Wenn das Energiesammelgesetz am Freitag vom Bundestag verabschiedet wird, dann wird damit nicht nur die Vergütung von Photovoltaik-Dachanlagen ab 40 Kilowatt sinken, sondern auch der Zuschlag für Mieterstromprojekte gekappt. „Die ohnehin schon unzureichenden Bedingungen für den Ausbau von Mieterstrom sollen weiter verschlechtert werden.” sagt Thomas Engelke, Teamleiter Energie und Bauen bei der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die Bundesregierung setze damit ein falsches Signal für die Energiewende in den Städten. Der Zuschuss für Mieterstrom soll ab Februar 2019 schrittweise um etwa 20 Prozent sinken. Und das obwohl sich das Mieterstromgesetz nach gut einem Jahr als ohnehin fast wirkungslos erwiesen hat, wie die Verbraucherschützer kritisieren.
Überdies handele die Bundesregierung damit gegen die Mehrheit der Bevölkerung. In einer im vzbv-Auftrag durchgeführten Umfrage von Hopp Marktforschung hätten 74 Prozent erklärt, sie würden gern Mieterstrom nutzen. 39 Prozent gaben dabei an, dass der Preisvorteil von mindestens zehn Prozent gegenüber dem Grundversorgungstarif der entscheidende Grund dafür sei. 35 Prozent erklärten, sie wollten einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Insgesamt ergab die Umfrage eine weiterhin bestehende hohe Zustimmung zur Energiewende. So hielten 85 Prozent dieses Ziel für richtig. Sie unterstützten dabei den Atomausstieg sowie langfristig den weitgehenden Verzicht auf fossile Brennstoffe. Das Tempo der Energiepolitik der Bundesregierung finden nur 23 Prozent angemessen. 63 Prozent der Befragten forderten dagegen eine schnelle Umsetzung der Energiewende in Deutschland.
Im Sommer vergangenen Jahres ist der Mieterstrom-Zuschlag gesetzlich eingeführt worden. Bislang sind nur eine sehr überschaubare Zahl an Projekten dafür bei der Bundesnetzagentur angemeldet worden.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Unsere Politiker in Berlin sind eine einzige Katastrophe.
Sehenden Auges steuern sie uns mit Vollgas an die Wand.
Altmeier ist absolut ein nach rückwärts gewandter Politiker, der total von der Industrie am Nasenring durch die Manege gezogen wird.
Frau Merkel ist auch nicht besser.
Sie lernen nichts aus diesem Hitzejahr, daß kein Regen mehr fällt ist offenbar nicht so schlimm, ein bisschen Wasser läuft ja immer noch in unseren Flüssen.
Wenn Mieterstrom für einige Mieter billiger ist als anderer Strom aus dem Netz, und die Vermieter auch noch ein wenig mitverdienen wollen, bedeutet das, dass der Netzstrom für die, die diese Möglichkeit nicht haben, teurer wird. Mieterstrommodelle stellen also eine Form der Entsolidarisierung der Stromverbraucher dar. Für besonders förderungswürdig halte ich das nicht. In meinen Augen würde es reichen, wenn Mieterstrom keine bürokratischen Steine in den Weg gelegt werden.
Die derzeitige Lösung ist aber das genaue Gegenteil von dem, was vernünftig wäre. Sie ist maximal bürokratisch, erzeugt Kosten, spart nichts. Da wäre es besser, der Immobilienbesitzer speist ins Netz, und der Mieter kauft dort. Jeder hat nur einen Vertragspartner und muss sich keine Gedanken machen, wie er Erzeugungsprofil der Mieterstromanlage mit dem Verbrauchsprofil der Mieter zur Deckung bringt. Im Normalfall wird dies durch Bezug von Netzstrom bzw. Einspeisung von Überschussproduktion geschehen. Wenn man aber beides mit Teilmengen ohnehin machen muss, dann wird es auf jeden Fall unbürokratischer, wenn man es gleich mit der gesamten Menge macht. Dann entfällt auch das Problem, dass der bezogene Teilstrom eigentlich besonders teuer gemacht werden müsste, und entsprechend der eingespeiste Überschussstrom besonders wenig wert ist, weil beides immer zu Zeiten anfällt, wenn der Strom im Netz ohnehin knapp bzw. im Überfluss vorhanden ist.
Technisch sinnvoll wird es erst wieder, wenn der nicht durch die PV-Anlage gedeckte Strombedarf durch eine KWK-Anlage geliefert wird, deren Abwärme dann im Haus sinnvoll eingesetzt werden kann. Diese Lösungen können auch wirtschaftlich sinnvoll sein und ökologisch, wenn der Brennstoff für die KWK-Anlage regenerativ erzeugt wird. Ohne Biokraftstoff bleibt immerhin noch die hohe Effizienz, die ein Vorteil gegenüber dem heutigen System mit einerseits Öl- oder Gasbrennern ist und andererseits Kohle- und Gaskraftwerken, die viel technischen Aufwand betreiben um ihre Abwärme ungenutzt in die Umwelt abzugeben. Wenn man es schafft, sich mit so einer Anlage ganz vom Netz abzukoppeln, hat man alle Freiheiten und hat noch etwas für die Umwelt getan.