Bosch und Ceres Power haben eine strategische Kooperation vereinbart. Die Partnerschaft mit dem britischen Brennstoffzellen-Experten beziehe sich auch die Entwicklung und Fertigung von Brennstoffzellen für potenzielle neue Energiesysteme, teilte der Stuttgarter Konzern am Dienstag mit. Bosch werde vier Prozent an der Ceres Power Holdings plc. erwerben. Die entsprechende Kooperations- und Lizenzvereinbarung zur Technologieentwicklung und den Aufbau einer Kleinserienfertigung bei Bosch sowie einen Vertrag zum Anteilserwerb hätten beide Unternehmen am Montag unterzeichnet.
Nach Angaben von Bosch ist Ceres Power führend bei der Entwicklung der Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC)-Technologie. Mit der SOFC-Technologie können die Energieträger Erdgas oder Wasserstoff durch eine elektrochemische Reaktion im Inneren der Brennstoffzelle in Elektrizität umgewandelt werden. Ziel des britischen Unternehmens sei es, die Technik mit Partner durch Volumenfertigung zu industrialisieren. Die Brennstoffzellen sollen dann im Zuge der der Energiewende in Städten, Fabriken, Rechenzentren oder beim Betrieb von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge eingesetzt werden.
„Die hocheffiziente Brennstoffzelle mit sehr geringen Emissionen ist für Bosch ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit und Flexibilität des Energiesystems“, sagt Stefan Hartung, Bosch-Geschäftsführer mit Verantwortung unter anderem für den Unternehmensbereich Energy and Building Technology. Er sei überzeugt, dass die Brennstoffzellentechnologie die Energiewende einen weiteren Schritt nach vorn bringe. Dieses Ziel verfolge auch Ceres Power. „Die Verbindung der Ceres-Technologie mit den Bosch-Kompetenzen in Technologie, Fertigung und Supply-Chain-Management ermöglicht eine starke Partnerschaft. So machen wir unsere Technologie noch wettbewerbsfähiger und können sie für eine mögliche Serienfertigung weiterentwickeln“, sagt Phil Caldwell, Vorstandschef von Ceres Power.
Im Zuge der strategischen Partnerschaft soll die SOFC-Technologie für verschiedene Anwendungen nutzbar gemacht werden, wie es weiter hieß. Es sei geplant, kleine Kraftwerke entstehen zu lassen, die dann in Städten sowie Industrie- und Gewerbegebieten aufgebaut werden. Ein SOFC-Modul solle künftig eine elektrische Leistung von zehn Kilowatt erzeugen. Es könnten dabei beliebig viele Module mit gleicher Leistung vernetzt werden. Sie könnten unter anderem zur Kappung von Lastspitzen genutzt werden. In Kombination mit erneuerbaren Energien sei es zudem möglich, deren schwankende Einspeisung auszugleichen sowie erneuerbaren Strom in Wasserstoff umzuwandeln.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Das verstehe ich nicht! Wie kann eine Brennstoffzelle erneuerbaren Strom in Wasserstoff umwandeln. dazu ist doch wohl immer noch eine ganz andere Technologie erforderlich, oder?
Weiter oben steht ja auch, dass die BZ Wassserstoff zu Strom umwandelt. Der Satz am Ende ist wohl eher allgemein dazu gemeint, wozu man Wasserstoff im Sinne der Energiewende verwenden kann.
Im Prinzip könnte es sogar möglich sein, bei Umkehrung der Konzentrationsverhältnisse auf beiden Seiten der Membran (bei SOFC der Keramik), d.h. Wasserdampf auf der einen Seite anbieten, Wasserstoff entfernen und Sauerstoff auf der andern Seite der Membran abpumpen, das ganze noch mit einer kräftigen Gegenspannung angetrieben, den ganzen Prozess in umgekehrter Richtung laufen zu lassen. Gehört habe ich aber noch nichts davon, dass das auch mit der notwendigen Dauerhaftigkeit und Wirkungsgrad gemacht würde.
Wahrscheinlich handelt es sich bei dem letzten Satz um eine typisch journalistische unscharfe Verkürzung.