Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin, ist richtig sauer. Darauf, dass die jugendlichen #FridaysForFuture-Demonstranten unter Druck gesetzt, lächerlich gemacht und beschimpft werden, so Quaschning. Dass sie gar von Politikern in einem Atemzug mit rechtsradikalen Gruppierungen genannt würden. Daher wendet sich der Wissenschaftler, selbst Vater, nun mit einer ungewöhnlichen Aktion an die Öffentlichkeit: Per Videobotschaft fordert er andere Eltern eindringlich zur Solidarität mit den Jugendlichen auf.
„Als verantwortungsbewusster Vater fällt es mir zunehmend schwer ruhig zu bleiben“, erklärt Quaschning. „Kommt die heutige junge Generation ins Rentenalter, könnten sie sich auf einer Erde wiederfinden, bei der die Temperaturen in weniger als 100 Jahren stärker angestiegen sind als seit der letzten Eiszeit vor 20.000 Jahren bis heute. Es ist zu befürchten, dass dieser extreme Klimawandel am Ende sogar das Überleben der jungen Generation gefährdet.“ Statt die Sorgen der Kinder ernst zu nehmen, würden sie jedoch von Regierungsmitgliedern und anderen Politikern bloßgestellt und verlacht. Quaschning zeigt sich entsetzt „über dieses entwürdigende und verantwortungslose Verhalten“. „Kinder sind nicht wahlberechtigt, sie senden keine Lobbyisten in die Parlamente und haben auch kein Geld für großzügige Parteispenden. Aber das gibt niemandem Recht, so mit ihnen umzugehen“, erklärt er.
Quaschning spricht andere Eltern direkt an: „Lassen Sie uns unsere Solidarität mit den Kindern und Jugendlichen ausdrücken. Zeigen wir ihnen, dass wir ihre Sorgen ernst nehmen und auch bereit sind zu handeln. Stellen wir uns hinter die Forderungen der Kinder und stellen wir uns vor die Kinder, wenn sie von Erwachsenen angegriffen werden.“ Der Wissenschaftler ruft dazu auf, Selfies mit dem Schild #SkolstrejkFörKlimatet – mit dem die schwedische Schülerin Greta Thunberg vor einigen Monaten die Protestwelle gestartet hat – zu machen und diese mit dem Hashtag #ParentsForFuture auf Facebook, Instagram oder Twitter zu posten. Eine Vorlage für ein #SkolstrejkFörKlimatet-Schild hat Quaschning auf seiner Website und auf seinen Accounts in den sozialen Netzwerken bereit gestellt. Auf Twitter haben bereits hunderte Nutzer mithilfe von Quaschnings Hashtag ihre Unterstützung bekundet.
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Es ist nicht in Ordnung, wenn schulpflichtige Kinder der Schule fern bleiben.
Die Demonstrationen sollten von daher am Samstag stattfinden.
Der Schulstreik ist genau richtig am Freitag.
Das muss weh tun und Ärger geben- Erwachsende dürfen auch streiken um was zu erreichen.
Aber mit Schulkindern kann man eh machen was man will:
– keine oder nur ultrakurze Krankschreibungen bei gebrochenen Armen z.B.
– extrem schwere Ranzen schleppen lassen
– Missachtung aller Arbeitsschutzverordnungen für Büroräume gehen der Schule locker
– kein oder mißerabler Medien/ PC- Untterricht
– nix oder das wenigste mit Technik oder Umwelt
Und wehe dann rüttelt einer an der mittelweilige offenkundig heiligen „Schulanwesenheitspflicht“.
Ich hätte da als Schüler sofort mitgemacht bei den Streiks- richtige Sache!
Bin mal gespannt wann das Jugendamt bei Volker vor der Tür steht und seine Kinder mit einem Sondereinsatzkommando am Freitag in die „heilige“ Schule abholt. Und ihn&seine Frau einlocht! Ich bringe dann Kuchen vorbei!
Als Physiker habe ich mit meinem Sohn darüber gesprochen, daß Angst vor komplexen wissenschaftlichen Sachverhalten kein Grund ist Hexen zu verbrennen wie im Mittelalter oder den Diesel abzuschaffen oder am Freitag die Schule zu schwänzen. Ich war sehr stolz auf ihn, daß er das verstanden hat. Ein Kommentar hat mich besonders gefreut: „Die Greta guckt auf den Fotos immer so verbissen.“ Ja. Finde ich auch. Bin Klimaleugner der Stufe 3 bis 4 nach Großinquisitor Michael E. Mann.
Zur erzieherischen Elterntätigkeit gehört aber auch: Darüber aufzuklären das man Dieselkäufer nicht betrügen darf und welche Geschichte hinter einem 15 jährigen Mädchen steckt das sie manchmal verbissen in die Kameras dieser Welt schauen lässt. Nur so sind die eigenen Kinder in der Lage sich eine eigenen Meinung zu bilden und nicht nur der verlängerte Arm der elterlichen Ideologie bleiben.
Ja, eins meiner Kinder hat auch für seine und unsere Zukunft an einem Freitag demonstriert.
…wir kommen ihn auch besuchen!
Prof Lesch sagte: Was sind wir nur für ein erbärmliches Land, dass es ein Volksbegehren für Artenschutz geben muß und dass unsere Kinder für ihre Zukunft demonstrieren müssen.
Hans-Josef Fell (Präsident EnergyWatchGroup): Er plädierte dafür, nicht die Jugendlichen zu bestrafen, sondern die passenden Maßnahmen zu ergreifen, damit die Jugend nicht mehr demonstrieren muß.
Darüber sollten wir nachdenken…und die Jugendlichen unterstützen!
Hugo R sagt:
Als Physiker habe ich mit meinem Sohn darüber gesprochen, daß Angst vor komplexen wissenschaftlichen Sachverhalten kein Grund ist Hexen zu verbrennen wie im Mittelalter oder den Diesel abzuschaffen oder am Freitag die Schule zu schwänzen.
@ Hugo
Gehen die nicht auch auf die Straße, aus Sorge um ihre Zukunft. Dazu gehört ja wohl auch ein helles, und warmes Zimmer, wenn die fossilen Rohstoffe zu Ende sind.
Und diese Tatsache ist ja wohl kein komplexer Sachverhalt.
Prof. Quaschning hat vollkommen Recht!
Denn die Kids brauchen unsere Unterstützung – auch die der Großeltern, die sich vielleicht noch an viele tanzende Schmetterlinge auf bunten Wiesen erinnern und sich fragen, wann sie die letzte Blindschleiche sahen – oder Wiesenchampignons nicht nur gesucht, sondern auch „sammeln“ konnten.
Es gibt das Schulrecht, das die FridaysForFuture-Streiks dem unentschuldigten Fehlen/Schwänzen gleichsetzt. Warum gibt es kein (noch viel wichtigeres!) Politik-Recht, das jahrzehntelanges Vernachlässigen/Verweigern der Erledigung vereinbarter Hausaufgaben sanktioniert? Siehe hierzu den Indikatorenbericht 2018 „Nachhaltige Entwicklung in Deutschland“ – mit definierten Zielen zum Meilenstein 2030 und dem Erledigungs-/Zielerreichungs-Chancen-Stand. Der leider bei wichtigen Punkten trübe Aussichten eröffnet. Zu finden auf der Seite destatis.de des Statistischen Bundesamts.
Klar ist doch: Wenn die Damen und Herren in der Politik korrekt gehandelt (ihre Hausaufgaben gemacht) hätten, bräuchten jetzt die Schülerinnen und Schüler nicht zu streiken und dafür vielleicht sogar bestraft werden – bis hin zum Schulverweis und evtl. rechtlichen Folgen einer Ordnungswidrigkeit seitens der Eltern. Wurde jemals gedroht mit „Amtsenthebung wegen Vernachlässigung politischer Hausaufgaben“? Ich glaube nicht.
Deshalb gefällt mir Prof. Quaschning: So viele Erwachsene (Mütter, Väter, Tanten, Onkel, Omas, Opas, Uromas & Uropas) wie Zeit haben, sollten die Demos besuchen, am Rande stehen, zuhören und Beifall bekunden!
Das wäre gut, mein ich. Denn es wäre ein Signal an Politiker, die sich im nahezu permanenten Wahlkampfmodus sehen, und daher Meinungsäußerungen größerer Gruppen ihrer Wahlberechtigten nicht ignorieren werden/können/wollen.
Ich wünsche jedenfalls allen jungen Menschen – die ja gerne vielleicht auch eigene Kinder in unsere Welt setzen wollen und dürfen sollten – eine bestmögliche Zukunft!
Wir Eltern und Erwachsenen sollten uns dringend solidarisieren und uns für viel mehr und schnelleren Klimaschutz einsetzen – darüber brauchen wir hier gar nicht zu diskutieren. Lange genug haben viel zu viele von uns nichts getan, uns nie aus der Komfortzone herausgewagt. Jetzt ist es Zeit, mit gutem Beispiel vorauszugehen und einen positiven Beitrag zu leisten:
Lasst uns fortan an jedem Freitag nichts mehr tun, was dem Klima schadet, also kein Auto fahren, kein Fleisch essen, keine Energie verschwenden, keinen Plastikmüll produzieren, keine AfD unterstützen, usw. – wir werden feststellen: es ist gar nicht so schwer!
Und wenn es an einem Freitag klappt, klappt es vielleicht irgendwann auch an anderen Wochentagen…?!
@Hugo Klimaleugner? Wie geht das?
Klimawandelleugner? Auf wieviel Augen muss man blind sein, um den Klimawandel leugnen zu können? Es ist jede Menge dokumentiert (z.B. Abschmelzen der Gletscher, Nordpassage usw.).
Ja es gab auch Klimawandel, als der Mensch noch nichts veränderte lässt man die Geschwindigkeit der Änderung weg. Unsere Kinder sollten auch die Möglichkeit auf Wohlfühlzonen haben. Die Kinder zu unterstützen halte ich für unsere Elternpflicht. Dazu gehören auch ein Vorleben von Nachhaltigkeit und das Zuhören bei Problemen. Das sehe ich auch als Pflicht unserer „Volksvertreter“. Es geht um die Zukunft der Schüler(innen).