Die Bechtle AG hat an ihrem Hauptsitz in Neckarsulm ein neues Parkhaus, das zugleich eine der größten Tankstellen für Elektrofahrzeuge in Deutschland ist. Die Autos werden dabei mit Solarstrom vom Dach beliefert, wie Goldbeck und Orange Solar am Donnerstag mitteilten. Goldbeck habe das Parkhaus gebaut und Orange Solar die Planung und Ausführung der Photovoltaik-Anlage übernommen. Insgesamt gibt es 1574 Stellplätze in dem Parkhaus, wovon 50 mit Ladesäulen für Elektroautos ausgestattet sind.
Der notwendige Ladestrom wird größtenteils direkt auf dem Dach erzeugt. Auf dem neuen Parkhaus ist eine 750 Kilowatt-Anlage installiert. „Herausfordernd war bei diesem Projekt vor allem, dass eine bestehende PV-Anlage integriert werden musste, die bereits einige Jahre alt war. Insgesamt entstand so ein Kraftwerk von rund 1,35 Megawatt“, sagt Daniel Brandl, Geschäftsführer von Orange Solar. Regenerativ erzeugter Strom ist für ihn die Voraussetzung dafür, dass Elektroautos tatsächlich emissionsfrei fahren.
Das eingesetzte Energiemanagement ermöglicht es, den Strom gezielt zu leiten. So könnten Nutzer Ladepunkte unterschiedlich priorisieren, etwa wenn Mitarbeiter nach langen Fahrten nur kurz Zeit für einen Zwischenstopp hätten und schnell wieder ein aufgetanktes Auto benötigten. Zudem lasse sich steuern, ob selbst erzeugter Solarstrom zum Laden genutzt werden soll oder Strom aus dem öffentlichen Netz zugekauft werden muss. Nach Angaben der Unternehmen reicht die durchschnittliche Standdauer der Fahrzeuge aus, um sie mit 22 Kilowatt wieder voll aufzuladen. Die Technik für die Ladesäulen habe Goldbeck nicht in den einzelnen Stationen untergebracht, sondern in einem zentralen Technikraum. Dies erleichtere die Wartung. Überdies seien die Ladepunkte spannungsfrei, wenn kein Fahrzeug angeschlossen sei.
Damit die Fahrer der Elektroautos wissen, wo sie die richtigen Parkplätze finden, ist ein dynamisches Parkleitsystem implementiert worden. Dabei werden freie Plätze an den Elektroladesäulen sowie alle anderen Stellplätze angezeigt und die Fahrer direkt dorthin geleitet. Bereits im Außenbereich zeigten zwei große Displays die Verfügbarkeit an.
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Welche Wechselrichter arbeiten in diesem Projekt?
Unmittelbar in der Nachbarschaft auf der anderen Straßenseite steht das Werk von
KACO new energy. Dieser Hersteller liefert für das neue wie die bereits bestehenden Anlagen
seine Qualitätsprodukte. Eine hervorragende Partnerschaft auch der Service für die Wechselrichter
funktioniert bestens er muss dazu nur über die Straße gehen.
Wie sieht es mit dieser Anlage aus, wenn tagelang trübes oder diffuses Licht herrscht ( Schlechtwetter Horror) ?? Dann muß sicher Strom aus dem öffentlichen Netz unbekannter Herkunft getankt werden ? Oder verfügt diese Anlage über einen adäquaten Stromspeicher???
Dann geht bestimmt wie jede Nacht in ganz Deutschland das Licht aus und alle sitzen wie immer im Dunkeln! Man man was immer nur schwarz sehen will, kommt nie Glanz in die Augen.
Ich habe Respekt vor solchen Entscheider!
Die polemische Diskussion von Gerd Dold und Boby geht an den eigentlichen Knackpunkten vorbei. Diese sind:
1. Wie sieht eine Stromversorgung mit großen, volatilen EE-Erzeugern aus? Wieviel und welche Speicher brauchen wir dafür, wieviel Netz, wieviel und welche Reserveleistungen?
2. a Akzeptieren wir es, dass sich einzelne Stromverbraucher aus der Solidargemeinschaft verabschieden können, weil ihr Strombedarf hinreichend gut mit dem Stromangebot einer EE-Quelle korreliert, wie z.B. Klimaanlagen mit PV.
2.b Und akzeptieren wir es, wenn das nicht der Fall ist, dass ein Verbraucher zwar günstigen selbstproduzierten Strom einsetzt, wenn er gerade verfügbar ist, wenn er aber nicht verfügbar ist den Ersatzstrom aus dem Netz zu gleichen Preisen wie die Vollversorgten beziehen kann.
Man ahnt schon: Ich bin der Meinung, dass die in 2.b beschriebene Rosinenpickerei nicht akzeptabel ist. Wenn man aber (2.a) gar nicht auf die Solidargemeinschaft der Stromverbraucher (Stormversorgung läuft in Deutschland wie Wasserversorgung unter „Daseinsvorsorge“) angewiesen ist, muss man sich auch abkoppeln dürfen.
Ansonsten ist es natürlich lobenswert, wenn Bechtle die Möglichkeiten zur PV-Installation auf seinem Dach ausnutzt, aber nicht lobenswerter, als jede andere PV-Anlage auch. Auch die Bereitstellung von Ladestationen für E-Autos ist sehr lobenswert. Gewinn machen sie damit sicher nicht.
Absolut löblich das Projekt. Es zeigt aber auch die Dimensionen auf: Zur Zeit reicht die PV-Leistung der Dachfläche für etwa 3% Ladestellplätze aus. Das mag zur Zeit noch ausreichen. In fünf Jahren (nach vielleicht einem Achtel der PV-Anlagen-Lebensdauer), wenn hoffentlich 30% der Fahrzeuge laden wollen, reicht die Leistung nur noch für ein Zehntel des Bedarfs…
Ein Thema das viele Bauherren im Parkhaus-, Parkplatz- und Geschosswohnungsbau zur Zeit umtreibt: Wie dimensioniere ich die Anschlussleistung irgendwie einigermaßen zukunftssicher, und wie bekomme ich (möglichst dezentral vor Ort) so viel Solar- und Windstrom an solche Knotenpunkte? Was ist abends, nachts und im Winter, was ist wenn wir alle dann auch noch elektrisch mit Wärmepumpe heizen? Wie integriere ich bezahlbar Großspeicher? …und wenn Tesla an Supercharger mit 350kW pro Ladepunkt denkt, wer wird sich dann noch mit eigentlich ganz ordentlichen 22 kW zufrieden geben?
Nein, liebe Bundesregierung, wir haben nicht zuviel Solarstrom, sondern offensichtlich ganz bald schon viel zu wenig! Wir werden zusätzlich das (oft schon vorhandene) Gasnetz als Leitung und Speicher benötigen, um per Solar- und Windgas und vor Ort hocheffiziente Brennstoffzellen die nötige Leistung überhaupt erst kontinuierlich zu ermöglichen.