Einer aktuellen Analyse von Energy Brainpool im Auftrag von Greenpeace Energy zufolge kann der Kohleausstieg nicht nur zu geringeren CO2-Emissionen führen, sondern auch zu einem niedrigeren Strompreis – wenn in großem Maßstab erneuerbare Energien zugebaut werden. Pro zehn Terawattstunden zusätzlich bereitgestelltem Solar- oder Windstrom sinkt demnach der Strompreis um 60 Cent pro Megawattstunde bis 2022 – und um 1,49 Euro bis 2038. Bei einem ebenfalls möglichen Zubau von 20 oder 30 Terawattstunden würde sich die Werte weiter erhöhen.
Energy Brainpool hat in der jetzt vorgelegten Analyse nicht die absolute Höhe des Strompreises berechnet, sondern den dämpfenden Effekt eines zusätzlichen Erneuerbaren-Ausbaus. Dieser wirke unabhängig vom jeweils erwarteten Strompreis-Niveau. Die genannten Ergebnisse basieren dem Autorenteam zufolge auf dem jüngsten Szenario der Internationalen Energieagentur IEA, das von der Einhaltung der europäischen Klimaziele ausgehe. Aber selbst wenn Europa von den eigenen CO2-Minderungszielen abrücken würde, hätte ein zusätzlicher Erneuerbaren-Ausbau einen spürbaren Effekt.
„Diese Zahlen untermauern, wie sinnvoll es ist, auf ehemaligen Tagebauflächen zusätzliche Wind- und Photovoltaik-Anlagen zu errichten, wo im Zuge des Braunkohleausstiegs enormes Flächenpotenzial dafür entsteht“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand bei Greenpeace Energy. Er fordert die Politik auf, jetzt die dafür notwendigen Weichen zu stellen. Die Bundesregierung müsse in einem kommenden Klimagesetz den schnellen Ausbau von Photovoltaik und Wind gezielt auf frei werdenden Tagebauflächen ermöglichen.
Greenpeace Energy legte unlängst einen Plan vor, wonach es die Braunkohlekraftwerke von RWE im Rheinischen Revier übernehmen und stilllegen will, um danach auf den Flächen Photovoltaik-Anlagen und Windparks mit etwa acht Gigawatt zu iinstallieren.In der Lausitz engagiert sich ein Unternehmensverbund um Vattenfall, Baywa re und Solarpraxis für den Bau riesiger Solar- und Windparks in den Tagebaugebieten.
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