Angespornt vom chinesischen Top-Runner-Programm haben viele Photovoltaik-Hersteller in den vergangenen Jahren ihre Produkte weiterentwickelt, um sie auf noch mehr Effizienz zu trimmen. Einige der Maßnahmen waren verhältnismäßig leicht umzusetzen, wie die Umstellung von Vollzellen- auf Halbzellen-Module. Andere erforderten dagegen weitreichendere Umstellungen der bewährten Produktionsprozesse, wie zum Beispiel beim Einsatz geschindelter Zellen, Metal-Wrap-Through oder gar Modulen mit Rückkontakt (IBC). Die Überwindung von Startschwierigkeiten und die Erprobungen im Feld erforderten Zeit. Und so ist es wenig verwunderlich, dass Produkte, die in China und im Mittleren Osten für große Referenzprojekte schon länger erhältlich sind, erst jetzt langsam nach Europa kommen.
Für die September-Ausgabe des pv magazine Deutschland haben wir bei einigen der wichtigsten Hersteller nachgefragt, welche der neuen Spitzenmodule schon erhältlich sind oder in Kürze erhältlich sein werden. Daraus haben wir eine Übersicht über 60 Module von zehn Photovoltaik-Herstellern erarbeitet, die ab sofort online verfügbar ist. Die meisten Produkte sind bereits erhältlich oder werden spätestens im ersten Quartal 2019 verfügbar sein. Darunter sind einige, die zumindest auf dem Datenblatt, erstaunliche Kennwerte erreichen.
Hier geht es zur neuen pv magazine-Marktübersicht
So bietet Phono Solar über seinen Distributionspartner Wattkraft ab 2019 ein geschindeltes Modul mit einer Spitzenleistung von 410 Watt auf der üblichen Fläche eines 72-Zellers an. Durch die Teilung der Zellen in überlappende Zellstreifen, entspricht die aktive Fläche aber der von 81,6 Vollzellen. Eine noch offene Frage ist, wie resistent dieses Moduldesign gegenüber Mikrorissen sein wird.
Die höchste Effizienz auf unserer Liste hat ein IBC-Modul von LG mit 21,4 Prozent. Das Modul mit 60 n-Typ-Zellen hat in der höchsten Klasse eine Leistung von 370 Watt. Während die Kontakte bei diesem Modul komplett auf der Rückseite liegen und die Vorderseite der Zelle somit rein schwarz bleibt, wird bei herkömmlich kontaktierten Zellen die Anzahl der Busbars zur Ableitung des erzeugten Stroms erhöht, um an Effizienz zu gewinnen. So haben LG und Trina Solar jeweils Module mit 12 Busbars auf dem Markt.
Auch wenn die Datenblätter es noch nicht abbilden, weil die Normung noch nicht abgeschlossen ist, die neuen bifazialen Module werden, wenn sie richtig montiert sind, voraussichtlich noch höhere Leistungen als das die beiden erwähnten Spitzenreiter liefern. 16 dieser Module kommen in der Übersicht vor, angefangen mit polykristallinen bifazialen Modulen mit einer nominellen Vorderseitenleistung von 275 Watt bis zu Mono n-Typ Perc- und Pert-Modulen mit bis zu 395 Watt. Durch die aktive Rückseite können Betreiber aber mit zusätzlichen Erträgen von durchschnittlich zehn Prozent rechnen.
Auch die ersten bifazialen Module aus Halbzellen sind bereits verfügbar. Halbzellen verbessern nicht nur das Verhalten der Module im Falle von Verschattungen. Sie reduzieren auch die Widerstandsverluste im Modul. Das kann gerade in bifazialen Modulen besonders vorteilhaft sein, da dort höhere Ströme auftreten als in einseitigen Modulen. Die meisten der bifazialen Module sind dabei Glas-Glas-Module, die sich auch für den Einsatz in 1500-Volt-Photovoltaik-Kraftwerken eignen.
Wenn Sie mehr über Halbzellenmodule erfahren möchten, können Sie an unserem Webinar am 2. Oktober um 15:00 Uhr teilnehmen. Mehr Informationen
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Es wird spannend sein, zu verfolgen, ob und wo diese neuen hocheffizienten Module künftig eingesetzt werden. Die Auswahl an Spezialisten für konkrete Projektsituationen hat sich mit der hier gezeigten Auswahl auf jeden Fall beträchtlich erhöht.
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