungsunternehmens für ungeeignet einstufen , wenn Sie diese Phasen nicht nutzen wollen.
Clevere Manager verfahren logistisch so, wie das in der folgenden Studie dargestellt wird.
https://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/news_import/Studie_Ertragsoptimierung_von_Kraftwerken_durch_EEG-Regelungen.pdf
Ertragsoptimierung nennt man das in der Studie.
Unzählige neue Geschäftsmodelle bieten sich auf dieser Basis an. Die neue EON lässt grüßen.
Also…. Herr Grün, Logistik…. Logistik… der Schlüssel für die Energiewende.
Herr Diehl , das ist quatsch, die Betreiber von übers EEG geförderten Anlagen bekommen eine feste Vergütung übers EEG unabhängig vom Marktpreis. Und ihr Gerede über „Logistik“ ändert nichts daran das man Strom nicht im Netz speichern kann, und in einer Dunkelflaute nur konventionelle Kraftwerke den benötigten Strom liefern können. Und wenn Wind und Sonne zu viel liefern, dann wird der exportiert. Und ihre „Greenpeace“ Studie gehört doch in die Rubrik „Hätte, hätte , Fahrradkette“ nicht ein konkreter Beleg für die dort geäußerten Vermutungen.
PS: sie sind für überhaupt nichts geeignet , weder für ein Versorgungsunternehmen noch als Pressesprecher von EE , weil ihre dummen Sprüche niemand ernst nimmt !
Machen Sie nicht wieder so viel ausscheifendes pla…pla… pla…
Hier ist alles gesagt.
https://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/news_import/Studie_Ertragsoptimierung_von_Kraftwerken_durch_EEG-Regelungen.pdf
Nun Herr Diehl, „Greenpeace-Energy“ beschreibt dort ganz gut wie ihr eigener „Ablasshandel“ als sogenannter Ökostromanbieter funktioniert. Sie kaufen einen Großteils des Strom den sie in Deutschland vertreiben, aus ohnehin schon in Europa existierenden erneuerbaren Quellen zu , zum größten Teil aus seit langem betriebenen Wasserkraftwerken im Ausland , der auch sonst ins Netz eingespeist worden wäre. Eine fördernde Wirkung auf die Energiewende hat das aber nicht.
Herr Diehl , auch in Zeiten wo Sonne und Wind viel liefern erhalten die Betreiber der Anlagen die feste Vergütung aus dem EEG und nicht den Marktwert, und wenn zu viel Strom aus EE erzeugt wird , dann wird der ins Ausland exportiert und ist nicht Zeiten wie bei einer Dunkelflaute verfügbar . Und ihr Gerede über „Logistik“ im Zusammenhang mit Elektrizitätswirtschaft zeigt nur das sie nicht wissen worüber sie reden , es gibt dort Stromnetze über die der Strom von den Erzeuger zu den Endverbrauchern kommt , und in diesen Netzte lässt sich auch nichts speichern . Und daran ändern auch die Sprüche von einem verwirten alten Mann der mit Logik und Physik auf Kriegsfuß steht nichts .Im übrigen haben diese dummen Sprüchen auch nicht das Geringste mit dem Thema des Artikels zu tun, wie das bei ihnen sehr oft der Fall ist in diesem Forum, das sie dann endlos zu mit solchen substanzschwachen Posts wie diesem zumüllen.
Klaus Grün sagt.
Und wenn Wind und Sonne zu viel liefern, dann wird der exportiert.
@ Klaus Grün.
Sehen Sie Herr grün, jetzt sind wir am finalen Punkt , meiner Thesen, die Sie scheuen wie der Teufel das Weihwasser.. Das war nämlich schon mal anders. Als vor 2010 die EE noch zwingend den Versorgern zugeteilt wurde, musste da nichts exportiert werden, sondern war logistisch, ganz im Sinne der Energiewende in die Versorgung integriert. Im Sinne der Energiewende, das war natürlich Ihren Freunden von der Abteilung „EE Bremse“ auch aufgefallen, deshalb musste das dringend geändert werden. Auf Drängen der Netzbetreiber wurden die EE nicht mehr zwingend den Versorgern „logistisch“ zugeteilt, sondern mussten separat an der Börse verramscht werden. Zu diesem Ramschpreis von Ihren Freunden an der Börse gekauft, wurden die dann kontinuierlich ansteigend lukrativ exportiert.
Schauen Sie mal die Quellen, die das bestätigen
https://www.iwr.de/news.php?id=26696
Münster – Die deutsche Stromwirtschaft hat im Jahr 2013 mit dem Export von Strom so viel verdient wie noch nie.
Und hier:https://www.solarify.eu/2017/08/25/207-zu-viel-schmutziger-strom/
Man darf gespannt sein, was Ihnen nun an diesen Quellen wieder nicht passt.
Herr Diehl was sie hier behaupten ist Quatsch , es gab auch schon vor 2010 große Stromexporte aus Deutschland , und im Jahr 2008 waren die Exporte fast so hoch wie 2012 ( Quelle https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153533/umfrage/stromimportsaldo-von-deutschland-seit-1990/ )
Und ihr Ablenkungsmanöver ändert auch nichts daran ihr Gerede über „Logistik“ im Zusammenhang mit Elektrizitätswirtschaft nur zeigt das sie nicht wissen worüber sie reden , es gibt dort Stromnetze über die der Strom von den Erzeuger zu den Endverbrauchern kommt , und in diesen Netzen lässt sich auch nichts speichern . Und ihre Märchen ändern auch nichts daran das in den Jahren 2010 bis 2012 jeweils rund dreimal so viele PV-Leistung zugebaut wurde wie der Zubau-Korridor von §49 EEG. Offensichtlich stimmt die Realität nicht mit ihren Sprüchen überein. Dieser Zubau zu viel zu hohen Kosten durch die starke Überförderung der PV , der Betreibern von Dachanlagen in diesen Jahren zweistellige Renditen mit 20 Jahren Garantie durch das EEG versprach , wurde durch die im Jahr 2012 im EEG in §49 eingeführte Zubau abhängige Degression bis 2014 so weit abbaute, das die für Renditeorientierte Dacheigentümer weniger attraktiv wurde, und der Zubau von PV sank im Jahr 2014 dann zum ersten Mal seit 2008 wieder unter den Zubau-Korridor aus §49 auf weniger als ein Drittel des Zubau-Wertes der in 3 Boom-Jahren 2010 bis 2012 erreicht wurde. In der Folge ist die EEG-Umlage dann nach 2014 nur noch unwesentlich gestiegen ( Quelle „Netztranparenz EEE-Umlagen-Übersicht“ https://www.netztransparenz.de/EEG/EEG-Umlagen-Uebersicht ), und auch mittlerweile kaum noch ein Thema in der öffentlichen Diskussion. Und an diesen Tatsachen ändern ihre Sprüche hier nichts. Und mit dem Thema des Artikels haben diese Sprüche auch nichts zu tun, wie das bei ihnen sehr oft der Fall ist in diesem Forum, das sie dann endlos zu mit solchen substanzschwachen Posts wie diesem zumüllen die nicht das Geringste mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben!
Klaus Grün sagt:
Herr Diehl was sie hier behaupten ist Quatsch , es gab auch schon vor 2010 große Stromexporte aus Deutschland , und im Jahr 2008 waren die Exporte fast so hoch wie 2012 ( Quelle https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153533/umfrage/stromimportsaldo-von-deutschland-seit-1990/ )
@ Klaus grün.
Wir reden hier nicht über Stromausstausch, den gab es schon immer, sondern über „Exportüberschuss“
Und der hat seit 2010 – wo die EE zum Verramschen“ an die Börse verbannt wurden – kontinuierlich zugenommen.
Siehe hier:
https://www.solarify.eu/2017/08/25/207-zu-viel-schmutziger-strom/
Zappelstrom wird nicht ins Ausland verschenkt , wie Ihre Freunde gerne die Öffentlichkeit weismachen wollen, sondern es werden mit den niedrigen Börsenpreise, lukrative Geschäfte gemacht.
Geschäfte auf Kosten der Verbraucher, denn die zahlen für die niedrigen Börsenpreise höhere Umlage.
Herr Diehl es ist amüsant , das es sie intellektuell überfordert zu erkennen, das der Saldo vom „Stromausstausch“ der Exportüberschuss ist 🙂
Und das deutsche Endverbraucher die höchsten Strompreise in der EU bezahlen müssen, ist Folge eine der dümmsten Ideen von Jürgen Trittin und sein Freunden , statt das der Staat die Kosten für die Förderung von EE übernimmt, diese Differenzkosten zu konventionell erzeugtem Strom auf die Endverbraucher umzulegen, und als Krönung dann auch noch Mehrwertsteurer auf diese EEG-Umlage zu erheben. Ohne diesen Unfug der EEG-Umlage lägen die Strompreise für private Endverbraucher heute rund 8 Cent niedriger, wenn man auch die 19 % Mehrwertsteuer berücksichtigt, die zusätzlich auf diese Umlage zu zahlen ist. Und an dieser Tatsache ändert sich auch nichts dadurch das sie das Forum hier weiter mit ihren substanzschwachen Post zumüllen , die nicht dass Geringste mit dem Inhalt des obigen Artikels zu tun haben!
Der Herr Burger erzeugt einen völlig falschen Eindruck. Womöglich glaubt er das sogar selber, dass es möglich sei. Zitat: „Ziel muss es sein, diesen Anteil (von 65%) über ein ganzes Kalenderjahr zu halten.“ Das ist eine Denkweise aus der alten Energiewelt, als es möglich war, Erzeugungslücken mit On-Demand-Kraftwerken zu füllen. PV und Wind, und etwas weniger direkt auch Wasserkraft sind aber vom Wetter abhängig und nicht unserer Willkür unterworfen. Um also auf durchschnittlich 65%-Anteil zu kommen, muss er auf der betrachteten Zeitbasis (hier eine Woche) in der Hälfte der Fälle überschritten werden. Bisher ist es ein Maximalwert, kein Durchschnittswert, und es wird nicht gelingen, die Wochen, die noch darunter liegen selektiv hochzuziehen.
Dass das Netz auch 100% Erneuerbare aushält, haben wir ja schon gesehen, auch das ist keine Neuigkeit.
Aber: Was da als Residuallast von 70 bis 80GW genannt wird, das ist eine Horrorzahl der Energieversorger. Die tun so, als ob die Verbrauchsstruktur, die sie sich für ihre Grundlastkraftwerke geschaffen haben, ein Naturgesetz wäre. Dabei wurde zur Beschäftigung derselben der Nachtstrompreis extra vergünstigt, um Bedarf zu schaffen, den es sonst nicht gäbe. Das Verbrauchsprofil ist also wesentlich flexibler, als es bei Betrachtung der Vergangenheit den Anschein hat. Vieles ist vorzieh- oder verschiebbar, je nach Angebot im Netz. Der Anteil der verschiebbaren Lasten wird mit der Sektorenkopplung noch zunehmen: Wärmepumpen oder E-Autos können angebotsorientert betrieben bzw. geladen werden. Ein kleiner Wärmespeicher zur Wärmepumpe dazu bzw. die Batteriespeicher der Autos können Überproduktion aufnehmen und Erzeugungslücken aussitzen.
Diese Residuallast liegt nicht in der Nacht an von daher gehen ihre Argumente zum Nachtstrom ins die Lehre .Und das es für eine bessere Sektorenkopplung unerlässlich ist die sehr hohen Abgabenbelastungen für Strom in Deutschland zu reduzieren sagt mittlerweile auch „Angora Energiewende“. Weil die Stormpreise für Endverbraucher gut 40 % höher liegen als im Schnitt der EU , liegt Deutschland bei der Nutzung elektrischer Wärmepumpe auch im Hinterfeld in Europa.
Sie haben nicht verstanden, was ich damit sagen will (oder wollen es nicht verstehen?): Die Tatsache, dass man schon in der Vergangenheit Lasten (v.a. in die Nacht) verschoben hat, um das Verbrauchsprofil an das unflexible Erzeugungsprofil (von Braunkohle und Kernkraft) anzupassen, beweist, dass es auch in der Zukunft möglich sein wird. Von dem, was die alten Dinos als „70 bis 80GW Residuallast“ als Erfahrung aus der Vergangenheit als Teufel an die Wand malen, wird sich ein nicht kleiner Anteil (zZt ca. 20GW, in Zukunft mehr) problemlos innerhalb von 24h verschieben lassen. Es ist bloß nicht mehr so regelmäßig wie früher und auch schlechter vorhersagbar, weil wetterabhängig, wieviel verschoben werden muss, und wann es sicher mit aktueller Erzeugung abgedeckt werden kann. Hinzu kommt noch die in Zukunft räumliche Variabilität der Erzeugungsüberschüsse und -defizite, was die Komplexität noch steigert. Da man ein solch komplexes System nicht von einem Tag auf den anderen schaffen kann, bedeutet es, dass man früh anfangen muss, wenn es auf Termin fertig sein soll.
Ich entdecke aber auch immer wieder interessante Korrelationen: Dass PV-Erzeugung gut zum Kühl- und Klimatisierungsbedarf in südlichen Ländern passt, ist ja schon bekannt. Eine ähnliche Korrelation gibt es für das Angebot an Windenergie und den Heizbedarf: Schon früher habe ich festgestellt, dass der Heizenergiebedarf steigt, wenn ein Haus bei Wind ausgekühlt wird. Der Wetterbericht meldet das manchmal als „gefühlte Temperatur“. So braucht man kein schlechtes Gewissen haben, wenn man seine Wärmepumpe bei Starkwind mehr beschäftigen muss, denn es ist ja auch gleichzeitig und in der gleichen Region reichlich Windstrom im Netz.
Super!
Die jetzige Woche kommt bestimmt noch mal auf den selben Wert:
https://spotrenewables.com/index.php?page=freeresources
Der Strombedarf steigt schon lange nicht mehr, faellt tendenziell seit Jahren:
https://moderndiplomacy.eu/2019/02/14/the-mysterious-case-of-disappearing-electricity-demand/
Es wird immer mehr Strom durch die Verbraucher selbst gemacht und selbst verbraucht und eingespart(!), plug-and-play sowie Speicher (siehe aktuell https://www.pv-magazine.de/2019/03/12/energy-storage-europe-gigawatt-marke-bei-speichern-bis-ende-2019-in-deutschland-greifbar/) nuetzen den Verbrauchern.
Herr Hertel , Speicherkapazitäten werden in GWh und nicht in GW gemessen. Die deutschen Pumpspeicher haben aktuell eine Kapazität von ca. 40 GWh , und der Tagesverbrauch in Deutschland liegt deutlich über 1 TWh, von daher sind die in dem Artikel genannten Zahlen ein Tropfen auf den heißen Stein.
Der EE-Stromanteil von ca. 65% über die gesamte Woche ist durchaus beeindruckend! Das zeigt vor allem, dass das Stromnetz schon jetzt imstande ist, diesen hohen erneuerbaren Stromanteil aufzunehmen und zu verteilen, ohne zu kollabieren. Eine weitere Steigerung des EE-Anteils ist möglich und erforderlich. Die Herausforderungen sind für jedemann sichtbar. Für die Überbrückung von Dunkelflauten gibt es Gaskraftwerke, die idealerweise mit regenerativ erzeugtem Gas betrieben werden.
@Bleyfuß: zu ihrem Spruch „für die Überbrückung von Dunkelflauten gibt es Gaskraftwerke“, die vorhandenen Gaskraftwerke reichen aber bei weitem nicht dazu. Und neue Gaskraftwerke baut unter den aktuellen Rahmenbedingungen niemand , weil die sich nicht rechnen .
Da sind sie aber der Zeit schon wieder hinterher. Die Zeiten, zu denen Gaskraftwerke unter Druck standen, weil die PV ihnen das Tagesgeschäft verdorben hat, sind schon wieder vorbei. Jetzt, und in Zukunft mehr, werden sie gebraucht, um die Erzeugungslücken zu füllen, die Kohle und Kernkraft hinterlassen. Schauen Sie mal in die Erzeugungsstatistiken. Da haben die Gaskraftwerke tatsächlich vor drei bis vier Jahren ein Minimum durchlaufen. Seitdem steigt ihr Anteil aber wieder. Und das wird so weitergehen – schließlich sind sie die einzigen Wärmekraftwerke, die in der Lage sind, nur dann zu produzieren, wenn sie auch gebraucht werden. Eine 100%-Versorgung mit Wind und PV ist ja nur möglich, wenn man bereit ist, zeitweise auch hohe Erzeugungsüberschüsse ungenutzt abzuregeln. Bei den gegenwärtigen Preisverhältnissen ist es nicht absehbar, dass man dazu bereit sein wird, ganz abgesehen davon, dass da auch der Platz und die Ressourcen knapp werden könnten. Für mindestens 30 Jahre wird Gas, idealerweise dezentral in Kraftwärmekopplung, eine wichtige Rolle im Stromsektor spielen. Und danach wird man eher regenerativ erzeugtes Gas einsetzen, als massive Überkapazitäten an Wind und PV aufzubauen.