Der niederländische Photovoltaik-Markt ist 2018 um 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Die neu installierte Kapazität der Photovoltaik-Anlagen erreichte 1330 Megawatt und der kumulierte Wert erhöhte sich auf mehr als 4,24 Gigawatt, wie der „Nationaal Solar Trendrapport 2019“ zeigt, der von der Beratungsgesellschaft Dutch New Energy veröffentlicht wurde.
Von der im vergangenen Jahr neu installierten Leistung wurden im ersten Halbjahr 658 Megawatt und im zweiten dann 672 Megawatt installiert. Rund 38 Prozent entfielen auf private Dachanlagen – gegenüber 49 Prozent im Vorjahr ein Rückgang. Der verbleibende Zubau verteilt sich auf die Marktsegmente Gewerbe-, Industrie- und Großanlagen, die 2017 zusammen 51 Prozent erreichten.
2018 haben die Niederlande damit erstmals die Gigawatt-Marke beim Photovoltaik-Zubau geknackt. Im Jahr 2017 betrug die neu installierte Kapazität bei 853 Megawatt und in den Jahren 2016 und 2015 bei 525 und 467 Megawatt.
„Der niederländische Photovoltaik-Markt wuchs 2018 fast doppelt so schnell wie der globale Markt“, sagten die Autoren des Berichts. „Dadurch [durch das starke Wachstum] wird sichergestellt, dass die Solarmodulpreise eine relativ geringere Rolle bei den Gesamtsystemkosten spielen, während andere Komponenten, wie etwa die Installationskosten, in Zukunft an Bedeutung gewinnen können.“
Importe aus Vietnam dominieren
Im Jahr 2018 verzeichneten die niederländischen Zollbehörden Solarimporte in Höhe von 1,95 Milliarden Euro, wobei die in Vietnam produzierenden Hersteller mit 27 Prozent den größten Anteil hatten, gefolgt von Ware aus China (16 Prozent), Südkorea (15 Prozent), Malaysia (12 Prozent) und Thailand (10 Prozent).
Der Bericht ergab, dass die durchschnittliche Leistung der installierten Solarmodule im vergangenen Jahr von 278 auf 288 Watt gestiegen ist. Die durchschnittliche installierte Leistung pro Haushalt erhöhte sich im Jahresvergleich von 3,44 auf 3,68 Kilowatt.
Die größte, bisher in Betrieb genommene Photovoltaik-Anlage des Landes ist der 54,5 Megawatt der Solarpark „Scaldia“, der in der Herbstausschreibung 2016 des SDE+ Förderprogramms für regenerative Energieanlagen im Versorgungsbereich einen Zuschlag erhielt. Zwei weitere Projekte mit Gesamtleistungen von 109 und 103 Megawatt des niederländischen Entwicklers Powerfield befänden sich im Bau, so der Bericht.
Im Jahr 2017 entfielen mit rund 1911 Megawatt knapp 60 Prozent der im SDE+-Programm zugeteilten Gesamtkapazität auf die Photovoltaik. Im vergangenen Jahr, für das derzeit nur Daten für das erste Halbjahr vorliegen, hatte die Photovoltaik mit rund 1710 Megawatt einen Anteil von 67 Prozent am Förderprogramm. Insgesamt erwarten die Analysten für 2018 Zuschläge für Photovoltaik-Projekte mit 3,7 Gigawatt Leistung.
„Eine starke Senkung der Kosten für Solarstrom, die Tatsache, dass ein großer Teil der SDE+-Förderung – Stimulation of Sustainable Energy Production – an Solarstrom vergeben wird und das wachsende Bewusstsein für die Notwendigkeit von Nachhaltigkeit sorgen für ein schnelles Wachstum der Solarenergie in den Niederlanden“, sagte Rolf Heynen, CEO der Dutch New Energy Research.
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