Bundesregierung erwartet Bildung eines Batteriezell-Konsortiums noch in diesem Jahr

Regierungssitz Berlin

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Die Bundesregierung hat ihre Pläne verteidigt, die Etablierung einer Batteriezellfertigung in Deutschland und Europa zu unterstützen. „In Fällen, in denen das dezentrale Agieren von Unternehmen alleine keine hinreichenden Ergebnisse liefert, um die Wettbewerbsfähigkeit und damit auch Wachstum und Wohlstand langfristig zu sichern, setzt die Politik daher Anreize“, heißt es in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion: „Dieses ist unter anderem beim Aufbau einer europäischen Batteriezellfertigung der Fall.“ Wie aus dem Schreiben hervorgeht, erwartet die Bundesregierung, dass sich noch in diesem Jahr im Rahmen der Initiativen zur Batterieforschung und Batteriezellproduktion „eine industrielle Lösung im Rahmen eines Konsortiums“ bilden wird. Anschließend werde dieses Konsortium einen Zeitplan zur Realisierung einer Batteriezellenfertigung in Deutschland vorlegen.

An einer entsprechenden Nachfrage zweifelt die Bundesregierung demnach nicht: Studien zufolge werde allein Europa mit einem Anteil von 20 bis 30 Prozent der globalen Nachfrage dazu beitragen, dass im Jahr 2025 Zellproduktionskapazitäten von 200 bis 600 Gigawattstunden an europäischen Standorten aufgebaut werden müssten. Die derzeit für Europa angekündigten Kapazitäten können demnach diese Nachfrage nicht bedienen. Für das Jahr 2030 würden die Studien sogar mit den dreifachen Kapazitäten rechnen, also rund 600 bis 1500 Gigawattstunden. „Aus Sicht der Bundesregierung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Batteriezellen der aktuellen Generation, die in einer geplanten Produktion in Deutschland produziert werden sollen, nachgefragt werden, wenn diese qualitativ und wirtschaftlich wettbewerbsfähig sind“, so die Bundesregierung.

Erst vor wenigen Tagen hatten CDU-Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und sein französischer Amtskollege Bruno Le Maire eine gemeinsame europäische Industriestrategie und die gezielte Förderung von Schlüsselindustrien gefordert. „Dabei geht es auch um ganz konkrete Kooperationen: Nach der Mikroelektronik wollen wir jetzt auch ein europäisches Konsortium für die Batteriezellfertigung unterstützen und auf den Weg bringen“, erklärte Altmaier. Die Idee, die deutsche und europäische Wettbewerbsfähigkeit mittels der Förderung von Schlüsseltechnologien und ganzer Wertschöpfungsketten zu stärken, liegt auch dem Entwurf einer Nationalen Industriestrategie 2030 zugrunde, den Altmaier kürzlich vorgestellt hat.

Um die Wertschöpfungskette der Batterieherstellung zukünftig möglichst breit abzudecken, plant das Bundeswirtschaftsministerium, bis zu eine Milliarde Euro zur Verfügung zu stellen. Den Förderaufruf zur Batteriezellfertigung hat das BMWi am Freitag im Bundesanzeiger veröffentlicht: Bis zum 15. März können interessierte Unternehmen und Konsortien Projektideen zum Aufbau einer wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Batteriezellproduktion einreichen. Die Skizzen sollen die Projektideen umfassend darstellen und die Notwendigkeit öffentlicher Förderung schlüssig begründen.

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