Schneider Electric zieht sich aus dem Geschäft für Großanlagen zurück

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Schneider Electric bestätigte pv magazine seinen Rückzug aus dem Geschäft mit Großanlagen. Auf eine entsprechende Anfrage antwortete eine Sprecherin des Konzernes, dass man „nach gründlicher Analyse des Marktes für erneuerbare Energien, sich bei Schneider Electric dazu entschieden hat, die Unternehmensstrategie anzupassen.“

Bis dato belieferte der Konzern alle Photovoltaik-Segmente mit seinen Produkten. In der Großanlagensparte bietet Schneider zwei Zentralwechselrichter Lösungen, den „Conext Core XC 1000V“ und den „Conext SmartGen 1500V“, an. Darüber hinaus vertreibt der Konzern mit Hauptsitz in Frankreich noch zwei Stringwechselrichter für Großanlagen. Eine 60 Kilowatt-Lösung, die auf ein 1000 Volt-System basiert, sowie ein 125 Kilowatt Produkt, dass mit einer Spannung von 1500 Volt funktioniert.

Zusätzlich hat Schneider auch Großspeicher, und eine Reihe weiterer Leistungselektronikkomponenten, wie Niederspannungsschalttafeln, Transformatoren und integrierte Trafohäuschen, die für den Großanlagenmarkt gedacht sind.  Ebenfalls betroffen sein könnte, die PV-Box-Lösung. Diese kombiniert Wechselrichter, Schnittstellen, Mittelspannungs- und Niederspannungstransformatoren und Schalttafeln zu einer integrierten Lösung in einem Container verpackt. Nach Informationen des Konzernes wurde dieses Produkt jedoch nicht ausschließlich für den Großanlagenmarkt konzipiert. So seien auch Modelle für Leistungen zwischen 500 und 750 Kilowatt für das Gewerbe und Industriesegment erhältlich.

Kein Rückzug aus der Photovoltaik

„Schneider Electric wird in Zukunft nicht mehr den Großanlagenmarkt beliefern“, heißt es in der Stellungnahme. Das bedeutet jedoch nicht einen kompletten Rückzug aus der Photovoltaik-Branche. Schneider erklärte, dass der Konzern sich neu „im Markt für erneuerbare Energien im Gewerbe und Industrie- sowie dem Heimbereich positionieren will, um dem Ecostruxure-Portfolio zum Durchbruch zu verhelfen.“ Ecostruxure, bezeichnet hierbei die Internet der Dinge (IoT)-Plattform des Unternehmens. Solche Plattformen finden ihre Anwendung eher bei kleineren Anlagen oder bei Anlagen, die mit besonders starken industriellen Verbrauchern verbunden sind. So lassen sich Last- und Verbrauchsprofile zum Nutzen der Verbraucher und der Netzbetreiber optimieren.

Mit Blick auf laufende Projekte und kürzlich geschlossene Verträge, betonte die Sprecherin, dass diese von dem Schritt nicht betroffen wären. „Alle Verpflichtungen werden weiterhin erfüllt“, sagte sie. Gerade im Dezember gab Schneider bekannt, seine „Conext SmartGen“-Zentralwechselrichter an zwei Projekte in Japan mit 45 und 70 Megawatt zu liefern. Baubeginn für beide Photovoltaik-Anlagen soll noch in diesem Jahr sein.

Im Bereich der Kleinanlagen bietet Schneider schon jetzt eine Palette an Lösungen für Tagebau und andere Gewerbe und Industriesektoren sowie Inselnetz und Microgrid-Lösungen für entlegene Gebiete an. In diesem Bereich sieht Schneider ein besonders großes Potenzial für die Ecostruxure-Plattform.

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