Eine Gemeinschaft von Hausbesitzern, Gewerbebetrieben und öffentlichen Einrichtungen im französischen Dorf Prémian in der südlichen Provinz Okzitanien teilt sich den von einer Photovoltaik-Anlage erzeugten Solarstrom. Die Gemeinde fördert das Projekt zum Verbrauch des Solarstroms vor Ort. Die Transaktionen zwischen den Community-Mitgliedern seien dank einer speziellen Blockchain-Technologie betrugssicher und transparent. Das Projekt ist das erste seiner Art, behauptet sein Entwickler Sunchain – ein Spin-off des französischen Photovoltaik-Beratungsunternehmens Tecsol.
Nach pv magazine zur Verfügung gestellten Angaben des Unternehmens umfasst das Projekt eine 28 Kilowatt-Photovoltaik-Dachanlage auf einem Gebäude in der Gemeinde. Mit dem Solarstrom werden sechs lokale Verbraucher versorgt: ein Schulgebäude, eine Post, ein weiteres Gemeindegebäude, ein Kulturzentrum, ein Privathaus und eine Bäckerei, die alle ans Niederspannungsnetz angeschlossen sind.
Das wirtschaftliche Modell des Projekts basiert auf einer Investition der Gemeinde in Höhe von 52.000 Euro. Die sechs Verbraucher würden kostenlos mit Strom versorgt. Allerdings beteiligen sie sich an den Kosten des Anlagenbetriebs durch einen Mitgliedsbeitrag an eine dafür gegründete Gemeinschaft. Dieses Geld wird dann an die Gemeinde weiterleitet. Überschüssiger Solarstrom wird von der Gemeinde an den lokalen Anbieter von erneuerbaren Energien, Enercoop, zu einem Preis von vier Cent pro Kilowattstunde verkauft.
Vierstufiges System
Die Aufteilung des Stroms, der durch das öffentliche Stromnetz transportiert wird, erfolgt zu jedem Zeitpunkt nach den Regeln, die die Teilnehmer an dem Gemeinschaftsprojekt festgelegt haben. Die Daten über Verbrauch und Produktion werden auf einer von Sunchain entwickelten Blockchain-Plattform erfasst und zertifiziert.
Die Technologie funktioniert in vier Schritten: Die Leistungsdaten werden von intelligenten Zählern per Blockchain gesammelt; sie werden in der Blockchain erfasst und intelligente Verträge verteilen die Energie unter den Verbrauchern. Die Daten werden dem Verteilernetzbetreiber Enedis über eine gesicherte Schnittstelle mitgeteilt; und dieser berechnet den Verbrauchern den traditionellen Netzbezug abzüglich des ihm zugewiesenen Anteils an Solarstrom.
Diese tokenfreie Blockchain-Lösung, so das Unternehmen weiter, sei nicht an einen Mining-Prozess oder eine Kryptowährung gebunden und basiere auf der Open-Source-Plattform Hyperledger, die unter anderem von einem internationalen Konsortium aus IBM, Intel und Fujitsu entwickelt und gepflegt wird. Die speziell für die Versorgung mit erneuerbaren Energien entwickelte Anwendung selbst habe einen sehr niedrigen Stromverbrauch.
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