Die Meyer Burger Technology AG verkauft ihr Wafer-Anlagen- und Servicegeschäft für Photovoltaik- und Spezialmaterialien an Precision Surfacing Solutions (PSS). Der vereinbarte Kaufpreis liege bei 50 Millionen Schweizer Franken (knapp 44 Millionen Euro), teilte der Schweizer Photovoltaik-Anlagenbauer am Donnerstag mit. Der globale Anbieter von Anlagen für die Oberflächenveredlung, der zuvor unter dem Namen Lapmaster Wolters firmierte, werde im Zuge der Transaktion die wesentlichen Teil der bestehenden Produktionsanlagen am Hauptsitz Thun sowie rund 100 Mitarbeiter übernehmen. 70 davon arbeiten in der Schweiz und 30 weltweit an den Servicestandorten im Bereich Wafertechnologie. Ende des ersten Quartals rechnet Meyer Burger mit dem Vollzug des Vertrages, der noch üblichen Abschlussbedingungen unterliegt. Der Vertrag beinhaltet auch eine Earn-out-Komponente, die auf bestimmten Umsatzniveaus im Jahr 2019 basiert, wie es weiter hieß.
Beide Unternehmen sehen in der Vereinbarung einen strategischen Meilenstein, ihre Position als globaler Technologieführer weiter zu stärken. „Obwohl Meyer Burger ihre Wurzeln im Wafering-Geschäft hat, liegt unser Schwerpunkt heute auf PV Zellbeschichtungs- und Verbindungstechnologien“, erklärte Vorstandschef Hans Brändle. Der Schweizer Photovoltaik-Zulieferer fokussiert sich insbesondere auf die Heterojunction- und Smart Wire Connection Technologie sowie weitere vielversprechende Zell- und Modultechnologien der nächsten Generation. PSS sei in der Halbleiterindustrie gut positioniert und könne mit der Übernahme Synergien bei den Wafertechnologien voll ausschöpfen. Zugleich würden mit der Übernahme auch die Arbeitsplätze der 100 Mitarbeiter und das technologische Know-how in Thun erhalten, betont Brändle weiter.
„Die Übernahme des Wafertechnologieportfolios von Meyer Burger wird es uns ermöglichen, unsere Aktivitäten in unseren Schlüsselmärkten weiter zu stärken und auszubauen“, erklärte PSS-CEO Brian Nelson. Das Unternehmen mit mehr als 900 Mitarbeitern hat seinen Hauptsitz in den USA und verfügt über 13 Produktionsstätten auf drei Kontinenten. PSS habe eine „nachgewiesene und bewährte Geschichte bei der Entwicklung von kosteneffektiven Fertigungslösungen für den Feinschleif-, Profilschleif-, Hon-, Läpp-, und Poliermarkt“, heißt es weiter. PSS hat mit Meyer Burger einen langfristigen Mietvertrag für den Standort Thun abgeschlossen, wie es weiter hieß. In der Schweiz solle die Produktentwicklung sowie die Fertigungsaktivitäten für Nicht-PV-Waferanlagen und -prozesse fortgesetzt werden. Die Produktion für die Photovoltaik-Wafer bleibe in China. PSS werde zudem den Service für die aktuellen und künftigen Wafering-Kunden weltweit sicherstellen.
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