Stellen Sie sich vor, es gibt es einen Modulhersteller, der seit elf Jahren in Deutschland produziert und derzeit nach eigenen Angaben seine Produktionskapazitäten auf etwa 200 Megawatt ausbaut, und fast keiner kennt ihn. „Das liegt vor allem an unseren Zielmärkten, denn die meisten Module haben wir bisher in Frankreich und den Beneluxländern verkauft“, sagt Walter Brotrück, Vertriebsleiter Deutschland von Soluxtec, im Gespräch mit pv magazine. Die Produktion des Herstellers befindet sich in Bitburg, also unweit der Grenze zu den genannten Ländern und auch zum Hauptsitz der Muttergesellschaft, der sich in Luxemburg befindet. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 70 Mitarbeiter.
Der weitere Aufbau der Kapazitäten soll in Kürze abgeschlossen sein. Dann will Soluxtec in Bitburg voll in die Produktion seines neuen überarbeiteten monokristallinen Solarmoduls „V2“ starten, für das der Hersteller jüngst einen Preis als innovativstes Produkt auf der Ausstellung „RE-energy“ in Warschau erhalten hat. Die Innovation an dem Modul ist die „besondere Ecke“, wie Brotrück es nennt. Damit habe das Modul einerseits eine Drainage, wodurch Wasser nahezu rückstandslos ablaufen könne, andererseits mache es die Module ohne zusätzliche Kunststoffecken für den Transport stapelbar. „Damit werden enorme Mengen an Müll vermieden“, sagt der Vertriebsleiter weiter.
Brotrück rechnet vor, wenn Module für eine 750 Kilowatt-Anlage geliefert würden seien das etwa 10.000 Kunststoff-Transportecken, die nicht gebraucht würden. „Weitere Veränderungen sind sicher auch vorhanden, aber ich denke diese Innovation ist eine der konkurrenzlosen Besonderheiten, mit welcher wir auch im deutschen Markt nun punkten werden“, so Brotrück weiter. Jedes Modul sei so auch mit einem MC4-Stecker ausgestattet.
Soluxtec vertreibt sein neues Modul „V2“ offiziell seit September. Es ist in verschieden Varianten erhältlich mit einer Leistung zwischen 290 und 315 Wattpeak. Das Unternehmen will nun auch stärker in Deutschland Fuß fassen und baut daher den Vertrieb hierzulande aus. Generell setze Soluxtec zumeist auf den Vertrieb über den Großhandel, bei Großprojekten aber auch direkt mit den Installationsbetrieben, sagt Brotrück. Neben Frankreich und den Benelux-Ländern sei der Hersteller auch in der Türkei und den Maghreb-Staaten sowie Brasilien aktiv. Neben kristallinen Solarmodulen verschiedener Technologien gehört der Hersteller auch zu jenen, die noch rahmenlose Module produziert.
Das Unternehmen versuche dabei, große Lagerbestände zu vermeiden. Seit September – als die EU-Kommission sich für das Auslaufen der Mindestimportpreise für chinesische Solarmodule und -zellen entschied – hätten sich die Marktbedingungen spürbar verändert. Die Preise für Solarmodule seien um 10 bis 15 Prozent gesunken. Zugleich seien aber auch die Zellpreise in ähnlichem Rahmen gefallen, so dass Soluxtec noch kostendeckend produzieren könne. Die Produktion ist Brotrück zufolge in den vergangenen Jahren jeweils gut ausgelastet gewesen. „Mit der neuerlichen Kapazitätserweiterung müssten nun aber auch neue Aufträge generiert werden“, so der Vertriebsleiter. Wenn es nach ihm geht, sollen viele auf Deutschland kommen und damit Soluxtec auch hierzulande ein bekannter Name werden.
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