Im März unterzeichneten der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman bin Abdul Aziz und der japanische Softbank-Gründer Masayoshi Son eine Absichtserklärung über ein 200 Milliarden US-Dollar schweres 200 Gigawatt-Photovoltaik-Projekt in Saudi-Arabien unterzeichnet. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ vom Sonntag sollen diese Pläne nun auf Eis gelegt worden sein. Die Zeitung stützt ihre Behauptung auf nicht-namentlich genannte Regierungsvertreter in Saudi-Arabien. Derzeit arbeite niemand aktiv an diesem Projekt. Stattdessen, so die Offiziellen weiter, arbeite Saudi-Arabien an einer neuen, „praktikableren“ Strategie für erneuerbare Energien, die voraussichtlich noch im Oktober veröffentlicht werde.
Bei einem Treffen in New York im März hatte Son erklärt, dass bei dem Megaprojekt zusätzlich zu Photovoltaik-Systemen auch in Equipment-Herstellung und Batteriespeicher investiert werden soll. Bis zu 100.000 Jobs würden potenziell geschaffen und 40 Milliarden US-Dollar an Stromkosten eingespart. Ursprünglich beabsichtigte die Softbank die Finanzierung über seinen Vision Fonds abzuwickeln. Unterstützung sollte es dabei von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie mehreren Konzernen, darunter Apple, Sharp und Foxconn erhalten. In der ersten Phase sollten zunächst binnen weit Jahren 7,2 Gigawatt Photovoltaik-Kapazität für eine Milliarde US-Dollar installiert werden.
Ebenfalls im März stellte Bloomberg NEF den ambitionierten Plan bereits in Frage. „Es ist eine Absichtserklärung, die nicht viel bedeutet. Saudi-Arabien hat eine lange Geschichte von Ankündigungen großer Zahlen und diese unterliegen üblicherweise substanziellen Revisionen“, sagte Bloomberg-NEF-Leiterin für Photovoltaik, Jenny Chase, pv magazine. Sie ergänzte: „Die erste Phase von 7,2 Gigawatt ist die interessantere Zahl, die man im Auge behalten sollte – sie ist groß, aber in der vorgesehenen Zeit machbar. Das bedeutet, dass prinzipiell die Softbank einen sehr großen Hunger auf Investitionen hat und Saudi-Arabien einen wachsenden Energiebedarf – das zeigt sich auch an den AKW-Ankündigungen von 16 Reaktoren in den nächsten 25 Jahren.“
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