pv magazine: Der Ausbau der Windenergie lahmt, der Kohleausstieg sorgt für Streit, das Klimaschutzziel für 2020 wird verfehlt. Warum tun wir uns so schwer mit der Energiewende?
Armin Grunwald: Wir haben lange Zeit gedacht, dass es genügt, die Atom- und Kohlekraftwerke durch erneuerbare Energien und die Benzin- und Dieselfahrzeuge durch Elektroautos zu ersetzen, und alles andere bleibt wie es ist. Alte Technik raus, neue Technik rein – so einfach funktioniert das aber nicht. Wir haben die Komplexität der Energiewende massiv unterschätzt!
Was macht den Prozess komplex?
Da ist zum einen die technische Komplexität. Wir müssen Stromangebot und -nachfrage auch dann im Gleichgewicht halten, wenn der Anteil der wetterabhängigen Wind- und Solarenergie sehr hoch sein wird. Ich bin aber optimistisch, dass unsere Ingenieure und Forscher das hin kriegen werden. Die viel größere Herausforderung liegt in einer Form von Komplexität, an die man anfangs gar nicht gedacht hat: Die Energiewende bringt starke gesellschaftliche Veränderungen mit sich. Sie stellt etablierte Rollen, Regeln und Geschäftsmodelle in Frage, verlangt neue Verhaltensweisen und den Abschied von alten Gewohnheiten. Unser Leben ist an die Energie- und Mobilitäts-Infrastruktur angepasst. Wenn wir diese Systeme ändern, müssen wir uns auch selbst ändern, etwa was die Nutzung von Energie betrifft. Wie schwer das fällt, sehen wir an der fehlenden Bereitschaft zum Umstieg auf die Elektromobilität, die ja wegen der begrenzten Reichweite und der langen Ladezeiten ein ganz anderes Nutzerverhalten verlangt.
Was kann die Politik hier tun?
Finanzielle Anreize helfen natürlich, zum Beispiel für den effizienteren Einsatz von Energie. Was dagegen nicht funktioniert ist missionarisches Predigen, etwa in der Art: Ihr müsst alle Strom sparen! Vielversprechend sind aber Konzepte wie das „Nudging“, also ein sanftes Anstupsen, das uns immer wieder erinnert, dass Energie kostbar ist und damit eine Verhaltensänderung auslöst. Die Energiewende ist also nicht nur eine Aufgabe für Ingenieure, sondern auch für Psychologen und Sozialwissenschaftler.
Meinungsumfragen zeigen, dass die grundsätzliche Zustimmung zur Energiewende immer noch sehr hoch ist. Überrascht Sie das?
Nein, denn die Energiewende ist eine Antwort auf den Klimawandel. Und dass etwas gegen die steigenden CO2-Emissionen getan werden muss, wissen die allermeisten Menschen in Deutschland sehr genau. Allerdings folgt aus dieser prinzipiellen Unterstützung der Energiewende nicht zwangsläufig, dass die Bürger Windräder oder Stromleitungen in ihrer Nachbarschaft akzeptieren.
Warum sind die Proteste vielerorts so vehement?
Wenn jemand Sorge hat, dass sein Haus wegen eines Windparks in der Nähe an Wert verliert, ist es verständlich und legitim, dass er sich gegen den Bau wehrt. Dazu kommt aber oft auch noch eine andere, tief in der Psyche verwurzelte Ursache: ein Gefühl der Entfremdung, des Verlustes von Heimat. In manchen Regionen, etwa in Brandenburg, hat die Landschaft mit den Windrädern dramatisch ihr Bild verändert. Das trifft manche Menschen ins Mark.
Warum ist das so?
Ein Grund liegt darin, dass sich mit der Umweltbewegung der Stellenwert der Natur verändert hat. In den sechziger Jahren hat man eine Autobahn durch einen Wald noch als Zeichen des Fortschritts verstanden, ab den Achtzigern dagegen als zerstörerisch. Auch, weil der Landschaftsbegriff der Deutschen letztlich doch stark von der Romantik geprägt ist: Das Ideal einer schönen Landschaft besteht aus vorindustriellen Bildern, Technik kommt darin nicht vor.
Wie lässt sich der Konflikt zwischen Energiewende und Heimatbegriff auflösen?
Es ist wichtig, den Widerspruch überhaupt erst einmal zum Thema zu machen. Meist wird er als Scheinproblem abgetan, über das nicht gesprochen werden muss. Für viele Menschen ist dieses Problem aber sehr real. Zudem sollten die Anwohner so früh wie möglich in die Planung neuer Windparks oder Stromleitungen eingebunden werden. Allerdings ist auch klar, dass sich die Interessen damit längst nicht immer ausgleichen lassen. Dann ist gegebenenfalls auch eine finanzielle Kompensation notwendig.
In der Geschichte gab es viele gesellschaftliche Umbrüche, die durch eine Transformation der Energieversorgung ausgelöst wurden, etwa durch den Ersatz von Holz durch Kohle. Können wir daraus etwas für die Energiewende lernen?
Bei jedem Umbruch dieser Art gibt es nicht nur Gewinner, sondern auch Verlierer. Etablierte Verhältnisse werden in Frage gestellt, Berufsbilder verschwinden, Menschen müssen sich neu orientieren, manche müssen umziehen – die Gesellschaft wird durchmischt. Diese Dynamik schafft Fortschritt, bedeutet für viele Menschen aber auch eine Bedrohung. Sie dürfen damit nicht alleine gelassen werden. So ist es unbedingt notwendig, für die deutschen Braunkohle-Reviere Zukunftsprogramme aufzusetzen, die dem Niedergang der Kohleindustrie etwas Neues, Positives entgegen stellen. Genauso wichtig ist aber auch, dass die Politik ehrlich sagt: Es wird Verlierer geben. Zu Beginn der Energiewende wurde das versäumt. Damals wurde so getan, dass alle Bürger vom Umbau des Energiesystems profitieren werden. Das ist aber nicht der Fall.
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Vieles richtig erkannt.
Der Prof. fragt, warum tun wir uns so schwer mit der Energiewende, und zählt einige, ohne Zweifel zutreffende Punkte auf.
Leider wurde das Wesentliche , warum wir uns so schwer tun, nicht deutlich genug zum Ausdruck gebracht.
Man kann es nicht oft und deutlich genug wiederholen, die Energiewende fand, und findet leider immer noch auf der Basis eines „Kalten Krieges“ zwischen zwei Systemen statt.
Und die Maßgebenden Akteure, genauer gesagt die „Bremser“ sitzen, vermehrt leider auf der Seite der „Altgedienten“
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Externe_Mitarbeiter_in_deutschen_Bundesministerien
Am besten können das die Vorortaktivisten der Energiewende beurteilen.
Siehe hier, um nur zwei Beispiele, von Vielen zu nennen.
https://www.pv-magazine.de/2018/06/14/ist-dem-wortlaut-des-eeg-noch-zu-trauen/
Oder hier.
https://www.pv-magazine.de/2018/11/30/bundestag-beschliesst-photovoltaik-kuerzungen-im-energiesammelgesetz/
Fazit: Wir haben nicht nur die Komplexität der Energiewende unterschätzt, sondern viel mehr die Macht der Altgedienten, die so lange es geht, so viel wie möglich ihre gewohnten Strukturen erhalten, oder mit rüber nehmen wollen.
Wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt, merkt man sehr wohl, wie in den Köpfen der meisten die böse Energiewende nur die Taschen anderer füllt und den eigenen Strompreis hochtreibt. Das IST kein Zufall, dass keiner eine Reform des EEG anpackt, dass es nur noch ein Schatten des ursprünglichen Zweckes darstellt. Die Komplexität des Preissystems sorgt dafür, dass in den Medien entsprechend berichtet wird. So kommt es eben auch nicht als Chance in den Köpfen an, als Lösung für ein brennendes Problem, für das man Opfer bringen muss. Landschaftsromantik verträgt sich nicht mit unserem Lebensstil. Das ist eine Wahrheit, die keiner hören will-aber auch keiner ausspricht. Man sollte es aber mit der Botschaft verbinden, dass es eine Chance für jeden ist, das neue System selbst mitzugestalten. Lösungen sind bezahlbar, man muss nur wollen. Leute wie der Filmemacher Carl A. Fechner erzählen es. Die Chance und die Notwendigkeit muss in Köpfe und Herzen der Leute. Die ingenieurstechnischen Lösungen stehen schon lange bereit.
Nunja richtig. Aber Viele Bürger haben nichts gegen eine ‚Kleine Energiewende“ auf dem eigenen Dach oder dem „Windrädchen“ auf Nachbars Dach. Was sie nicht wollen ist die „Große Energiewende“ durch Aktiengesellschaften mit 300Meter Windrädern im Sonnenaufgang und Untergang.
Genaus währen sie vermutlich bereit wenn ein Pumpspeichergebaut wird, allerdings nur wenn sie als Ausgleich die gleiche Fläche wieder als Erholungsgebiet bekommen.
Pumpspeichet und 300m Windräder sind nun mal Gewerbegebiete. Wer dort Wald hatte odet einen Badesee hatte, bekommt keinen Ausgleich dafür…. Oder verwandelt der entsprechende Regierungsbezirk, die gleiche Gewerbefläche in Stadtwald um?
Fast niemand hat etwas gegen ein 10m Windrad vom Bauern, vorm dem Dorf, oder der Wassdermühle am Bach.
Aber ganze Täler zu fluten die Wandergebiet waren… Sind ein unverzeilicher Verlust wenn sie dort Wanderwege, Wald und Biotope hatten.
Solange entsprechender Flächengleiches Industriegebiet und Gewerbe rückgebaut wird ist es ein Gewinn. Sonst ist nur eine geschickte Ausweitung von Gewerbegebiet unter dem Vorwand der Energiewende.
Desegen sträuben sich Viel und das verständlicherweise, zu recht. Was Bringt ein geflutestes Tal dem lokalen Anwohner der dort seit Generationen Feuer- Holz für die Familie aus dem Dorfwald geholt hat?
Mindestens die gleiche Fläche Industriegebiet müsste für diesen „See“ zu Wald werden, sonst ist es der selbe gewerbliche Flächenverbrauch der am Land zehrt….wie seit 100Jahren, nur mit anderen Argumenten. Diesmal „Energiewende“.
Hier im tiefsten Erzgebirge stört jedes Windrad, hier gibt es nicht einmal „kleine Energiewende“. Und ich bin einem Dorf aufgewachsen, in dem ein Tal für ein PSW platt gemacht wurde. Vattenfall nutzt es kaum noch- eben wegen der Problematik der doppelt erhobenen Netzentgelte. :/
International Symposium
“Global Sustainable Development Goals” in a Mediatized World
April 4 – 5, 2019
Lucy Y. Pao
University of Colorado Boulder
Boosting Wind and Solar Energy (SDG 7): Opportunities and Technological
Challenges
„Die Schwankungen in der Erzeugung Erneuerbarer Energie sowie die fehlende Speicherbarkeit sind riesige Probleme der Energiewende. Mehr und genauere Steuerung ist notwendig“, so die amerikanische Energieforscherin Lucy Y. Pao während der Nachhaltigkeitskonferenz in Wien.
Automatisiertes #BESS Kraftwerk™ mit Langzeitspeicher und intelligentem Geschäftsmodell entwickelt in den vergangenen 6 Jahren, ist die Lösung mit geringsten Kosten für alle Teilnehmer aber sicheren und hohen Gewinnen für Investoren.
Ach Herr Diehl sie haben den obigen Artikel offensichtlich überhaupt nicht verstanden. Und ihre beiden verlinkten Artikel haben nicht den geringsten Bezug zu den Argumenten von Professor Armin Grunwald zu tun !
@Klaus Grün
Das mag Ihr Verständnis zum Artikel sein, und möglicherweise noch, das von ihren beiden „Schatten“ Bernd Taler und Peter Graf, aber wie ich den Artikel verstanden habe, müssen Sie schon mir überlassen.
Herr Diehl , es ist bei ihnen ja offensichtlich Methode ständig am Thema vorbei ihre dubiosen Verschwörungstheorien zu verbreiten. Aber ernst nehmen muss man das deshalb noch lange nicht !
@ Klaus Grün
Das mit den Verschwörungstheorien müssen Ihnen offensichtlich Ihre beiden Koalitionspartner, der Bernd Taler und Peter Graf überliefert haben. Bernd Taler hat diesen Notausgang ständig benutzt wenn ihm die Argumente ausgegangen sind.
Hallo Herr Diehl, hallo Herr Grün,
ich möchte Sie bitten, Sie zur Diskussion über das Thema zurückzukehren. Wir werden keine weiteren Kommentare freischalten, in denen Sie sich nur gegenseitig miteinander beschäftigen.
Vielen Dank für Ihr Verständnis,
Sandra
P.S. Hier nochmal zum Nachlesen, wie wir uns Diskussionen auf unserer Plattform wünschen: https://www.pv-magazine.de/kommentarrichtlinien/
„Wie schwer das fällt, sehen wir an der fehlenden Bereitschaft zum Umstieg auf die Elektromobilität, die ja wegen der begrenzten Reichweite und der langen Ladezeiten ein ganz anderes Nutzerverhalten verlangt.“
Schreibt Herr Grunwald. Stimmt das überhaupt?
Ist vom Nutzer eines Elektrofahrzeugs tatsächlich wegen der begrenzten Reichweite ein anderes Nutzungsverhalten verlangt? NEIN!
Denn wissenschaftlich längst und genau untersucht sind die durchschnittlichen täglichen Fahrstrecken der Autofahrer, die zwischen 20 und 70 Kilometern liegen. Entweder geht hier Herr Grunwald selbst einer Pseudo-Argumentation auf dem Leim oder verbreitet diese absichtlich mit seinem Philosophen-Stempel weiter.
Und verlangen denn die langen Ladezeiten ein anderes Nutzerverhalten, wie Herr Grunwald schreibt? NUR SEHR BEDINGT!
Dies trifft ausschliesslich auf Langstrecken-Fahrer zu. Die sich aus diesem Grund vielleicht zur Zeit tatsächlich noch gegen Elektro-Mobilität entscheiden (müssen). Wobei es gerade auch aus diesem Lager der begeisterte Nutzer von E-Fahrzeugen gibt. Deren Reichweite im übrigen ständig zunimmt.
Wie die Grunwald´sche Argumentation schliesslich belegen soll, dass es sich bei solcherart betroffenen Autofahrern um Benachteiligte oder gar Geschädigte handeln soll, bleibt auch rätselhaft.
„Geschädigte“ sind zum Beispiel Grundstücksbesitzer, die mal einen schönen Blick in die Landschaft hatten, die jetzt durch Hochspannungsmasten oder Windräder für manchen nicht mehr so schön aussieht. Gab es schon immer und ist kein Spezifikum der Energiewende. Neubaugebiete und Umgehungsstraßen können den gleichen Effekt haben, gar nicht zu reden von Braunkohleabbaugebieten oder Industrieanlagen.
70km sind für die meisten E-Autos schon zu viel, vor allem im Winter, wegen des zusätzlichen Heizbedarfs. Man muss ja auch wieder zurückkommen, wenn man am Zielzort nicht (genug) nachladen kann. Ich könnte mit einem E-Auto nichts anfangen, weil ich das Auto fast nur für längere Fahrten verwende, die dann meist auch noch an Stellen enden, wo ich keine Lademöglichkeit hätte. Kurzstrecken mache ich mit Fahrrad oder Öffi, oder mit Faltrad in Kombination. Auf einen Zweitwagen verzichte ich aus ökologischen Gründen, und Verzicht ist immer das sinnvollste. Da haben Wachstums- und Bequemlichkeitsapostel natürlich Angst davor. Und kein Industrieunternehmen verdient daran, wenn man Verzicht übt.
Wie ich aus einem Ingenieurunternehmen erfahren habe, arbeiten die Entwickler schon an Wechselakku-Systemen für E-Autos. Dann wird das E-Auto immer noch ziemlich teuer sein, aber immerhin fast den gleichen Gebrauchswert wie unsere bewährten Verbrenner haben. Man muss nicht so riesige Akkupacks durch die Gegend fahren, was das Auto leichter und billiger macht, und die Akkus können Stromangebots-gesteuert außerhalb des Fahrzeugs geladen werden.
Hallo Stefan Haug.
Ich sehe gerade, hier wurde schon korrigiert. Wo ursprünglich stand, „Schreibt .. Herr Diehl“…
steht jetzt richtig, „Schreibt Herr Grunwald“
Da ich schon reagiert habe, will ich nun auch posten, was der Herr Diehl an anderer Stelle tatsächlich geschrieben hat.
Siehe hier:
Ich habe hier berichtet, dass wir seit über einem Jahr ein E-Auto auf dem Grundstück stehen haben, betankt von unserer eigenen PV Anlage auf dem Dach unseres Wohnhauses.
Was die Nutzung betrifft, unser Verbrenner war im letzten Jahr lediglich im Urlaub unterwegs, oder wenn mal Not am Mann war, und das E-Auto gerade unterwegs.
Schauen Sie mal was ich am 07. 01 um 18.15 Uhr geschrieben habe.
https://www.pv-magazine.de/2018/12/27/bitte-innehalten/#comments
Wir haben eine PV Anlage von 15,25 Kwp im Eigenverbrauchsstatus, Um der Lastkurve so nahe wie möglich zu kommen, auf Ost und Westdach installiert. Alles wird elektronisch aufgezeichnet, und im Flur unseres Wohnhauses hängt ein Display, an dem man erkennen kann, wann wird Strom aus dem Netz gezogen, und wann wird eingespeist.
Dazu gibt es weitere Möglichkeiten, z B einzusehen , was wurde in einem bestimmten Zeitraum an Überschuss eingespeist.
Bis zum heutigen 07.01. sind es 20 Kwh , die ins Netz eingespeist wurden, weil wir sie tagsüber nicht verbrauchen konnten. Und das obwohl das E-Auto schon mal vollgetankt wurde. Von wegen im Winter kommt nix. Heute dem 07.01. hatten wir bei mittleren Bewölkung ( keine Sonne zu sehen ) so ab 10. 30 Uhr nach Deckung des Eigenbedarfs, Überschusseinspeisung zwischen 0,4xx und 0,5xx Kwh auf dem Display. Zitat Ende.
Unterdessen wurde unser E-Auto in diesem Januar schon mindestens zweimal vom eigenen Dach vollgetankt, etwa 250 Km Reichweite im Winter. Von wegen im Winter kommt nix.
Unsere Eigenverbrauchanlage mit 15,25 Kwp hat bis heute dem 29.01 81 Kwh ins Netz abgegeben, die wir trotz des E-Autos nicht selbst nutzen konnten.
E-Autos verfügen im Durchschnitt inzwischen über ca. 200 km ECHTE Reichweite, die neuen Typen über deutlich mehr. Wir sollten auf der Basis heutiger technischer Werte diskutieren, nicht auf der von vorgestern. Ist aber bezeichnend, dass wir das auch hier schon wieder von den Gegnern von E-Mobilität einfordern müssen. E-Autos sind sicher nicht DIE Lösung, aber ein wichtiger Baustein für eine echte Energiewende. Vor allem, wenn diese smart verbunden werden und ihre Batterien regelbarer Teil des Lastenmanagements werden.
Her Haug Fakt ist das auch die von ihnen angesprochen neuen E-Autos nur von ca. einem Prozent der PKW-Käufer in der EU gekauft werden. Diese Realität zu leugnen macht nicht viel Sinn und ändert auch nichts am Verhalten der großen Mehrzahl PKW-Käufer.
Nicole sagt:
Wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt, merkt man sehr wohl, wie in den Köpfen der meisten die böse Energiewende nur die Taschen anderer füllt und den eigenen Strompreis hochtreibt. Das IST kein Zufall, dass keiner eine Reform des EEG anpackt, dass es nur noch ein Schatten des ursprünglichen Zweckes darstellt. Die Komplexität des Preissystems sorgt dafür, dass in den Medien entsprechend berichtet wird.
@ Nicole.
Genau so ist es, besonders die EEG Umlage ist seit 2010 nur noch ein Schatten von dem was sie ursprünglich abdecken sollte, nämlich die Vergütungen der EEG Anlagenbetreiber.
Die Umlage hat sich seit 2010 Verfünffacht, während die damit abzudeckenden Vergütungen sich „NUR“ verdoppelt haben.
Der Ex-Chef vom Fraunhofer Institut nennt es im folgenden Video größte Schweinerei der Stromwirtschaft.
Siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Diese „Schweinerei“ sieht in der Praxis wie folgt aus.
Seit 2010 besteht die EEG Umlage aus der Differenz zwischen Börsenpreisen und EEG Vergütungen. Das heißt, je billiger sich die Versorger auf Grund sinkender Börsenpreise Strom beschaffen können, desto höhere Umlage müssen die Verbraucher bezahlen.
Alleine dieses Paradoxon sollte doch schon zum Nachdenken anrege.,Kommt aber leider nur bei denen an, die sich damit beschäftigen, und nicht bei denen, die aus den einschlägigen Medien informiert werden .
Um abschließend aufs Thema zurückzukommen. Wir haben nicht nur die Komplexität der Energiewende unterschätzt, sondern viel mehr nicht bedacht, dass nicht alle Akteure das gleiche Ziel anstreben.
Lobbyisten haben aus der Kugel Eis vom Trittin, eine monetäre Spielwiese der konventionellen Stromwirtschaft gezaubert, und die einschlägigen Medien schlachten es aus, zum Nachteil der Energiewende.
Herr Diehl , ihre Gegenüberstellung der gezahlten Einspeisevergütungen mit der EEG-Umlage ist doch ein Vergleich von „Äpfel mit Birnen“ da zu keiner Zeit die vollen Einspeisevergütungen auf die Endverbraucher umgelegt wurden, sondern seit das EGG im Jahr 2000 eingeführt wurde, waren immer nur die Mehrkosten des über das EEG geförderten Stroms zum Marktwert von konventionell erzeugten Stroms umzulegen. Durch den sehr starken Ausbau seit 2009 , der damals noch sehr teuren PV , die im Jahr 2013 im Schnitt noch mit mehr als 31 Cent vergütet wurde, ist die durchschnittliche Vergütung für eine geförderte KWH aber sehr stark angestiegen , und die Differenz zum Marktwert hat sich mehr als verdoppelt . Und Fakt ist auch nach dem die Überförderung von PV so stark abgebaut wurde , das der Zubau 2014 wieder unter die Obergrenze für den Zubau-Korridor aus § 49 fiel , ist die EEG-Umlage seit 2014 nur noch unwesentlich gestiegen ( 2014 betrug die Umlage 6,240 und jetzt beträgt sie 6,405 Cent pro kwh , Quelle https://www.netztransparenz.de/EEG/EEG-Umlagen-Uebersicht )
@ Klaus Grün
Mal davon abgesehen, dass das nicht meine Gegenüberstellung, sondern die des Ex Chef vom Fraunhofer Institut ist.
Dem habe ich Ihren „Pseudonymen“, an anderer Stelle, wo Wort genau der gleiche Text verwendet wurde, widersprochen.
Herr Diehl ,
auch dadurch wird dieser „Äpfel-Birnen-Vergleich“ nicht richtiger und ihre Bemerkung ändert auch nichts an der von mir angesprochenen Tatsache dass sich die Differenz zwischen der durchschnittliche Vergütung für eine geförderte KWH und dem Marktwert des über das EEG geförderten Stroms in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt hat durch den starken Ausbau der damals noch sehr teuren PV , die im Jahr 2013 im Schnitt noch mit mehr als 31 Cent pro kwh vergütet wurde. Und ihre „Anmerkung“ ändert auch nichts an der Tatsache das die EEG-Umlage seit 2014 nur noch unwesentlich gestiegen ist von 6,240 auf aktuell 6,405 Cent pro kwh , nachdem nach dem die Überförderung von PV so stark abgebaut wurde , das der Zubau 2014 wieder unter die Obergrenze für den Zubau-Korridor aus § 49 fiel. Aber Fakten scheinen nicht ihre Sache zu sein
guten Tag,
ich möchte noch auf ein paar weitere wesentlicher Fakten hinweisen. Der deutsche Stromsektor ist seit 1999 reguliert. Netz, Vertrieb und Erzeugung haben unterschiedliche Marktrollen. Deren Komplexität im Kontext mit der Energiewende wird völlig übersehen. Zum Thema EEG finde ich es schön, dass Eigenheimbesitzer eine PV Anlage betreiben können und auch noch die Mittel haben für ein E Mobil. Tatsache ist, dass der kleine Mann im Mietshaus die volle EEG Umlage trägt, während Industrie und betuchte Bürger den Rahm abschöpfen. Hinzu kommen tausende Freistellungen bzw Vergünstigungen für energieintensive Unternehmen und clevere Trittbrettfahrer. Darin liegt eine völlige Perversion des Systems. Jetzt kommt auch noch die Digitalisierung der Energiewende mit ihren Smart Metern. Und damit alles was mit IT Sicherheit und weiteren komplexen Systemen daher kommt. Auf die Risiken im Bereich der IT Sicherheit kann ich nur am Rande hinweisen. Mit einem hat der Autor recht. Die Komplexität wird unterschätzt. Jetzt kommt auch noch der Kohle Ausstieg. Ich wette die Zeche zahlen wieder die Kleinen in den Mietshäusern. Das ist nicht komplex, sondern politisch gewollt.
Um keine Missverständnisse zu schüren. Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist sinnvoll. Aber ich befürchte dass das System nicht leisten kann. Wer noch nicht genug hat kann sich ja noch über der Irrsinn in Irsching informieren. Spätestens dann kann man Kopfschmerztabletten einnehmen und sich ein anderes Hobby suchen.
MfG
Sven Scherer
Sie haben recht schon der Ansatz im EEG das nicht der Staat die Kosten für die Förderung von EE übernimmt sondern die Kosten auf die Endverbraucher umlegt, ober Großverbraucher aus der Industrie weit gehend davon befreit war keine sonderlich gute Idee. Das man dann auch noch vorlog das würde eine Durchschnittliche Familie nicht mehr als ein „Bällchen Eis im Monat Kosten“ war an Verlogenheit kaum zu überbieten. Zumindest da hat die Kohlekommission jetzt mit Rückdeckung aus der Politik versprochen, das die Kosten für den Kohleausstieg diesmal nicht zu Lasten der Strompriese gehen soll wie im EEG , sondern der Staat die Kosten übernimmt.
Der Vorwurf, dass die Belastung von Mietern politisch gewollt sei, trifft nicht genau. Politisch gewollt ist
1. Schonung der alten Energieversorger vor den Folgen der Energiewende
2. Verhinderung einer starken Verteuerung des Stroms
3. Die Versorgungssicherheit darf nicht beeinträchtigt werden
4. Der Staatshaushalt darf nicht belastet werden
5. Unwille, den Befürwortern der Energiewende Recht zu geben.
Das ganze soll noch gut aussehen, so dass Lippenbekenntnisse der Normalfall sind, bei denen hohe Ziele gesetzt werden, die dann kleinlaut gestrichen werde, wenn es zu spät ist, sie noch zu erreichen.
Bei den Mietern ist es am einfachsten, ihnen zu verwehren von möglichen Vorteilen der Energiewende (Versorgung mit dezentral erzeugtem Strom) zu profitieren.
Da Strom ein Element der Daseinsvorsorge ist, wäre es konsequent, ALLEN Strombeziehern die Selbstversorgung zu untersagen, wie dies auf anderen Gebieten, z.B. der Wasserversorgung, auch üblich (und sinnvoll) ist. Da ist die Politik leider wenig konsequent, weil die notwendigen Erklärungen etwas komplexeres Denken erfordern. Die andere denkbare Alternative, die Selbstversorgung für alle frei zu geben, hätte den Nachteil, dass diejenigen, die davon nicht profitieren können, höhere Kosten haben, es hätte also auf einem Gebiet, das in unserem Wohlfahrtsstaat als Element der Daseinsvorsorge angesehen wird, eine Entsolidarisierung zur Folge. Ich hielte das für einen unerwünschten Effekt, weshalb ich es für besser halte, wenn die Selbstversorgung allenfalls dann erlaubt wird, wenn es eine vollständige ist, d.h. gar keine Verbindung zum Netz besteht.
Da die beiden Ziele „Verhinderung einer starken Verteuerung des Stroms“ und „Der Staatshaushalt darf nicht belastet werden“ nicht so recht zusammen passen , hat man den Bürgern dann mit solch dummen Sprüchen wie die EEG-Umlage kostet eine Durchschnittsfamilie nicht mehr als „ein Bällchen Eis im Monat“ Sand in die Augen streuen wollen . Es wäre sich sinnvoller gewesen wenn man diese Kosten für die Förderung von EE über den Staatshaushalt gemacht hätte statt diesem dummen Konstrukt EEG-Umlage , auf die der Staat dann sogar noch Mehrwertsteuer erhebt . Aber hieraus hat die Kohlekommission gelernt und vorgeschlagen, das der Staat die Kosten für den Kohleausstieg übernimmt und man nicht die ohnehin schon sehr hohen Strompreise in Deutschland noch weiter in die Höhe , die für Endverbraucher in Deutschland mehr als 40 % höher sind als im Schnitt der EU
Sven Scherer sagt:
Zum Thema EEG finde ich es schön, dass Eigenheimbesitzer eine PV Anlage betreiben können und auch noch die Mittel haben für ein E Mobil. Tatsache ist, dass der kleine Mann im Mietshaus die volle EEG Umlage trägt, während Industrie und betuchte Bürger den Rahm abschöpfen.
@ Sven
Wenn Sie schon die EEG Umlage in Ihre kritische Betrachtung mit einbeziehen sollten Sie auch wissen, wie die zu Stande kommt, und dass die in der Tat viel zu hoch ist.
Seit 2010 der EEG Neuordnung besteht die EEG Umlage aus der Differenz zwischen Börsenpreisen, sprich Strom Beschaffungskosten für die Versorger, und den Vergütungen für die EE Anlagenbetreiber.
Im Klartext heißt das, wenn die Börsenpreise sinken, und die Versorger sich dadurch billiger Strom beschaffen können, muss u.a. der kleine Mann im Mietshaus deswegen höhere Umlage bezahlen.
Dieser Anteil – Infolge sinkender Börsenpreise – in der Umlage führt auf dem EEG Konto jährlich zu Milliarden Überschüssen, weil es dafür auf dem Konto keine Ausgaben gibt.
Siehe hier:
https://www.pv-magazine.de/2018/03/08/eeg-konto-mit-knapp-fuenf-milliarden-euro-ueberschuss/
Und dazu kommt noch, dass „Ihr kleiner Mann“ im Mietshaus, für die Milliarden Ansammlung noch Millionen Strafzinsen zahlen muss.
Siehe hier.
http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/oekostrom-umlage-stromkunden-zahlen-strafzinsen-fuer-netzbetreiber-a-1158290.html
Stromkunden müssen jetzt auch Strafzinsen für Netzbetreiber zahlen
Deutschlands Stromkunden müssen neben der Energiewende neuerdings auch Strafzinsen auf die milliardenschwere Ökostrom-Umlage finanzieren. Nach einer Übersicht der vier Netzbetreiber flossen dafür allein bis Juni rund 820 000 Euro ab. Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“ (Samstag) darüber berichtet. Zitat Ende.
Strafzinsen für Milliarden, um die die EEG Umlage zu hoch ist, die auf dem EEG Konto gar nicht erst eingehen müssten. Denn für eine Pufferzone haben wir da zusätzlich eine Liquiditätsreserve. Für 2019, sind das zusätzlich 1,4 Milliarden, die aber seit 2014 auch nicht mehr in Anspruch genommen werden musste.
Sie sehen, es ist komplex und verworren, wenn man die Dunkelkammer der Strompreisgestaltung, und die Kosten der Energiewende bei Lichte betrachtet.
Soll offensichtlich nicht gerade für jeden normalsterblichen durchschaubar sein.
Deshalb werden jetzt auch gleich wieder die Hüter dieser Dunkelkammer, hier auf den Plan treten und dem Diehl Verschwörungstheorien vorwerfen, was anderes fällt ihnen dazu nämlich nicht ein.
Aber Sie können ja selbst mal an Hand von Daten und Fakten recherchieren zu dem was ich geschrieben habe.
Herr Diehl , die Börsenpreise waren aber 2010 , 2011 und 2012 höher als 2009 und sind es auch seit 2018 wieder ( Quelle https://www.energy-charts.de/price_avg_de.htm?price=nominal&period=annual&year=all ). Die Überschüsse auf dem EEG-Konto sind auch nicht Folge sinkender Börsenpreise, wie sie hier in den Raum stellen , sonst hätte es ja 2018 keine Überschüsse geben können ,weil 2018 die Börsenpreise den höchsten Stand seit 2012 erreichten und auch höher als 2009 waren. Es würde sie aber wohl überfordern ihnen jetzt die Berechnungen zur Ermittlung der EEG-Umlage im Detail zu erklären, da Zahlen und Fakten nicht so ihre Sache zu sein scheinen. Die Überschüsse auf dem EEG-Konto gehen im übrigen in die Berechnung der EGG-Umlage fürs Folgejahr ein , und hatten bei der Ermittlung der Umlage für 2019 einen senkenden Effekt von 1,0235 Cent ( Quelle https://www.netztransparenz.de/EEG/EEG-Umlagen-Uebersicht/EEG-Umlage-2019 Seite 14 ) . Da das EEG-Konto seit 2014 nicht mehr im Minus war könnte es Sinn machen die Liquiditätsreserve zu streichen, die bei der Berechnung der Umlage für 2019 zu einer um 0,423 Cent höheren Umlage führte. Dazu müsste aber die Bundesregierung mit Zustimmung des Bundestags die „Ausgleichsmechanismusverordnung“ ändern , durch die die Ermittlung der Umlage geregelt wird .
Die Diskussion der E-Mobilität vs. Verbrenner-„Steh“-zeuge (anstatt Fahr-zeuge) verliert schlagartig an Schärfe, wenn man einmal minimal selbstkritisch sein Nutzungsprofil und -anforderungen ein klein wenig anpasst:
Wie schon in mehreren Kommentaren erwähnt, haben über 80% der Pkw-Nutzer einen Aktionsradius von max. 70 km am Tag. Da kommt man mit einem E-Auto auch im Winter noch gut zurecht.
Die wenigen Male die man dann dringend von Karlsruhe zur Erbtante nach Rostock fahren müsste, kann man leicht mit einem Mietwagen mit Dieselmotor bewältigen (und vielleicht sogar komfortabler, weil man sich ein größeres Modell gönnt).
Wer diesen Ansatz zugrunde legt, hat schon fast keine Diskussion mehr.
Viel interessanter als der Individualverkehr ist für E-Mobilität aber die kommerzielle Kurzstrecke in Ballungsräumen!!!
Dort wo ein Verbrenner im Stop-And-Go nie richtig auf Betriebstemperatur kommt und im ungünstigsten Modus läuft. Beispiele: Paketzusteller, Altenpflegedienste, kommunale Fuhrparks etc etc etc, Millionen von Fahrzeugen in Deutschland, von denen die wenigsten mehr als 70 km am Tag zurücklegen! Hier ist der E-Motor in kleinen Pkw unschlagbar!
Im Gegensatz dazu bleibt es energetisch ziemlich unsinnig 600km oder noch mehr 1,2 Tonnen Batterie plus Blech und Aufbau plus Zuladung durch die Gegend zu fahren, um einen fleischlichen Organismus namens Mensch von 85 kg von A nach B zu transportieren. Hier bleibt der Diesel unschlagbar! Oder selbstverständlich ÖNV o ÖFV.
Also: Ein Perspektivwechsel hilft, die Reibung zu reduzieren und wenn wir erst einmal 10 Mio E-Fahrzeuge für o.a. Dienste im Einsatz haben (von derzeit insges. 42 Mio. Pkw in De / KBA 2018), dann kann man sich als Privatmann immer noch überlegen, ob die Anschaffung eines teuren E-Autos Sinn macht. (Zur Einordnung: Derzeit sind gerade einmal ca. 110.000 +/- sog. Vollstromer in De. zugelassen).
@ J. Beigel.: Offensichtlich sind aktuell fast 99 % aller PKW-Fahrer in der EU anderer Ansicht als sie. Das liegt aber auch an den derzeit noch sehr hohen Preisen für die von ihnen angesprochen Elektroautos für den Kurzstreckenverkehr. Norwegen mit seinen sehr hohen Subventionen für Elektroautos, die dazu führen das der e-Golf dort weniger kostet als der günstigste Benzin-Golf, zeigt aber dass dann ungefähr ein Viertel der PKW-Käufer sich so ein Fahrzeug als Zweitwagen anschaffen. Wobei man aber auch sehen muss, der Norwegische Staat finanziert diese Subventionen mit dem Export von Öl und Gas aus der Nordsee.
PS: noch eine Anmerkung es ist zwar richtig das , fast 80% der Pkw-Nutzer einen durchschnittlichen Aktionsradius von nicht mehr als 70 km am Tag, haben aber mehr als 90 % davon fährt im Jahr mehrfach auch deutlich weitere Strecken.
J. Beigel sagt.
Die Diskussion der E-Mobilität vs. Verbrenner-„Steh“-zeuge (anstatt Fahr-zeuge) verliert schlagartig an Schärfe, wenn man einmal minimal selbstkritisch sein Nutzungsprofil und -anforderungen ein klein wenig anpasst:
@ J. Beigel
Voll auf den Punkt gebracht..
Als Besitzer eines E-Autos ZOE von Renault mit, im Winter etwa 220 Km Reichweite, kann ich alles bestätigen was Sie geschrieben haben..
https://www.google.com/search?client=firefox-b&q=zoe
Was die Zulassungszahlen betrifft, die werden in nicht allzu langer Zeit für E-Autos schlagartig ansteigen.
Ich war 40 Jahre bei Opel, und fahre seitdem immer Opel. Ein E-Auto konnte ich als ehemaliger Werksangehöriger von Opel seither nicht bekommen , Wie man hört, soll in Kürze der Corsa als
E-Auto kommen. Genau das, worauf schon viele warten , . Das entnehme ich aus Gesprächen mit Interessenten, die mich ansprechen, wenn ich lautlos auf öffentlichen Parkplätzen anschwebe, oder an Tanksäulen an Supermärkten, wo der ZOE während des Einkaufens etwa 25 bis 30 Km Reichweite kostenlos aufnimmt. Ansonsten hängt der bei jedem Sonnenstrahl, an unserer eigenen PV Anlage.
Einen weiteren Zulassungsschub wird es geben, wenn die PV Selbstversorger vermehrt dahinter kommen, dass man mit einem E-Auto seinen Eigenbedarf erhöhen, oder gar als Speicher nutzen kann..
Die Situation erinnert mich an den Anfang der Neunziger Jahre, als ich meine erste PV Anlage aufs Dach schraubte,das galt damals als Hobby für Grüne Spinner. Die Neugier, vermischt mit Skepsis, war damals ähnlich, wie bei den E-Autos. Heute gibt es in unserem Wohngebiet keine Straße wo nicht PV Anlagen auf dem Dach sind.
Korrektur:
Laut KBA Januar 2018: 46,x Mio Fahrzeuge zugelasen, davon 0,053 861 Mio. Elektro-Fahrzeuge.
https://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Bestand/jährlich/2018_b_barometer.html?nn=2084378
Die Zahlen für Jan. 2019 habe ich in der Kürze nicht gefunden.
@ J. Beigel.:
Die Bestandszahlen Zahlen für Jan. 2019 sind noch nicht veröffentlicht . Aber die Zulassungszahlen vom Dezember 2018 , insgesamt wurden im Jahr 2018 36.062 Elektro-Pkw neu zugelassen , das war rund 1 % der Zulassungen für Pkw im Jahr 2019. Der Anteil benzinbetriebener Pkw lag mit 62,4 Prozent über dem Vorjahresniveau (57,7 %); der Anteil dieselbetriebener Pkw wies in der Jahresbilanz 32,3 Prozent (Vorjahr: 38,8 %) aus.Ein Anteil von 3,8 Prozent entfiel auf Fahrzeuge mit Hybridantrieb (130.258/+53,8 %), darunter die Plug-in-Hybride (31.442/+6,8 %) mit einen Anteil von 0,9 Prozent. https://www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/Fahrzeugzulassungen/pm01_2019_n_12_18_pm_komplett.html
„Wir haben lange Zeit gedacht, dass es genügt, die Atom- und Kohlekraftwerke durch erneuerbare Energien und die Benzin- und Dieselfahrzeuge durch Elektroautos zu ersetzen, und alles andere bleibt wie es ist. Alte Technik raus, neue Technik rein – so einfach funktioniert das aber nicht. Wir haben die Komplexität der Energiewende massiv unterschätzt!“
Ist das so? Und wer ist den „Wir“. Etwa so wie „Wir schaffen das“ von Fr. Merkel?! Also die ich kenne, und dazu gehören viele Installateure, also Fachleute, und ich selber habe nicht angenommen, daß man bsp. 100GW permanenter Erzeugungsleistung aus Kohle, Gas und Atom einfach durch WEA und PV ersetzen kann – allein wegen der Betriebszeiten. Wer war denn so naiv, doch nicht der hier interviewte Professor? Sag mir einer, das dem nicht so ist. Oder die Philosophie überwiegt hier, dann kann man es nachvollziehen wie bei anderen Berufsständen, ja.
Herr Habeck hat es ja letztes Jahr in der Welt getextet: Die Windkraft hat das Potential, Deutschand zu spalten. Recht hat er.
Im übrigen lese ich gerade in der ElPais, das Spanien die 7 Atomraftwerke schleichend bis 2035 abschalten will, el cierre paulatino, ganz anders als hierzulande.
Saludos cordiales.
@Micha : zu ihre letzten Bemerkung „das Spanien die 7 Atomraftwerke schleichend bis 2035 abschalten will, el cierre paulatino, ganz anders als hierzulande“ bis dahin ist das letzte deutsche AKW schon 13 Jahre außer Betrieb. Und das wird wohl auch ohne große Probleme gehen.
Micha sagt.
Wir haben die Komplexität der Energiewende massiv unterschätzt!“
Ist das so? Und wer ist den „Wir“
@Micha.
In meiner Regionalzeitung, beginnt heute ein Kommentar mit der Überschrift „Die fünfte Gewalt“
Die fünfte Gewalt hat einen Namen, und der heißt Lobbyismus. Dabei geht es um Regeln, die sich die EU gegeben hat, um Lobbyismus transparenter zu machen.
Regeln die in den EU Länder umgesetzt werden sollen, aber dort – wenn überhaupt – nur sehr zaghaft angegangen werden. Bei uns sind es eher die Medien, die für etwas Transparenz sorgen.
Siehe hier.https://de.wikipedia.org/wiki/Externe_Mitarbeiter_in_deutschen_Bundesministerien
Diese fünfte Gewalt, ist nicht nur der Grund für den größten Teil der Komplexität bei der Energiewende als solche, sondern auch ein wesentlicher Grund dafür, dass der Prozess Energiewende massiv unterschätzt wurde.
Es würde zu weit führen, wenn ich die nicht vorhersehbaren Bremsvorgänge, alle einzeln aufzählen wollte.
Ein wesentlicher Punkt der Komplexität spiegelt sich im Folgenden.
https://www.pv-magazine.de/2018/06/14/ist-dem-wortlaut-des-eeg-noch-zu-trauen/
Ist dem Wortlaut des EEG noch zu trauen?
Und wer sind „Wir“ die unterschätzt haben.???
Da stehen natürlich die Politiker, die Urheber der Energiewende im Vordergrund, wenn es um Unterschätzung geht.
Eine viel benutzte Galionsfigur, der Unterschätzung, ist dabei der Jürgen Trittin mit seiner Kugel Eis geworden, die er mal als Mehrkosten für die Energiewende propagiert hatte.
Zur Galionsfigur im negativen Sinn geworden, durch die „Fünfte Gewalt“ Denn woher sollte der Trittin zum Zeitpunkt seiner Einschätzung wissen, was Lobbyisten im Verlauf mit dem damaligen Gesetz anstellen.
Der Ex Chef vom Fraunhofer Institut nennt es im folgende Video, größte Schweinerei der Energiewirtschaft, über das niemand reden will.
Siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben, die Energiewende findet leider auf der Basis eines „Kalten Krieges“ statt, und die „Fünfte Gewalt“ kämpft auf der Seite der Altgedienten.
Der Hauptgrund dafür, dass die Komplexität der Energiewende unterschätzt wurde.
Ich habe in den Neunzigerjahren Vorträge, vom leider allzu früh verstorbenen Hermann Scheer besucht. Dessen Worte waren bei jeder Gelegenheit, wenn die Energiewende gelingen soll, muss sie von ganz unten kommen. Genau das ist geschehen, und geschieht weiterhin, trotz hausgemachter Komplexität. Die Akteure vor Ort ganz unten werden es bestätigen können.
Und nun zu Ihrer eigenen Einschätzung wo Sie sagen.
Zitat micha:
Also die ich kenne, und dazu gehören viele Installateure, also Fachleute, und ich selber habe nicht angenommen, daß man bsp. 100GW permanenter Erzeugungsleistung aus Kohle, Gas und Atom einfach durch WEA und PV ersetzen kann – allein wegen der Betriebszeiten. Wer war denn so naiv, doch nicht der hier interviewte Professor? Sag mir einer, das dem nicht so ist. Oder die Philosophie überwiegt hier, dann kann man es nachvollziehen wie bei anderen Berufsständen, ja. Zitat Ende.
„Einfach“ ersetzen kann man die Konventionellen nicht, wenn Sie unter einfach verstehen, vom einen auf den anderen Tag abschalten.
Aber.. „kontinuierlich“.. wird doch gegenwärtig schon ersetzt . Nur im Sinne der öffentlichen Diskussionen weniger transparent, und leider zum finanziellen Nachteil der Energiewende.
Schauen Sie mal hier:
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Logistik ist der Schlüssel zur Energiewende
Konventionelle werden ersetzt in den Phasen, wo Strom am billigsten ist, mit anderen Worten , wenn Sonne und Wind keine Rechnung schicken. Womit auch gleich Ihre Frage nach den Betriebszeiten beantwortet wäre.
Wenn ich oben geschrieben habe leider zum finanziellen Nachteil der Energiewende dann deshalb, weil, die billigen Phasen während denen konventioneller Strom ersetzt wird, für die Verbraucher höhere EEG Umlage bedeutet, aber das ist schon wieder ein weiterer Punkt der Komplexität.
Lassen Sie das was ich geschrieben habe mal in Ruhe Revue passieren