Sonne und Wind statt Braunkohle und Atomstrom

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Der Greta-Effekt wird am 15. März 2019 Hunderttausende Schüler und Studenten auf der ganzen Welt auf die Straßen treiben – beim Welt-Demonstrationstag der Jugend.

„Ein historischer Erfolg für die Bewahrung der Natur“

In Bayern haben soeben 1.7 Millionen Menschen die Petition „Rettet die Bienen“ unterschrieben. Die Aktion dürfte der erfolgreichste deutsche Volksentscheid aller Zeiten werden – auch ein Votum für mehr Klimaschutz und gegen das Artensterben.

Nach dem Hitzesommer 2018 haben sich bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen die Stimmen für die Grünen verdoppelt und die alten Parteien haben dramatisch verloren. Doch was machen die Klima-Ignoranten der Groko in Berlin? Sie begreifen immer noch nichts.

Das geplante Klimaschutz-Gesetz wurde jetzt von der Tagesordnung genommen, weil Union und SPD einen Koalitionskrach vermeiden wollten. Eine Ohrfeige für die Umweltministerin, die das Gesetz kommende Woche der Öffentlichkeit präsentieren wollte.

Weltweite Umfrage zu Bedrohungen: Klimaerwärmung ist größte Sorge

Weltweit sagen die Menschen bei Umfragen, vor dem Klimawandel hätten sie am meisten Angst. Er sei die größte Bedrohung unseres Jahrhunderts. Doch die Groko in Berlin hat noch mehr Angst vor sich selbst und vor einer klaren Entscheidung. So treibt man Wählerinnen und Wähler zur Verzweiflung, wenn man die größte Herausforderung verdrängt und vor der alten Energiewirtschaft in die Knie geht. Gier, Geschäft und Gewinn aus dreckigen Energien sind wichtiger als Gesundheit und Zukunft und das Wohl der jungen Generation.

Die Dummheit der zurzeit in Berlin Regierenden scheint grenzenlos. Die Angst vor der Kohle-Lobby ist noch größer als die Angst vor den Wählern. Kohle-Ausstieg bis 2038 empfiehlt die Kohlekommission der Bundesregierung. Als hätten wir ewig Zeit, die Klimaerhitzung zu bekämpfen. Dabei sagen uns fast alle Klimaforscher auf der ganzen Welt, dass wir so rasch wie möglich das fossile Zeitalter hinter uns lassen und zu 100% auf erneuerbare Energien umsteigen müssen.

Und: dass dieser Umstieg nicht nur ökologisch nötig ist, sondern auch ökonomisch sinnvoll, weil er Gewinn bringt. Und weit mehr neue Jobs schafft als bei den alten Energieträgern verloren gehen. Ein Kohleausstieg bis 2028 ist möglich.

In Deutschland kann heute die Kilowattstunde Solarstrom für ca. fünf Cent produziert werden, in Afrika, in Südindien, Chile oder in arabischen Ländern bereits für ca. 2,5 Cent. Deshalb plant jetzt die EnBW, die ersten großen Solar- und Windparks ohne jede staatliche Förderung zu errichten. Doch die deutsche Politik verschläft den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg ins Solarzeitalter. Solarstrom und Windstrom sind schon heute die Billigmacher der Energiewende.

Mit Erneuerbaren den Strompreis deutlich senken

Seit dem Jahr 2.000, seit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, ist der Preis für Strom aus Solaranlagen um 90% gesunken. Und diese sensationelle Preisentwicklung zugunsten der erneuerbaren Energien und zu Lasten der fossil-atomaren Energieträger ist noch lange nicht am Ende. Sonne und Wind schicken keine Rechnung.

Hoch subventionierter Strom aus Kohlekraft oder Atomkraft ist nicht nur teurer als erneuerbarer Strom, sondern hat auch riesige Folgekosten für künftige Generationen. Aber die heutige Kurzfristpolitik der Groko interessiert sich nicht für die künftigen Generationen. Dabei können Solar- und Windstromanlagen sinnigerweise auf ehemaligen Braunkohle-Tagebaustätten betrieben werden – am intelligentesten als Bürgerenergie-Anlagen von Genossenschaften oder durch Stadtwerke oder Kommunen. Worauf warten wir denn noch?

— Der Autor Franz Alt ist Journalist, Buchautor und Fernsehmoderator. Er wurde bekannt durch das ARD-Magazin „Report“, das er bis 1992 leitete und moderierte. Bis 2003 leitete er die Zukunftsredaktion „Zeitsprung“ im SWR, seit 1997 das Magazin „Querdenker“ und ab 2000 das Magazin „Grenzenlos“ in 3sat. Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte auf www.sonnenseite.com. —

Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com

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