China: Weniger Smog würde Photovoltaik-Erträge deutlich steigen lassen

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Smog gehört zu den größten Umwelt- und Gesundheitsproblemen Chinas. Abgase aus der Industrie, von Autos und Kohlenfeuerungen pusten besonders viel schädlichen Feinstaub, Russ, Schwefeldioxid und Stickoxide in die Luft. Dass der Smog auch die Erzeugung von Photovoltaik-Anlagen beeinträchtigt, liegt auf der Hand. Wie viel Solarstrom zusätzlich bereitstehen könnte, wenn es gelingt, die Luft rein zu machen, damit haben sich nun die Forscher der ETH Zürich auseinander gesetzt. Dabei haben sie berücksichtigt, dass China erste Maßnahmen ergriffen hat, um die Luftverschmutzung zu bekämpfen.

Dazu zählt auch die Investition in den Ausbau der Photovoltaik. Der Smog schmälert die Stromproduktion der installierten Photovoltaikanlagen erheblich, wie die Forscher in ihrer Studie schreiben. Sie ist jüngst in der Fachzeitschrift „Plos One“ erschienen. China könnte im Jahr 2040 mit den bereits installierten und bis dahin noch zu bauenden Photovoltaik-Anlagen jährlich zwischen 85 und 158 Terawattstunden Solarstrom zusätzlich erzeugen, wenn die Emissionen aus allen Sektoren bis dahin komplett eliminiert sind, so das Ergebnis der Klimaforscher um Mercè Labordena von der Gruppe für Klimaschutz und -anpassung der ETH Zürich. Allein die Mehrproduktion wäre damit größer mindestens ein Drittel größer als der heutige Strombedarf der Schweiz. Die chinesische Stromwirtschaft könnte bis zu 10,1 Milliarden US-Dollar mehr einnehmen durch die Solarstromerzeugung.

Nach dem Modell der Schweizer Wissenschaftler liegt die Sonneneinstrahlung durch die saubere Luft im landesweiten Durchschnitt um elf Prozent höher. Folglich würden sich auch die Erträge der Photovoltaik-Anlagen um etwa ein Zehntel erhöhen. Allerdings würde die Steigerung regional differieren. So würden in Peking nur Erhöhungen um acht Prozent erreicht, in den zentralchinesischen Provinzen wie Chongqing jedoch um 26 Prozent.

Die Forscher der ETH Zürich haben in ihrer Studie auch die Kosten für die Einführung von Best-Practice-Emissionsnormen in allen Wirtschaftssektoren berechnet. Das Ergebnis: Die Einnahmen aus der gesteigerten Photovoltaik-Erzeugung könnten 13 bis 17 Prozent der Kosten für strenge Luftreinhaltemaßnahmen decken, mit denen das Null-Emissionen-Ziel erreicht werde. Wäre die die Luft sauber, würden sich ihre Investitionen rascher bezahlt machen. Dadurch könnten mehr Mittel frei werden für den weiteren Ausbau der Photovoltaik, sagt Labordena. Derzeit wird die Photovoltaik am stärksten an der Ostküste Chinas ausgebaut. Die Investoren dort könnten also am meisten von besserer Luft profitieren. Zugleich könnte damit aber auch die Gesundheit der Menschen in den Ballungszentren im Osten verbessert werden.

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