The Mobility House macht Porto Santo CO2-frei

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Die erste Etappe des Projekts „Nachhaltiges Porto Santo – Smart Fossil Free Island“ ist abgeschlossen. Auf der zu Portugal gehörenden Urlaubsinsel nahe Madeira testet und entwickelt The Mobility House (TMH) derzeit seine Technologie für das Zusammenspiel von sauberer Energieerzeugung und -verbrauch, wie das Münchner Unternehmen am Dienstag mitteilte. In der ersten Phase des Projekts sind eine Photovoltaik-Anlage mit zwei Megawatt-Leistung, Windkraftanlagen mit 1,1 Megawatt-Leistung, ein stationäres Speichersystem mit 121 Kilowattstunden Kapazität und 40 Ladesäulen für Elektrofahrzeuge installiert worden.

Im Februar hatte TMH das Projekt gemeinsam mit Renault und dem lokalen Energieversorger Empresa de Electricidade da Madeira (EEM) gestartet. Der französische Autokonzern liefert bei dem Projekt neben Elektroautos auch ausgediente, also Second-life-Batteriespeichersysteme aus seinen Elektrofahrzeugen, die dann als stationärer Speicher dienen und das Stromnetz von EEM stützen. Mittels uni- und bidirektionalen Ladesäulen soll über die von TMH entwickelte Software zudem ein zielgerichtetes Be- und Entladen der Elektrofahrzeuge stattfinden und somit Vehicle-to-Grid-Anwendungen ermöglicht werden, wie es weiter hieß.

Anfang Juni seinen die ersten 20 Elektroautos von Renault an öffentliche Einrichtungen, private Unternehmen und Bewohner der Insel übergeben worden. Damit werde das Konzept nun im Alltag getestet. Um möglichst viele Erfahrungen zu sammeln, wechselten die Elektroautos alle zwei Monate ihre Besitzer, hieß es weiter. Die 40 Ladestationen seien mit einem TMH-Controller ausgestattet, um das intelligente Laden zu ermöglichen. Das Münchner Unternehmen könne dies aus der Ferne steuern und überwachen. „Durch gesteuerte und überwachte Ladevorgänge kann in Echtzeit auf die Anforderungen von EEM an mehr oder weniger Nachfrage reagiert werden, wodurch ein kostengünstigeres und stabilisierteres Stromnetz gewährleistet wird“, erklärte Thomas Raffeiner, Geschäftsführer von TMH. Das Münchner Unternehmen will mit dem Pilotprojekt zudem zeigen, dass sich auf diese Weise ein kostenintensiver Netzausbau vermeiden lässt. Das Konzept lasse sich dabei nicht nur auf andere Inseln, sondern auch auf Städte, Stadien, Flughäfen und andere Orte übertragen.

Im Gespräch mit pv magazine erklärte Raffeiner kürzlich auch die weiteren Pläne für Porto Santo. Bis 2022 sollen demnach insgesamt 200 unidirektionale und 450 bidirektionale Ladesäulen auf der Insel installiert werden. Gut 1000 Elektrofahrzeuge sollen dann auf der Insel unterwegs sein. Zunächst sei im kommenden Jahr aber die Erhöhung auf 200 Elektroautos als Zwischenschritt geplant. Die Speicherkapazität wird dem TMH-Geschäftsführer zufolge auf bis zu 9,5 Megawatt auf der Insel ausgebaut, wobei die stationären Second-life-Batteriespeicher auch durch die rollenden Speicher, also die Batterien in den Elektrofahrzeugen, ergänzt werden.

Raffeiner kündigte auch an, dass die Einwohner der Insel damit rechnen könnten, die Elektrofahrzeuge kostenlos nutzen zu können. So solle mehr Flexibilität für die Nutzung der Batteriespeicher in den Fahrzeugen geschaffen werden, was sich auch für TMH lohne. Schon jetzt zeige sich auch, dass wie günstig das Modell sei. So lägen die Stromerzeugungskosten auf Porto Santo mit Dieselgeneratoren bei 50 bis 60 Cent pro Kilowattstunde. Bis 2021 sollen sie durch Photovoltaik, Windkraft und Speicher auf vier bis sechs Cent pro Kilowattsunde sinken, sagte Raffeiner weiter.

Mehr zu diesem Projekt und zu anderen, bei denen Elektromobilität mit Photovoltaik und Speichern verknüpft werden, können Sie auch in der aktuellen September-Ausgabe (03/2018) des pv magazine Deutschland nachlesen.

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