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Das Elektroindustrie-Konglomerat Siemens bahnt sich seinen Weg in die Photovoltaik zurück, und trifft mit neuen Ankündigungen auf offene Ohren. Nachdem der Konzern vor Kurzem veröffentlichte, mit dem neuen Produkt Junelight in den Heimspeichermarkt eintreten zu wollen, gab es vergangenen Woche wieder eine Ankündigung die Schlagzeilen in der Branche machte. Siemens hat seine Pläne zu einer Übernahme des Wechselrichterherstellers Kaco bekannt gegeben.
pv magazine hat den Analysten für Photovoltaik und Energiespeicher des Marktforschungsinstituts IHS Markit, Cormac Gilligan, zu den möglichen Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen befragt.
Was gibt es für Kaco zu holen?
Kacos Produktionskapazität sei derzeit gut ausgelastet, so Gilligan, und eine Übernahme von Siemens könnte bedeuten, dass einige Prozesse zukünftig beschleunigt werden, um so Bestellungen schneller abzuarbeiten. Eine Zusammenlegung oder engere Kooperation von Produktions- und Forschungskapazitäten könnte hierbei helfen.
Ein weiterer Vorteil, der sich aus der Übernahme ergibt, ist der bei der Bankability. Laut Gilligan sei die Frage der Bankability im Speichermarkt von besonders großer Bedeutung. Siemens würde auf diesem Gebiet eine deutliche Verbesserung für Kaco mitbringen, was sich bei der Beschaffung neuer Aufträge positiv niederschlagen dürfte.
Repowering in Europa
Für Siemens gibt es mehrere Gründe, die für eine Übernahme von Kaco sprechen. Zum einen hat Siemens angekündigt, zum 1. April einen neuen Geschäftsbereich für smarte Infrastruktur bilden zu wollen. Da Kaco bereits über eine große Anzahl von installierten Wechselrichtern verfügt, kann Siemens hier direkt anknüpfen, ohne ein eigenes Portfolio entwickeln zu müssen. In der Region Europa, dem Mittleren Osten und Nordafrika, habe Kaco bereits zwölf Gigawatt installiert.
Darüber hinaus bieten sich besonders in Deutschland und in Italien Möglichkeiten, im Repoweringmarkt aktiv zu werden. Im hart umkämpften Wechselrichtermarkt hat das Repowering-Segment, also das Aufwerten oder Ersetzen veralteter Anlagen, das Interesse vieler Photovoltaik-Hersteller geweckt.
Für eine ganzeinheitliche Internet-der-Dinge (IoT)-Anwendung, wie von Siemens vorgesehen, ist zu erwarten, dass der Konzern weitere Schritte in den Bereichen der virtuellen Kraftwerke und Ladesysteme für Elektroautos geht. Als nächstes, spekuliert Gilligan, könnte die Bekanntmachung eines Geschäftsbereiches für Ladesysteme kommen. Allerdings könne man nicht sagen, ob dies über eine weitere Übernahme, oder ein von Siemens selbst entwickeltes Produkt geschehen wird.
„Siemens signalisiert, dass es ein Hauptakteur in diesem Markt werden will und dieses Ziel auch durch Übernahmen verfolgt. Mit Kaco hat der Konzern ein gutes Portfolio im Gewerbe und Industrie-, sowie dem Heimsegment“, so Gilligan.
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