Auf der Abschlusskonferenz zu „grid-control“ gab es die übereinstimmende Meinung, dass der Ansatz einer automatisierten Vermeidung von Netzengpässen weiterverfolgt werden sollte. Ein Konsortium unter Führung von Netze BW hatte die Integration von erneuerbaren Stromerzeugern im südbadischen Freiamt getestet. „Der Lösungsansatz hat Potential und es lohnt sich, ihn weiterzuentwickeln“, so das Fazit der mehr als 100 Teilnehmer aus Wissenschaft, Industrie, Energiewirtschaft und Politik bei der Abschlussveranstaltung am Freitag.
Für den einjährigen Feldtest waren in Freiamt 30 Photovoltaik-Anlagen mit moderner Mess- und Steuertechnik ausgerüstet worden. Für den 4000 Einwohner-Ort sprach als Testgebiet sprach die hohe Erzeugung aus Wind- und Photovoltaik-Anlagen, die die Last stundenweise um das dreifache übertrifft. Ein zentraler Rechner mit intelligenten Algorithmen wirkte bei dem Projekt als automatisierte „Mini-Leitstelle“ für einen der beiden 20.000 Volt Stränge, an dem 30 Umspannstationen zudem intelligente Messtechnik erhielten, wie es weiter hieß. In das Gesamtkonzept seien auch drei Speicher in Haushalten und ein steuerbarer 120 Kilowattstunden Quartiersspeicher eingebunden gewesen. „Aufbauend auf einer stabilen Kommunikation zwischen den Komponenten funktionierte schließlich das automatische Zusammenspiel von Prosumern, Marktteilnehmern und dem Netzbetreiber“, erläuterte Projektleiterin Katharina Volk von Netze BW. Primär sei es dabei um die Vermeidung von Netzengpässen gegangen. Netze BW arbeitet bereits an einem Folgeprojekt.
Die Energiewende gehöre „längst zur DNA der EnBW“, erklärte Technikvorstand Hans-Josef Zimmer. Dies äußere sich auch im starken Engagement der Netztochter für intelligente Verteilnetze. Das Projekt erhielt auch Bundesförderung. Thomas Bareiß, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium erklärte: „‚Grid-control‘ zeigt, wie dabei die Förderung durch den Bund zielgerichtet und zukunftsweisend wirkt.“ Der Baden-Württembergische Umweltminister, Franz Untersteller, wünschte sich, dass daraus bald großflächig einsetzbare Technik werde. Auch mit Blick auf die zunehmende Verbreitung der Elektromobilität gelte es, die Verteilnetze fit zu machen, ergänzte Jan Peter Sasse von der Bundesnetzagentur.
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